Kolumne Eric Frenzel: Emma-Entzug

Flossenbürg. Eric Frenzel schreibt seine Kolumne wieder selbst. Laura spielt in der heutigen Ausgabe aber trotzdem eine tragende Rolle. Wobei den größeren Platz nimmt heute aber die kleine Emma ein. 

Von Eric Frenzel

Eric Frenzel Empfang Flossenbürg Olympische Winterspiele Pyeongchang Udo (1)
Familienmensch Eric Frenzel mit seinen Söhnen Philipp und Leopold, Töchterchen Emma und Frau Laura beim Olympia-Empfang in Flossenbürg Foto: privat

“Fast drei Wochen war ich nun fern von Flossenbürg, fern von zu Hause und damit fern von zwei meiner Kinder. Insbesondere fern von Emma, die nun bald neun Monate alt wird. Während Laura mit unserem ältesten Sohn Philipp in Südkorea vor Ort war, waren die beiden jüngeren Geschwister bei Lauras Eltern geblieben.

Auf dem Rückflug von Seoul nach Frankfurt stieg die Freude und die Aufregung in mir. Ich wusste, dass Laura mich mit Emma in Frankfurt abholen würde. Am späten Nachmittag dann der Landeanflug auf Frankfurt – endlich hatte ich wieder deutschen Boden unter den Füßen. Die Gangway wurde an das Flugzeug geschoben und wir verließen die Maschine und das Areal via Flugfeld. Als ich Richtung Gepäckband ging fiel mir ein Kinderwagen auf, der exakt so aus sah wie der unsrige. Der Blick in den Wagen ließ mich noch nicht reagieren, erst als unmittelbar meine Frau hinter dem Wagen zum Vorschein kam, war ich perplex.

Das war Emma?!?

Das war Emma?! Fast drei Wochen Abwesenheit von zu Hause hatten bewirkt, dass ich meine Tochter beinahe nicht erkannt hätte. Emma hat sich mit ihren acht Monaten in den drei Wochen ganz schön verändert. Während der Fahrt nach Flossenbürg hatte ich Zeit, mich wieder an meine „neue alte“ Emma zu gewöhnen. Es folgten drei Tage in Flossenbürg, zwar nicht in Ruhe, aber eben zuhause bei Laura und den Kindern.

Die Tage von Pyeongchang liegen hinter uns und die letzten Weltcups in dieser Saison stehen an. An vier Wochenenden acht Wettkämpfe: Lahti, Oslo, Klingenthal und Schonach. Ich freue mich auf den Fortgang der Saison und vor allem darauf, dass die letzten beiden Weltcups auf heimischem Boden stattfinden werden.

Meine persönliche Ambition ist, noch soweit wie möglich im Gesamtweltcup-Ranking nach vorne zu kommen. Sprungperformance und Langlaufleistung passen wieder und diesen olympischen Schwung werde ich nun in die Wettbewerbe mitnehmen, die vor uns liegen. Das Beste an den Restplanungen für die Saison wird jedoch sein, dass ich nie mehr als vier Tage von zuhause weg sein werde. Die Gefahr eines weiteren folgenschweren Emma-Entzugs ist im Grunde genommen gebannt.

Eins Energie Eric Frenzel

Herzlichst Eric Frenzel”

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