Seniorenunion lädt zur Fragestunde ins Maria-Seltmann-Haus

Weiden. Vom Ärztemangel bis zum Wassermangel im Stadtbad. Bei einer Diskussionsveranstaltung der CSU-Senioren kam vieles auf den Tisch, was Senioren momentan belastet.

Die Seniorenunion diskutiert im Maria-Seltmann-Haus mit Mandatsträgern. Foto: Helmut Kunz

Ein Anliegen, das wohl auch vielen Senioren unter den Nägeln brennt, brachte am Mittwochnachmittag CSU-Stadträtin Dr. Eva Nitsche bei einer Diskussionsveranstaltung aufs Tablett. Zur Fragestunde ins Maria-Seltmann-Haus eingeladen hatte die Seniorenunion unter Vorsitz von Hartmut Brönner. Die ärztliche Versorgung in Weiden, besonders aber auf der freien Fläche, bereite ihr Sorgen. Dass die ärztliche Versorgungsfrage auch beim Freistaat angekommen sei und man dort mit einer Gegensteuerung Abhilfe schaffen wolle, machte MdL Dr. Stephan Oetzinger deutlich. „Wir haben die Zahl der Studienplätze im Medizinbereich um 2700 erhöht.“ Insgesamt hätten im letzten Jahr 16.000 angehende Mediziner studiert.

Landarztquote für angehende Mediziner

Ferner habe man eine Landarztquote geschaffen. “Bewusst für jungen Menschen, die ihre Ausbildung zum Mediziner machen und sich dann als Landarzt verpflichten wollen.” Dieser Studentenkreis erhalte einen erleichterten Zugang zum Studienplatz. Außerdem fördere der Freistaat durch Stipendien Landarztniederlassungen.

“Und wir unterstützen ältere Ärzte dabei, eine Nachfolgeregelung zu schaffen, damit wir die hausärztliche Versorgung in der Fläche erhalten können.” Dass sich Fachärzte in der Region schon immer besonders auf die Stadt Weiden konzentriert hätten, sei eine bekannte Geschichte. Draußen auf dem Land finde man höchstens Zahnärzte. Deshalb habe die Landesregierung solche Programme aufgelegt.

Teure Kursangebote

Der Vorsitzende des Weidener Seniorenbeirats, Peter Klein, freute sich über das “Leuchtturmprojekt” Maria Seltmann Haus. Er sei hier selber als Dozent tätig. Und er sei dankbar, dass viele Besucher bei dem herrlichen Wetter zur Diskussionsveranstaltung gekommen seien. Es ging vor allem um seniorenspezifische Fragen, die an die Politiker herangetragen wurden. So wollte Elisabeth Schröpf wissen, warum das Kursangebot im Maria-Seltmann-Haus so teuer sei. “Es gibt Leute, die können sich das nicht leisten.” Sie frage sich, ob da nicht die Politik nach Kräften etwas nachbessern sollte.

“Wir haben gute Dozenten”

Bürgermeister Lothar Höher sprach von einer beispiellosen Leistung, die es in keiner anderen Stadt so gebe. Dabei meinte er die Einrichtung des Maria-Seltmann-Hauses. “Wir haben gute Dozenten und umsonst ist nichts.” Dem schloss sich auch Klein an. Wer hier einen Kurs besuche, der komme auch mit einem guten Ergebnis raus. Die Leute zahlten für gute Leistungen. “Meine Handy-Kurse sind seit drei Jahren immer ausgebucht.” CSU-Kreisvorsitzender Stephan Gollwitzer erinnerte die Versammlung an den “Urgedanken” von Maria Seltmann in Hinblick auf das Café im Gebäude. Nämlich, dass jede Seniorin, jeder Senior, selbst mit dem schmalsten Geldbeutel, in der Lage sein sollte, sich hier im Haus einen Kaffee mit Kuchen zu leisten.

Weiden fehlt das verarbeitende Gewerbe

Früher habe die Stadt drei Cafés betrieben. Das Café Mitte, das Schülercafé und das Café im Maria-Seltmann-Haus. Leider habe sich die Stadt vom letzteren getrennt. “Das war allerdings zu einer Zeit, als wir nicht die Mehrheit hatten im Stadtrat“, erklärte Gollwitzer. Höher betonte die gestiegenen Sozialausgaben für die Stadt. “Wir können nur hoffen, dass wir den momentanen Standard an Sozialleistungen in den nächsten zwei bis drei Jahren halten können.”

Und dass es zu keinen finanzielle Engpässen bei der Unterstützung von Vereinen kommen werde. Die Stadt brauche eine gesunde Vereinslandschaft. “Unter Hans Schröpf gab es diese Probleme nicht. Da hatten wir genügend Gewerbesteuerzahler.” Inzwischen fehle vor Ort, anders als in Amberg, das verarbeitende Gewerbe. “Wir haben keine Firmen mehr, die etwas herstellen.” Schuld an diesem Strukturwandel seien unter anderem fehlende Gewerbegebiete.

Issy-les-Moulineaux-Platz kein Fußgängerüberweg

Wie Klein erfahren haben wollte, gebe es besonders bei Senioren Verunsicherungen, wenn diese den Issy-les-Moulineaux-Platzes überquerten. Einige dachten, es handle sich um einen Fußgängerüberweg, was es aber nicht sei. Die Ampel irritiere ganz einfach. Höher erklärte, dass es sich vor Ort um eine provisorische Lösung handle und der komplette Bereich zwischen Josefshaus und Neuem Rathaus in den kommenden zwei Jahren verkehrstechnisch neu entwickelt werde.

Kein Wasser im Stadtbad zum Abfrischen

Heribert Stock vom Weidener Kanu-Verein ärgerte sich, dass gerade jetzt, bei dieser brütenden Hitze, das Stadtbad kein Wasser zum Abfrischen führe. Das Stadtbad-Gutachten sei seiner Meinung nach fehlerhaft. Stock sprach von einem Skandal. Anderswo gebe es auch Wehranlagen mit Bademöglichkeiten. Stadtrat Hans Forster, Vorsitzender der Stadtbad-Freunde, erklärte, dass ein neues Gutachten in Auftrag gegeben worden und dass das Stadtbad normalerweise vom 15. Mai bis 15. September angestaut sei. Im Anschluss an die Diskussionsrunde begaben sich die Politiker an die Tische zu Gesprächsrunden.

* Diese Felder sind erforderlich.