„Rathaussturm“, Ordensverleihung und Diskussionen über ein Vereinslogo

Neustadt/WN. Recht zügig arbeiteten Bürgermeister Sebastian Dippold und seine Stadträtinnen und Stadträte die Sitzung am Dienstag ab. Bei einem Thema gingen aber die Meinungen auseinander.

Bürgermeister Sebastian Dippold präsentierte in der Sitzung den Logo-Vorschlag des Bayern-Fanclubs, mit dem sich nicht alle Stadträte anfreunden wollten. Daumen hoch hieß es aber für Stadtrat und Bayern-Fan Thomas Hauer (hinten). Foto: Udo Fürst

Bürgermeister Sebastian Dippold und die Stadträtinnen und Stadträte wollten wohl eine ähnliche Mammutsitzung wie zuletzt unbedingt vermeiden. Anfang Januar musste sich das Gremium nämlich mehr als drei Stunden allein mit dem Tagesordnungspunkt „Behandlung der Abwägungen der 2. und 3. Auslegung der Bauleitplanung An der Felixallee“ befassen. Am Dienstag war die (öffentliche) Zusammenkunft schon nach gut einer Stunde vorbei, obwohl es eine (willkommene) Unterbrechung gab.

„Rathaussturm“ der besonderen Art

Während die Themen Photovoltaikgroßanlage in der Windischeschenbacher Straße, Bauantrag für die neue Schwimmhalle beim Gymnasium sowie die Sanierung einiger Brücken (Fabrikstraße und Bockel-Radweg) schnell und einmütig abgehandelt wurden, gab es beim letzten Tagesordnungspunkt unerwartete Diskussionen. Zuvor aber gab es einen „Rathaussturm“ der besonderen Art: Prinz Andreas IV. und Kinderprinzessin Emma I. (Prinzessin Marie I. vom Funkenschlag war erkrankt) sowie Jürgen Trescher und Kevin Hammer vom Faschingsverein übernahmen kurzfristig die Herrschaft – zwar nicht über die ganze Stadt (die haben sie in den närrischen Tagen ohnehin) – aber für 15 Minuten über den Rathausaal. Mitgebracht hatten sie Orden für jene Stadträte, die in dieser Session noch keine solche Auszeichnung bekommen hatten.

Die
Die “Ordensleute” mit der Abordung des Faschingsvereins. Foto: Udo Fürst
Tief bücken musste sich Stadtrat Martin Filchner, um den Orden von Kinderprinzessin Emma I. umgehängt zu bekommen. Foto: Udo Fürst
Tief bücken musste sich Stadtrat Martin Filchner, um den Orden von Kinderprinzessin Emma I. umgehängt zu bekommen. Foto: Udo Fürst
Annette Karl bei der Ordensverleihung durch Prinz Andreas IV. Foto: Udo Fürst
Annette Karl bei der Ordensverleihung durch Prinz Andreas IV. Foto: Udo Fürst
Udo Fürst
Udo Fürst
Annette Karl bei der Ordensverleihung durch Prinz Andreas IV. Foto: Udo Fürst

Wie darf das Stadtwappen verwendet werden?

Nach ein paar Schlückchen Sekt (oder Orangensaft) und dem obligatorischen Erinnerungsfoto ging es zurück zum Ernst des Lebens in den Sitzungssaal. Dort wartete noch ein Punkt auf die Stadtväter und -mütter, mit dem sie so ihre Mühe hatten. So harmlos die Anfrage des Bayern-Fanclubs auf Verwendung des Stadtwappens auch klang, so kontrovers wurde darüber diskutiert. Knackpunkt: Auf dem vorgelegten Entwurf des Fanclubs ist der vor Neustadts Patron St. Martin knieende Bettler nur unvollständig zu erkennen. Das stieß besonders CSU-Frau Tanja Kippes sauer auf: „Das verhunzt das Wappen“. Auch Gerhard Steiner (Freie Wähler) und Heribert Schubert (SPD) gefiel das vorgelegte Wappen nicht. CSU-Stadtrat und Bayern-Fan Thomas Hauer konnte diese Skepsis nicht nachvollziehen: „Es ist doch nett, dass uns der Fanclub einen Entwurf hat zukommen lassen. Seien wir ehrlich: Wenn er uns ohne Entwurf gefragt hätte, hätten wir das einfach so abgesegnet.“

Schließlich einigte sich das Gremium mit 12:7 Stimmen darauf, den Beschluss aufzuteilen: Prinzipiell wird die Verwendung des Stadtwappens zwar erlaubt, aber nur mit der Maßgabe, dass das komplette Stadtlogo zu sehen ist.

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