Trotz Ernteeinbrüchen sollen die Milchkühe glücklich über den Winter kommen

Pilmersreuth. In den vergangenen Wochen sind zahlreiche gigantische Landmaschinen über die Landstraßen und Felder der Region gerollt. OberpfalzECHO hat einen Jungbauern aus Pilmersreuth bei der Futterernte begleitet, um herauszufinden, ob er trotz widriger Klimabedingungen genug Winterfutter für seine 80 Rinder ernten kann.

Immer wenn der Koloss Krone BiG M 450 über die Felder rollt, steht die Tierfutterernte im Vordergrund. Der 449 PS starke Hochleistungs-Mähaufbereiter ist mit einem Anschaffungspreis von über einer halben Million Euro zwar kein Schnäppchen, erleichtert den Landwirten die Arbeit aber enorm. Auch Kevin Weigl vom Walerhof in Pilmersreuth hat seinen letzten Grasschnitt des Jahres mit diesem modernen Fahrzeug begonnen. Aber nur im Zusammenschluss in einer Mähgemeinschaft aus 35 Landwirten konnte diese Investition gestemmt werden.

Viel Arbeit für die Landwirte

Das eigentliche Mähen des Grases ist jedoch nur der erste von mehreren notwendigen Arbeitsschritten, um ein hochwertiges und haltbares Tierfutter herzustellen. In den Tagen nach dem Schnitt folgt das Schwadern. Hierbei wird das Gras für den Häcksler auf ein paar wenige Linien zusammengelegt. Beim eigentlichen Häckseln wird das Gras mit vielen Messern auf die gewünschte Länge zerkleinert und auf einen Kipper oder Abschieber gezogen, bevor es zum Fahrsilo gebracht werden kann. In dieser betonierten und geteerten Grube muss das Gras mit einem Lader gewalzt und verdichtet werden. Erst dann wird die Fläche mit einer Folie und schweren Sand- oder Steinsäcken luftdicht verschlossen, damit ein kontrollierter Gärprozess beginnt.

Im ersten Arbeitsschritt wird das Gras mit dem Krone
Im ersten Arbeitsschritt wird das Gras mit dem Krone “Big M 450” geschnitten. Foto: OberpfalzECHO/David Trott
Der Koloss ist zwar sehr kostspielig, erleichtert den Landwirten die Arbeit aber sehr. Foto: OberpfalzECHO/David Trott
Der Koloss ist zwar sehr kostspielig, erleichtert den Landwirten die Arbeit aber sehr. Foto: OberpfalzECHO/David Trott
Wenn das Gras angetrocknet ist, folgt das Schwadern. Foto: OberpfalzECHO/David Trott
Wenn das Gras angetrocknet ist, folgt das Schwadern. Foto: OberpfalzECHO/David Trott
Bei dieser Arbeit wird das Gras für Häcksler auf ein paar wenige Linien zusammengelegt. Foto: OberpfalzECHO/David Trott
Bei dieser Arbeit wird das Gras für Häcksler auf ein paar wenige Linien zusammengelegt. Foto: OberpfalzECHO/David Trott
Beim Häckseln wird das Gras mit vielen Messern auf die gewünschte Länge zerkleinert. Foto: OberpfalzECHO/David Trott
Beim Häckseln wird das Gras mit vielen Messern auf die gewünschte Länge zerkleinert. Foto: OberpfalzECHO/David Trott
Zeitgleich wird der wichtige Rohstoff auf einen Kipper befördert. Foto: OberpfalzECHO/David Trott
Zeitgleich wird der wichtige Rohstoff auf einen Kipper befördert. Foto: OberpfalzECHO/David Trott
Im Fahrsilo wird das Gras mit einem Lader gewalzt und verdichtet. Foto: OberpfalzECHO/David Trott
Im Fahrsilo wird das Gras mit einem Lader gewalzt und verdichtet. Foto: OberpfalzECHO/David Trott
Im Fahrsilo wird das Gras mit einem Lader gewalzt und verdichtet. Foto: OberpfalzECHO/David Trott
Im Fahrsilo wird das Gras mit einem Lader gewalzt und verdichtet. Foto: OberpfalzECHO/David Trott
Zum Schluss wird die Fläche mit einer Folie und schweren Sand- oder Steinsäcken luftdicht verschlossen, damit ein kontrollierter Gärprozess beginnt. Foto: OberpfalzECHO/David Trott
Zum Schluss wird die Fläche mit einer Folie und schweren Sand- oder Steinsäcken luftdicht verschlossen, damit ein kontrollierter Gärprozess beginnt. Foto: OberpfalzECHO/David Trott
Zum Schluss wird die Fläche mit einer Folie und schweren Sand- oder Steinsäcken luftdicht verschlossen, damit ein kontrollierter Gärprozess beginnt. Foto: OberpfalzECHO/David Trott
Zum Schluss wird die Fläche mit einer Folie und schweren Sand- oder Steinsäcken luftdicht verschlossen, damit ein kontrollierter Gärprozess beginnt. Foto: OberpfalzECHO/David Trott

Ein hochwertiges Futter für die Tiere

Das Ergebnis der harten Arbeit ist eine Silage, die qualitativ zwischen frisch gemähtem Gras und Heu anzusiedeln ist. Frisches Gras hat nämlich die meisten Nährstoffe. Heu hingegen verliert viele wichtige Inhaltsstoffe beim Trocknungsprozess. Ein weiterer Vorteil der Silage ist die lange Haltbarkeit von über einem Jahr, ohne dass die Qualität des Futters gravierend nachlässt.

Trockenheit führt zu 20 Prozent Ernteeinbußen

Spätestens nach der Ernte bestätigte sich die Befürchtung, dass das feuchte Frühjahr und der trockene Sommer zu gut 20 Prozent Ernteeinbußen geführt hat. Weil jedoch noch weitere Komponenten hinzugefügt werden, um die Kühe mit allen nötigen Nährstoffen zu versorgen, genügt das Futter, um die 80 Tiere am Walerhof glücklich über den Winter zu bringen.

In anderen Regionen sieht die Lage schlechter aus. So mancher Bauer muss herbe Ernteeinbußen beim Grünland in Kauf nehmen, weil das Gras aufgrund von fehlendem Niederschlag und hohen Temperaturen nicht wachsen wollte. Der Nachkauf von Futter ist aber nur schwer möglich, weil die Landwirte ihre Silage meistens für die eigenen Tiere benötigen. Wenn sich trotzdem die Möglichkeit für einen Ankauf bietet, ist das Gras weitaus teurer als eine eigene Produktion.

Kevin Weigl will den Familienbetrieb als künftiger Betriebsleiter fortführen. Foto: OberpfalzECHO/David Trott
Kevin Weigl will den Familienbetrieb als künftiger Betriebsleiter fortführen. Foto: OberpfalzECHO/David Trott
Kevin Weigl will den Familienbetrieb als künftiger Betriebsleiter fortführen. Foto: OberpfalzECHO/David Trott
Kevin Weigl will den Familienbetrieb als künftiger Betriebsleiter fortführen. Foto: OberpfalzECHO/David Trott

Eine ausgewogene Futtermischung sichert eine gute Milchproduktion

Mit der perfekten Mischung aus der Grassilage, Mais, Stroh und Kraftfutter sind die Tiere in Pilmersreuth optimal versorgt und geben natürlich auch ausreichend Milch. So können am Walerhof mit zirka 80 melkenden Kühen rund 750.000 Liter Milch produziert werden. Ein Großteil wird zwar von der Molkerei Bayernland abgeholt und verarbeitet, aber auch bei der direkten Vermarktung geben sich die Landwirte jede Menge Mühe. In ihrem Hofladen verkaufen sie eigenen Käse, Eis und betreiben ein “Milchtankstelle”, die bei den Kunden sehr beliebt ist.

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1 Kommentare

Peter Haufe - 26.10.2023

Dann verstehe ich aber nicht das Bauern aus der Umgebung von Tirschenreuth sagen das war ein Super Grasjahr. Mein Bauer hatte soviel Silo das er es verkaufen mußte. Gruß Peter