17-Jähriger Mann des Tages: Spitzenreiter Blue Devils Weiden gegen Schlusslicht HC Landsberg

Weiden. Spitzenreiter gegen Schlusslicht: Da sollte das Ergebnis am Sonntag zwischen den Blue Devils Weiden und dem HC Landsberg nur eine Formsache sein. Aber Vorsicht: Neben den Memminger Indians waren die Riverkings die einzige Mannschaft, die den Spitzenreiter aus Weiden bisher nach 60 Minuten besiegen konnte.

U20-Nachwuchsspieler Anthony Hermer. Bild: Jürgen Masching

Die Blue Devils Weiden kommen aus dem Verletzungspech nicht heraus. Nach dem Oberpfalz-Derby am Freitag in Regensburg reiht sich Dominik Müller in die Verletztenliste der Blau-Weißen ein. Dafür rücken Elia Ostwald und Chad Bassen wieder in den Kader.

Ennio Albrecht im Teufelstor

Im Tor darf Ennio Albrecht Wiedergutmachung leisten: Beim Hinspiel stand er zu Beginn auf dem Eis und hatte nicht seinen besten Tag erwischt. Die Blue Devils starten vor 464 Zuschauern mit Vollgas Richtung Landsberger Gehäuse, das von Torwart Michael Güßbacher gehütet wird. Sein Kasten wird in den ersten Minuten regelrecht bombardiert. Landsberger Angriffe sind Mangelware und werden von den Verteidigern der Blue Devils meistens schon im Keim erstickt. Mehrmals schnüren die Gastgeber die Oberbayern minutenlang in deren Drittel ein, ohne einen Treffer zu erzielen.

Dieser fällt dann nach 13 Spielminuten. Wenn es die arrivierten Spieler der Blue Devils nicht schaffen, dann, denkt sich U20-Nachwuchsspieler Anthony Hermer, „mache ich es eben“. Nach Rückpass von Mark Heatley zieht der Youngster ab, vom Schlittschuh eines Verteidigers schlittert die Scheibe zum 1:0 über die Linie. Ein weiterer Treffer gelingt den Blue Devils bis zur Pausensirene nicht mehr. Stattdessen fast noch der Ausgleich: Einen Alleingang von František Wagner kann Ennio Albrecht entschärfen.

Chad Bassen hat genug      

Die Blue Devils beginnen das zweite Drittel gleich wieder mit schnellen Angriffen. Diesmal dauert es 2 Minuten 22 Sekunden bis Dennis Thielsch einen Schuss von Marius Schmidt ins Tor abfälscht. Anschließend werden die Gäste etwas mutiger, ohne etwas Zählbares einzufahren. Dazu schwächen sie sich selbst mit zwei Strafzeiten hintereinander. Nach einem groben Abwehrfehler der Blues haben die Gäste dann tatsächlich in Unterzahl die Riesenchance zum ersten Treffer, aber Albrecht kann die Scheibe parieren.

Das Überzahlspiel der Blue Devils ist in dieser Phase viel zu statisch, die Landsberger haben es leicht, alles wegzuverteidigen. Beim dritten Überzahlspiel (38.) hat Chad Bassen genug, marschiert „Coast to Coast“ und netzt zum 3:0 ein. Das stachelt auch seine Mitspieler an. Eine Minute später trifft Edgars Homjakovs auf klasse Zuspiel von Dennis Thielsch zum 4:0. So geht es in die zweite Drittelpause.

Kleine Sünden sofort bestraft

Im letzten Drittel noch einmal ein großer Auftritt des 17-jährigen Anthony Hermer. Er schnappt sich im Landsberger Drittel die Scheibe und schlenzt sie an Güßbacher vorbei zum 5:0 in die Maschen. Danach nehmen die Blue Devils etwas den Fuß vom Gas, werden aber prompt bestraft. Der Ex-Weidener Patrik Rypar schließt eine schöne Kombination zum 5:1 (48.) ab.

Danach konzentrieren sich die Weidener Cracks wieder, die Kräfte der Landsberger schwinden jetzt auch merklich. Erst schiebt Martin Heinisch ein tolles Zuspiel von Philipp Siller zum 6:1 ein. Kurz darauf trifft Dennis Palka auf Zuspiel von Chad Bassen zum 7:1. Den Schlusspunkt setzt der wieder genesene Edgars Homjakovs nach einem Alleingang durch die gesamte Mannschaft der Gäste zum Entstand von 8:1 für die Blue Devils.

Gästetrainer sehr enttäuscht

Gästetrainer Sven Curmann kritisiert nach dem Spiel: „Ich bin sehr, sehr enttäuscht von meiner Mannschaft. Wir stecken mitten im Abstiegskampf und können uns hier nicht so präsentieren. So kann man nicht Eishockey spielen“.

Blue-Devils-Coach Sebastian Buchwieser ist naturgemäß mit dem Ergebnis ganz zufrieden: „Wir sind schnell ins Laufen gekommen, haben aber im ersten Drittel vergessen, die Tore zu schießen.“ Er konstatiert seiner Mannschaft ein konzentriertes Spiel hohe Laufbereitschaft. Für Anthony Hermer freue er sich, dass dieser zweimal getroffen habe: „Aber er muss noch geschliffen werden.“ Wenn er hart arbeite, mache er sicher seinen Weg: „Der wird aber noch ein sehr Langer sein“, prophezeit Buchwieser.

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