„Widersacher aller Liedermacher“: Geniale Oberpfälzer Lautmalerei

Neuhaus. Die „Widersacher aller Liedermacher“ begeisterten zum wiederholten Mal in der ausverkauften Schafferhof-Tenne.

Oberpfälzisch als Lautmalerei in den Liedern der
Oberpfälzisch als Lautmalerei in den Liedern der “Widersacher aller Liedermacher” kam auf der Schafferhof-Tenne bestens an. Verantwortlich dafür ist Frontmann Matthias Wolf (Zweiter von links), der in Bärnau aufgewachsen ist. Foto: Hans Prem
Foto: Hans Prem
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Es war ein Heimspiel für Matthias Wolf und seine „Widersacher aller Liedermacher“. Zwar haben sich die damaligen Musikstudenten in Würzburg zusammengefunden, aber ihr Kopf ist in Weiden geboren, in Bärnau aufgewachsen und ein großer Fan des Oberpfälzer Dialekts. Sein Zungenschlag ist es auch, der die Band zu etwas ganz Besonderem macht: authentisch, frisch und mit neuartigen Ideen.

Oberpfälzer Dialekt gehört zum Soundkonzept

Der Oberpfälzer Dialekt des Frontmannes, Sängers und Gitarristen gehört zum Sound-Konzept der Band. Wolf nutzt ihn lautmalerisch, spielt mit der Sprache und deren Klang. „Kinna d’Zeyan knacken s’Gnack doud wey. Wenn i mal wieder mittendrin in da Pampa stey. Wern de Deandl dir an Kuapf verdraahn. Wird da beymisch dir durch d’Houa waahn“ singt er in „Hans“, welcher da bleiben soll, weil er nicht weiß, wie das Wetter wird. Ob dies überall im Land verstanden wird, bleibt dahingestellt.

Das Publikum in der ausverkauften Schafferhof-Tenne verstand ihn auf jeden Fall. Auch seine Lyrik, die er immer wieder zum Besten gab, sorgte für Schmunzler und Lacher. Viele kannten die fünf Jungs im Übrigen schon von früheren Auftritten und wussten auch um deren musikalische Qualitäten.

Gewinner des Heimatsound-Wettbewerbs des Bayerischen Rundfunks

Musikalisch pendeln die Musiker nach eigenen Angaben zwischen Folk, Rock und Jazz, zwischen Hip-Hop und Klassik in einer zügellosen Freiheit, die irgendwie 60er Jahre-Woodstock-Vibes durch den Hypophysenlappen wabern lässt.

Auch wenn dieses Mal der Bayerische Rundfunk, bei dem die Widersacher im letzten Jahr den Heimatsound-Wettbewerb gewonnen haben, nicht aufzeichnete, so lieferten Matze Wolf, Saxophonist Marcel Doudieh, Cornelius Grömminger (Kontrabass), Pianist Joris Conrad und Drummer Julian Hrdina trotzdem eine tolle Show ab. Die hohe musikalische Qualität, die Spielfreude der Musiker, die originellen Texte und abwechslungsreichen Sounds und Beats der Lieder kamen beim Publikum bestens an.

Die Jungs sehnten sich „Wieda zruck“ in die Tage der Kindheit, widmeten Alfred, dem Vater Wolfs ein „Schwammerl-Lied“, beschrieben das Gefühl nachts um drei Uhr am Tresen in „Mi drahts“ oder ärgerten sich über das vergebene „Annamirl“. Zweimal wurden die Widersacher auf die Bühne zu Zugaben zurückgeklatscht. In den Zugaben beschäftigten sie sich mit dem „Sendlinger Door“ und der Frage: „Wo is die Münchener Schickeria hi“.

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