Neue Turbinentechnik am Kraftwerk Finstermühle

Der Kreisvorsitzende Christian Wallmeyer, der auch beruflich in der Wasserkraft tätig ist, stand als Experte zur Verfügung. „Wasserkraft ist Grundlast für das Stromnetz, Wind- und Sonnenenergie sind Spitzenlast“, so Wallmeyer, „da Wasserkraft das vier- bis achtfache an Volllaststunden von PV-Anlagen und das 2,5- bis fünffache von Windkraftanlagen liefert.“ Die Erklärung der Zusammenhänge von Wassergefälle, hier an der Finstermühle 1,6 Meter, Wasserdurchfluß und der unterschiedlichen Turbinentechniken waren für die Besucher, die Bezirks- und Landtagskandidaten Barbara Kindl und Robert Lechner, sehr interessant.

In die Zukunft investiert

In einem voll regenerativen Szenario, wie es ab 2045 angestrebt wird, erfolgt die Energieversorgung zu acht Prozent aus Grundlast (Wasserkraft und Biogas) und zu 92 Prozent aus Spitzenlast (Wind und Sonne), in Kombination mit Energiespeichern. Das Kraftwerk Finstermühle war mit einer elektrischen Anlage aus 1958 und einer sogenannten Francis-Turbine, die vermutlich noch älter war, am technischen Lebensende. Thomas Weig entschied sich Anfang 2022 die gesamte Turbinentechnik auszutauschen, um den Weiterbetrieb des Wasserkraftwerks für die kommenden Generationen zu sichern. Eine moderne, vollautomatisch gesteuerte Kaplan-Turbine läuft jetzt auch bei Niedrigwasser der Pfreimd im Sommer. Gleichzeitig wurde ein fischfreundlicher Rechen samt automatischem Rechenreiniger eingebaut.

Der Umbau der Anlage fand von Anfang November 2022 bis zur Inbetriebnahme am 18. April 2023 statt. Insgesamt ist mit dieser Renovierung der Weiterbetrieb des Wasserkraftwerks für viele Jahre sichergestellt. Es wird jetzt deutlich mehr und laufend Energie erzeugt, die auf dem Bio-Bauernhof von Thomas Weig zum großen Teil vor Ort Verwendung findet.