Weidener Handballfrauen müssen dem neuen Meister Oberviechtach gratulieren

Weiden. Aus der Traum – der eigentlich gar keiner war – von der Meisterschaft: Die HSG-Handballfrauen verloren das Spitzenspiel beim neuen Meister deutlich.

Franziska Scheidler von der HSG Weiden will jetzt mit ihrem Team zumindest den Vizemeistertitel. Foto: Dagmar Nachtigall

Handball: Bezirksoberliga Frauen

HV Oberviechtach – HSG Weiden 29:20 (13:8)

Oberviechtach holte sich durch den klaren Sieg gegen den Verfolger vorzeitig die Meisterschaft und den Aufstieg in die Landesliga. Neuling Weiden kämpft dagegen am letzten Spieltag um die Vize-Meisterschaft. Trotz der Enttäuschung über das Ende der Meisterträume spricht HSG-Trainer Niklas Deml von einer erfolgreichen Saison: „Niemand hat damit gerechnet, dass wir bis fast zum Schluss um die Meisterschaft spielen. Wir haben als Aufsteiger bewiesen, dass wir in diese Liga gehören und waren ein würdiger Herausforderer für den absolut verdienten Meister. Jetzt wollen wir uns wenigstens noch den Vizemeistertitel holen.“

Das Spiel wurde auf Antrag von Oberviechtach von Samstag auf Sonntag verlegt. Die HSG stimmte zu und so konnten beide Teams in Bestbesetzung ins Spitzenspiel gehen.

Anfangsprobleme der HSG

Die Hausherrinnen erwischten den besseren Start. Weil die HSG-Frauen bei ihren Torwürfen oft unglücklich agierten, kam der HV schnell zu einer 4:1-Führung und Deml musste früh eine Auszeit nehmen. „Am Anfang waren wir eigentlich voll da, hatten aber sehr viel Pech.“ Danach fing sich die HSG etwas und die Defensive um die starken Torfrauen Barbara List und Stefanie Bräunlein hatte den HV-Angriff sehr gut im Griff. Allerdings kam der Angriff der Gäste nie ins Rollen. Zu fehlerbehaftet waren Passspiel und Wurfverhalten, zu oft versuchte man sein Glück in Einzelaktionen und biss sich oft die Zähne an der stabilen Heimabwehr aus.

Starker Start in die zweite Halbzeit

„Wir haben leider unser sonst flüssiges und strukturiertes Angriffsspiel auf die Platte bekommen, sondern recht kopflos gespielt“, so Deml. Entsprechend ging der HV mit einem üppigen Polster in die Halbzeit (13:8). Die HSG um Kapitänin Sarah Eichinger nahm sich für die zweite Hälfte viel vor: mehr Bewegung im Angriff, ruhigere Torabschlüsse und mehr Tempo nach vorne. Zunächst schien das auch zu klappen. Innerhalb weniger Minuten holte man auf 16:13 auf und das Spiel schien zu kippen. Aber gerade als die HSG die Oberhand zu gewinnen schien, verfiel man wieder in alte Muster und musste zusehen, wie sich Oberviechtach absetzte und letztlich einen ungefährdeten Sieg und den damit verbundenen Aufstieg in die Landesliga feierte.

Unter Wert geschlagen

„Ich bin mit dem Ausgang nicht völlig unzufrieden. Oberviechtach hat aber hochverdient gewonnen und ist berechtigterweise Meister. Schade ist nur, dass wir uns ein bisschen unter Wert verkauft haben. Auf die Abwehrarbeit können wir stolz sein, aber im Angriff haben wir nicht das gespielt, was wir seit zwei Jahren trainieren und sonst spielen.“ Auch die Führungsspielerinnen hätten nicht ihre gewohnte Leistung gebracht. So gratulierte Deml seinem Trainerkollegen Mathias Stangl zum verdienten Aufstieg.

Jetzt will man Vizemeister werden

Für die HSG Weiden geht es am letzten Spieltag immerhin noch um die Vizemeisterschaft im Fernduell gegen den HC Forchheim. Dabei muss man gegen die HG Eckental, das Team der Stunde, gewinnen. „Ein Endspiel um den Aufstieg am letzten Spieltag wäre natürlich ein Traum gewesen für uns, aber Vizemeister als Aufsteiger liest sich auch gut. Das wollen wir jetzt unbedingt schaffen“, gibt sich HSG-Torjägerin Franziska Scheidler kämpferisch.

Die HSG Weiden spielte mit:

Bräunlein, List – Scheidler (6), Häuber (4), Hermann (4), Hauer (2/2), Schumacher (2/2), Eichinger (1), Szameitat (1), Arnold, Hanauer, Härtl, Leonhardt, Schlosser.

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