Pressath sagt den Fasching ab

Pressath. Die Corona-Zahlen steigen, Veranstaltungen werden überall abgesagt. Jetzt hat auch der Pressather Faschingsverein beschlossen die Saison 2020/21 zu Grabe zu tragen.

Von Stefan Neidl 

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Der Pressather Faschingsverein sagt die Saison für 2020 ab, wie Präsident Martin Reis schweren Herzens erklärt.

Der Schritt war angesichts der steigenden Corona-Zahlen zu erwarten, dennoch blieb beim Pressather Faschingsverein (PFV) ein Funken Hoffnung. Nun verkündete Präsident Martin Reis doch die schwere Entscheidung: Die Faschingssaison 2020/21 wird ausfallen.

Die Vorstandschaft hatte sich bereits im September beraten und den Entschluss einstimmig gefasst. Der Beschluss umfasst drei Punkte: Erstens soll es keine eigenen Faschingsveranstaltungen des PFV geben. Zweitens wird es auch keine Teilnahmen bei externen Karneval-Events geben. Alle Veranstalter wurden bereits benachrichtigt und Reis hat breites Verständnis erfahren. Viele hätten sich für die Benachrichtigung bedankt, um die eigene Planungen anzupassen und wollen mit dem PFV nach der Corona-Krise weiter zusammenarbeiten. Drittens will der Verein dennoch präsent bleiben und sich bei anderweitigen Terminen einbringen, beispielsweise Vorträge oder Teilnahmen an möglichen kleineren Veranstaltungen.

Prinzenpaare vertagen Regentschaft

Damit fallen natürlich Rathaussturm und Verkündung der Prinzenpaare am 11. November aus. Die geplanten Hoheiten werden weiter geheim gehalten und haben signalisiert in der Saison nach Corona ihre Regentschaft anzutreten. Der eigene Ball ist damit ebenso wie der Faschingszug im Einvernehmen mit dem Stadtverband abgesagt. Reis erklärt die Absage an allen Veranstaltungen: “Wir wollen damit auch unsere Mitglieder schützen. Niemand soll sich verpflichtet fühlen aus Gruppenzwang irgendwo teilzunehmen, was ihm widerstreben könnte.”

Dazu wolle man nicht die aufwendig einstudierten Choreographien sowie die neuen oder angepassten Kostüme für vielleicht ein paar wenige Auftritte verheizen. “Es besteht immer die Gefahr einer Infizierung auf einer Veranstaltung und sobald einer an Covid19 erkrankt sei, müssen alle Kontakte in Quarantäne – ein nicht berechenbares Risiko.” Auch seien lustige Faschingsfeiern nicht mit den wirtschaftlichen und menschlichen Tragödien vereinbar, die die Pandemie mit sich bringen kann.

Das Training der Garden, des Funkenmariechens, des Männerballets und des Showtanz-Ensembles wird dennoch weiter aufrecht erhalten – wenn auch in einem angepassten Trainingsrhythmus. Die Tänze sollen weiter verfeinert werden für eine umso schönere Zeit nach Corona. Und es bleibt der soziale Aspekt des gemeinsamen Tanzens und Trainings. Reis liebt den Fasching und betont, wie schade er die Entscheidung findet: “Manchmal muss man aber mit dem Strom schwimmen.”

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