SpVgg SV Weiden sucht Wege aus der Ergebniskrise

Weiden. Bei den Kickern der SpVgg SV ist Seelenmassage angesagt. Nach sechs sieglosen Spielen und der bitteren 4:5-Niederlage vom Samstag geben sich die Verantwortlichen dennoch kämpferisch.

Die Spieler der SpVgg SV Weiden sind momentan etwas angeknockt, aber aufgeben werden sie natürlich noch lange nicht. Auf dem Foto eilt Physio Magdalena Egeter dem angeschlagenen Ole Meißner zur Hilfe. Foto: Werner Franken

Bei einigen Spielern und Funktionären der SpVgg SV dauert es wohl einige Zeit, bis sie über das 4:5-Drama vom Samstag gegen die DJK Gebenbach zumindest einigermaßen hinweg waren. Zu bitter, unglücklich, am Ende aber auch unnötig war die Niederlage gegen den Titelkandidaten. Trainer Rüdiger Fuhrmann könnte das Spiel sogar auf den Magen geschlagen haben. Er hütet seit Montag krank das Bett und wird unter der Woche von Co-Trainer Oliver Eckl vertreten.

Rüdiger Fuhrmann trainiert ab sofort den FC VW Röslau aus der Landesliga Nordost. Bild: Werner Franken

Diese individuellen Fehler

Jetzt ist Psychologie gefragt beim Neuling. Seit sechs Spielen wartet man nun schon auf einen Sieg, der letzte datiert vom 17. September (4:1 gegen Don Bosco Bamberg). Und selten war man in den vergangenen Wochen so nah dran wie am Samstag. Nach 85 Minuten stand eine 4:3-Führung gegen den Topfavoriten auf der Anzeigetafel. Doch dann folgte, was dem Team seit Wochen widerfährt: Individuelle Fehler führten zur Niederlage, die es so nicht gebraucht hätte. “Es ist zum Haare raufen”, sagte auch Sportlicher Leiter Rüdiger Hügel nach der mitreißenden Partie vor der stolzen Kulisse von mehr als 1.000 Zuschauern.

Enger zusammenrücken

“Das tut mir so leid für die Mannschaft, die alles gegeben und sich 90 Minuten voll reingehauen hat”, bedauert Coach Fuhrmann noch zwei Tage danach. Auf die immer wiederkehrenden persönlichen Fehler einiger Spieler will er nicht detaillierter eingehen. “Das besprechen wir intern”, sagt er, erinnert dann aber doch an zwei dieser Unkonzentriertheiten. “Vor dem 1:2 verliert Pavel Panafidin leichtfertig den Ball und auch der Elfmeter zum 0:1 war unnötig.” Er wolle aber dem Verursacher Sven Kopp deshalb nicht den Kopf abreißen, zumal der “Sven immer einer der zuverlässigsten ist”.

Der Übungsleiter weist auch auf die “brutale Offensivqualität” von Gebenbach hin. “Da kicken nur erfahrene Bayern- und Regionalligaspieler. Die kannst du keine 90 Minuten ausschalten.” Viele Kicker seines Teams seien einfach recht unerfahren, kämen teilweise aus niedrigeren Klassen beziehungsweise aus dem eigenen Nachwuchs.

“Ruhe bewahren”

Ähnlich sieht es Rüdiger Hügel: “Wir müssen die Ruhe bewahren und werden alle, Mannschaft, Trainer und Umfeld, noch enger zusammenrücken.” Natürlich seien die individuellen Fehler ärgerlich, aber niemand mache das absichtlich. Man werde versuchen, die Mannschaft wieder aufzubauen bis zum Freitag. “In Cham werden die Karten neu gemischt”, gibt sich der sportliche Leiter kämpferisch.

Personell sieht es am Freitag (19 Uhr) im Flutlichtspiel beim ASV Cham nicht einmal so schlecht aus für die SpVgg SV. Man muss zwar weiter auf Moritz Zeitler verzichten, dafür dürfte Erol Özbay wieder dabei sein.

Verträge aufgelöst

Unterdessen wurde bekannt, dass sich der Verein überraschend von zwei Spielern getrennt hat: Samuel Höng und Nikolas Moravcik gehören ab sofort nicht mehr zum Kader. Beide Spieler haben die Erwartungen der Verantwortlichen nie richtig erfüllt. Während der Ex-Burghausener Höng über Einsätze in der zweiten Mannschaft nicht hinauskam, schaffte auch der als hoffnungsvoller Angreifer angekündigte Tscheche Moravcik nie den Sprung in die Stammelf. Rüdiger Hügel will unterdessen nicht ausschließen, dass der Verein in der Winterpause noch einmal personell aufrüstet. “Das hängt davon ab, was auf dem Markt ist und ob er in unseren finanziellen Rahmen passt. Wir schauen uns auf jeden Fall um.”

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