Sanierungsbeginn für Völkl-Stodl

Tirschenreuth. Die Stadt Tirschenreuth investiert große Summen in den Erhalt historischer Bausubstanzen. So auch in die Sanierung der alten Völkl-Scheune, einer ehemaligen Wagnerei.

Blick auf das in Sanierung befindliche Gebäude. Foto: Stadt Tirschenreuth
Blick auf das in Sanierung befindliche Gebäude. Foto: Stadt Tirschenreuth
Franz Stahl, Robert Reith und Andreas Ockl (v.l.) in der alten Werkstatt. Foto: Stadt Tirschenreuth
Franz Stahl, Robert Reith und Andreas Ockl (v.l.) in der alten Werkstatt. Foto: Stadt Tirschenreuth
Foto: Stadt Tirschenreuth
Foto: Stadt Tirschenreuth

Nach ersten vorbereitenden Maßnahmen sind nun auch die Baumeisterarbeiten in vollem Gange. „Das neben der Fronfeste befindliche Gebäude atmet Geschichte – und hat bei der Übernahme durch die Stadt Tirschenreuth noch über zahlreiche alte Arbeitsgeräte und Maschinen verfügt. Diese haben die Mitglieder des Handwerkerscheune-Arbeitskreises für den Moment sichergestellt“, so Bürgermeister Franz Stahl bei einer Vor-Ort-Begehung mit Stadtbaumeister Andreas Ockl und Bauamt-Projektleiter Robert Reith.

Das Gebäude ist über 100 Jahre alt. Restauratorische Voruntersuchungen haben gezeigt, dass es voraussichtlich nach dem Stadtbrand von 1814 entstanden ist, da bis dahin kaum Häuser außerhalb der Stadtmauer standen. Im Jahr 1931 hat der letzte aktive Wagner Anton Völkl (†1994) den Stodl und die dazugehörige Werkstatt von seinem Vater übernommen. Die Wagnerei war dann bis Dezember 1968 in Betrieb.

Detailgetreue Wiederherstellung

In den vergangenen Leerstands-Jahrzehnten hat der Zahn der Zeit jedoch mächtig am Gemäuer und Gebälk genagt. „Es ist aber unser Ziel, alles, was möglich ist, zu erhalten. So gab es unter anderem schon eine aufwändige Holzschutzmittel-Aktion – nicht nur für das Haus, sondern auch für die alten Handwerksgeräte. Ebenso sollen Details wie beispielsweise die historischen Anstriche der Türen und Tore wieder originalgetreu hergestellt werden“, erläutert Franz Stahl.

Außenanlage mit Radl-Parkplatz

Neben der Sanierung des Stodls wird gleichzeitig die daneben befindliche Außenanlage gestaltet. Dort entstehen ein Radl-Parkplatz mit Lademöglichkeiten für vier E-Bikes sowie eine Grünfläche mit Sitzgelegenheit.

Aufträge an regionale Unternehmen

Etliche Aufträge wurden bereits vergeben, alle Firmen aus der Region:

  • Reim + Kraus Bau GmbH aus Schirmitz
  • Meyer Gerüstbau aus Weiden
  • Leipold Putz & Stuck aus Mitterteich
  • Schreinerei Hubert Haubner aus Plößberg
  • Maler- und Lackierarbeiten Herbert & Michael Heyd aus Tirschenreuth
  • ITV-Grabungen Weiden (Archäologische Begleitung)

Die Gesamtkosten für die Sanierung betragen rund 300.000 Euro, bei einer Förderung von ca. 234.000 Euro. Hinzu kommt eine Förderung für den Radl-Parkplatz aus dem Kleinprojekt-Programm der IKOM Stiftland in Höhe von ca. 3.500 Euro.

Schauwerkstatt geplant

Die Fertigstellung soll bis Frühjahr 2024 erfolgen. Dann werden die alten Geräte und Maschinen im Völkl-Stodl wieder Ihren angestammten Platz finden und im Rahmen einer Schau-Werkstatt ausgestellt.

Abschließend dankte der Bürgermeister Stadtbaumeister Andreas Ockl, dem Projektverantwortlichen Robert Reith und allen weiteren Beteiligten für die sehr gute Planung und Vorbereitung des Vorhabens – und wünschte er eine allzeit unfallfreie Baustelle.

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