Volkstrauertag stand unter dem Einfluss der aktuellen Geschehnisse

Etzenricht. Für die trotz gestiegener Brisanz immer weniger werdenden Stammteilnehmer wurde am Sonntagvormittag klar, dass die Bedeutung der diesjährigen Neuauflage seit den Ereignissen in der Ukraine neue, markant andere Konturen bekommen hat.

Das Kriegerdenkmal steht seit hundert Jahren in Etzenricht. Foto: Rudi Walberer

Die besondere Bedeutung des Volkstrauertages wurde auch aus den Redebeiträgen vom Zweiten Bürgermeister Hans Beutner und Pfarrer Berthold Heller deutlich. Für die musikalische Untermalung sorgte einmal mehr der Posaunenchor der evangelischen Kirchengemeinde Rothenstadt-Etzenricht unter der Leitung von Reinhold Spitzkopf, die Ehrenwache war Sache der Reservistenkameradschaft Etzenricht-Weiherhammer.

Beutner stellte in seiner Rede den Bezug zum aktuellen Weltgeschehen her. Unter anderem damit, dass er die Kämpfer in der Ukraine in das Gedenken einbezog. Der Seelsorger stellte die „Einschnitte im Leben“ und die Erkenntnis, dass Menschen für ihre Orientierung Halt und Fixpunkte benötigten, in den Mittelpunkt seiner Ausführungen.

Der Volkstrauertag in Etzenricht

Der Landesverband des Volkbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. beschreibt die Bedeutung des Volkstrauertags mit den Begriffen Trauer, Kristallisationspunkt der Gedenk- und Erinnerungskultur unseres Landes, als Tag der Mahnung zu Versöhnung, Verständigung und Frieden beschrieben. Offiziell wurde der Gedenktag schon 1922 eingeführt, seit 1950 wird er jährlich begangen.

Dieses “Hundertjährige” trifft auf ein lokales Etzenrichter Jubiläum, denn vor einem Jahrhundert feierte die Dorfgemeinschaft die Einweihung des Kriegerdenkmals. Mit einer kräftigen finanziellen Unterstützung des Auswanderers John A. Meyer wurde das markante Denkmal auf dem Gelände „Am Plan“, angelehnt an die Planung des Architekten Professor Will von der Kunstschule Nürnberg, errichtet.

* Diese Felder sind erforderlich.