Bauunternehmer Wolfgang Töppel ist tot

Vohenstrauß. Jetzt ist es tatsächlich verklungen, dieses fröhliche „Servus, Nachbarin“. Es wird aber im Ohr bleiben genauso wie sein Lachen. Wolfgang Töppel, Bauunternehmer mit großer Leidenschaft für sein Metier, ist wenige Wochen vor seinem 72. Geburtstag gestorben.

Von Gabi Eichl

Bauunternehmer Wolfgang Töppel Vohenstrauß tot Nachruf
Wolfgang Töppel ist tot. Und viele wollen es nicht glauben. Zu präsent sind sein Lächeln, seine Hilfsbereitschaft, seine Freundlichkeit. Bild: privat

Viele Menschen haben in den vergangenen Tagen immer wieder an Wolfgang Töppel gedacht, während dieser im Klinikum gegen Covid-19 kämpfte. Und sind nun tief bestürzt, dass ihre Hoffnungen, ihn gesund wiederzusehen, sich nicht erfüllt haben. Wolfgang Töppel war schlicht ein „richtig netter Kerl“. Immer freundlich, immer hilfsbereit und fast immer mit einem Lächeln im Gesicht.

Fitter als viele 50-Jährige

Der 71-Jährige, der zu jenen beneidenswerten Menschen gehörte, deren gute Gene sie sichtlich nur stark zeitverzögert altern lassen, wirkte nicht nur fitter als mancher 50-Jährige, er war es tatsächlich. Wenn seine Freien Wähler, für die er jahrzehntelang im Stadtrat saß, ihren Faschingswagen zusammenbauten, war er derjenige, der sich am leichtesten bückte, der sich unter den Brettern durchschlängelte wie ein junger Mann, der mitschraubte, mitschleppte. Und trotzdem musste er sich nun dem Corona-Virus geschlagen geben.

Mit dem Senior-Chef des gleichnamigen Bauunternehmens verliert das Unternehmen die große Persönlichkeit im Hintergrund und Junior-Chef Michael verliert so kurz nach dem schmerzlichen Tod seiner Frau Christina, die 2018 mit nur 36 Jahren starb, nun auch den Vater.

Wolfgang Töppel, Diplom-Ingenieur und Architekt, hat das Bauunternehmen 1978 von seinem Vater übernommen und eine GmbH daraus gemacht, die aktuell etwa 50 Mitarbeiter beschäftigt. Vielen Hausherrn wurde er während des Hausbaus zum Freund. Unzähligen Auszubildenden war er eine Art Übervater und Vorbild. Er war Obermeister der Bauinnung, saß im Präsidium des Landesverbandes und im Gutachterausschuss.

Stimmenkönig der Freien Wähler

So erfolgreich und geschätzt er als Bauunternehmer war, war es auch in seinem Nebenberuf als Stadtrat. 1984 zog er unter Bürgermeister Ernst Eichl als Kandidat der Christlichen Wählergemeinschaft (CWG) in den Stadtrat ein. Und er blieb dort bis 2018, als er nach 34 Jahren als dienstältester Stadtrat einen Schlussstrich zog unter dieses und noch ein paar andere Ehrenämter. Wolfgang Töppel verließ den Stadtrat aber nicht nur als Dienstältester, sondern auch als ein Stimmenkönig. Er hat nie als Bürgermeister kandidiert, aber als Listenführer der Freien Wähler, der früheren CWG, schon mal ums Haar genauso viele Stimmen wie der Bürgermeister bekommen. Viele fragten sich damals, wie viele Stimmen er als Bürgermeisterkandidat bekommen hätte…

„Servus, Nachbarin“

Die Verfasserin hat einige Jahre neben Wolfgang Töppel im Stadtrat gesessen – daher der ewige Gruß „Servus, Nachbarin“. Es war Ehre und Lehre und Vergnügen, die Stadtratssitzungen an seiner Seite zu verbringen.

Um Wolfgang Töppel trauern außer seiner Frau Gisela und den beiden Kindern Michael und Stephanie viele, viele Menschen in der Stadt und in der Region. Servus, Nachbar! Es ist narrisch schad um Dich.

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Wolfgang Töppel und seine beiden Kinder Michael und Stephanie, die im Familienunternehmen in seine großen Fußstapfen getreten sind. Bild: www.toeppel-bau.de

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