Patronatsfest St. Laurentius in der Wallfahrtskirche Weißenbrunn

Neuzirkendorf. Am Sonntag, 13. August feiert die Pfarrgemeinde Sankt Georg das Patronatsfest St. Laurentius in der Wallfahrtskirche Weißenbrunn. Die Kirche steht in einer idyllischen Gegend zwischen den Ortschaften Neuzirkendorf und Troschenreuth.

Die Pfarrgemeinde Neuzirkendorf feiert am Sonntag, 13. August das Patronatsfest des hl. Laurentius in der Wallfahrtskirche Weißenbrunn. Nach dem Festgottesdienst lädt die Pfarrgemeinde zum gemütlichen Beisammensein ein. Foto: Hubert Haberberger

Der Festgottesdienst beginnt um 9 Uhr und wird von einer Gesangsgruppe musikalisch umrahmt. Nach dem Gottesdienst lädt die Pfarrgemeinde am Festplatz zum Frühschoppen mit Weißwurstessen ein. Zur Mittagszeit gibt es Schweinebraten mit Knödel, am Nachmittag Kaffee mit selbstgebackenem Kuchen und für den weiteren Hunger gegrillte Spezialitäten. Um 14 Uhr findet eine Dankandacht zu Ehren des hl. Laurentius statt.

Viele Kranke pilgerten nach Weißenbrunn

Viele Kranke aus dem In- und Ausland pilgerten im 17. und 18. Jahrhundert nach Weißenbrunn, in der Hoffnung, das Wasser könnte sie heilen. In unmittelbarer Nähe der Kirche steht eine Kapelle mit dem Brunnen. Votivtafeln und Holzkrücken, die im Chorraum der Kirche neben dem Hochaltar hängen, sind dafür der Beweis.

Urkundlich wurde die St. Laurentiuskirche mit Kapelle und Brunnen erstmals 1119 erwähnt. Die damalige Holzkirche wurde 1429 im Hussitenkrieg zerstört. Die zweite Kirche entstand 1494 und fiel dem 30-jährigen Krieg zum Opfer.

Geschichte der Kirche

Das Gotteshaus in der jetzigen Form wurde nach den Plänen von Balthasar Neumann im Jahre 1736 erbaut. Bis 1803 war Weißenbrunn im Besitz des Klosters Michelfeld. Danach übernahm der Staat Bayern den umliegenden Klosterwald, um die Kirche kümmerte sich niemand.

Zu dieser Zeit – wie oben erwähnt – ging die Baupflicht dann an die Filialgemeinde Neuzirkendorf über. Aus einem Schreiben vom 31.03.1908 geht hervor, dass sich der Verfall überall bemerkbar machte. Deshalb wurden auf Drängen des königlichen Bezirksamtes wenigstens die größeren Schäden an der Kirche von der Ortsgemeinde Neuzirkendorf ausgebessert. Weiter heißt es: „Freiwillig aber geschieht nichts und der Verfall der Kirche ist unausbleiblich“.

Männer aus Neuzirkendorf verhindern Abriss

1928 wurde das Gotteshaus wegen Baufälligkeit polizeilich gesperrt und 1932 vom Erzbischöflichen Ordinariat Bamberg zum Verkauf freigegeben, um abgebrochen zu werden. Beherzte Männer aus Neuzirkendorf verständigten daraufhin das Landesamt für Denkmalpflege und konnten dadurch den Verkauf und die Zerstörung verhindern.

In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs – im April 1945 – wurde bei Kampfhandlungen in der Umgebung die Kirche von einer Granate getroffen, die das Dach und die Decke der Kirche stark zerstörte (Aufzeichnungen Rudolf Weber, Auerbach).

Renovierung, Glockenturm und neue Pfeifenorgel

Durch eine vollständige Innen- und Außenrenovierung in den 50er und 70er Jahren des letzten Jahrhunderts erhielt die Kirche ihr jetziges Aussehen. Um das Jahr 1990 musste teilweise im Inneren und an den Außenmauern der Putz ausgebessert und die Kirche komplett gestrichen werden. Zur Vollständigkeit wurde im Jahre 2000 der noch fehlende Glockenturm mit vier Glocken auf dem Dach (Dachreiter) ergänzt. Im Jahre 2004 folgte eine neue Pfeifenorgel, die am Festtag des hl. Laurentius, am 8. August 2004 eingeweiht werden konnte.

Seit Jahren ist das Gotteshaus auch Ziel junger Brautpaare, die sich in dieser sehr idyllischen Umgebung trauen lassen. Jeden Sonntagnachmittag ist die Kirche zur Besichtigung und zum Gebet geöffnet.

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