Alternative zu Krieg und Waffen: Infostand zur “sozialen Verteidigung” in Weiden

Weiden. Sich gegen Angriffe wehren, ohne selbst anzugreifen. Das ist ein schönes Idealbild - nicht nur im zwischenmenschliche Bereich, sondern gerade im aktuellen Zeitgeschehen. Ein Infostand in der Innenstadt von Weiden klärt auf, wie Verteidigung ohne Waffen und Krieg möglich sein kann, auch im aktuellen Ukraine-Krieg.

Caro Schiml bei dem Infostand am Oberen Markt in Weiden. Bild: Beate Luber
Caro Schiml bei dem Infostand am Oberen Markt in Weiden. Bild: Beate Luber
Bild: Beate Luber
Bild: Beate Luber
Bild: Beate Luber
Bild: Beate Luber

“Es muss einfach eine Alternative geben zu immer mehr Waffen und immer mehr Krieg”, sagt Carolin Schiml, die das Material für den Infostand zusammengetragen hat. Das sei gar nicht so einfach gewesen. Das Konzept der “sozialen Verteidigung” wurde zwar schon in den 1950ern von Friedensforschenden entwickelt, und werde auch heute noch angewendet, doch die Nachfrage nach Broschüren und Infos sei seit dem Ukraine-Krieg massiv gestiegen.

Verteidigung ohne Gewalt und Militär

“Soziale Verteidigung” zeige, wie sich eine Gesellschaft ohne Militär und Gewalt verteidigen und Angriffe abwehren kann. Etwa, indem Menschen die Kooperation mit staatlichen Stellen verweigern, Waffen oder Schienensysteme sabotieren, oder gewaltfreien Widerstand leisten. Gibt es dafür auch schon konkrete Beispiele im Ukraine-Krieg? Ja, sagt Schiml. Doch die gingen oft in der aktuellen Berichterstattung unter. Es gebe Beispiele von russischen Soldaten, die desertieren, oder von Panzern, die sabotiert würden.

Offene Grenzen für Kriegsdienstverweigerer

Auch das Mittel der Verhandlung dürfe nicht per se ausgeschlossen werden. “Es klingt total krass, sich mit Putin an einen Tisch zu setzen. Aber es muss eine Art von Austausch geben, das würde Menschenleben retten.” Wenn alle Nationen nur Waffen lieferten, machten sie sich als Vermittler für Frieden unbrauchbar. Auch fordert Schiml, dass die Grenzen für desertierende russische Soldaten und kriegsdienstverweigernde Ukrainer geöffnet werden.

Mehr Infos zu dem Konzept gibt auf der Webseite des Bundes für soziale Verteidigung.

Nächste Veranstaltungen: Infostand und Kundgebung

  • Der Infostand ist wieder am Oberen Markt am Donnerstag, 7. Juli, von 12 bis 15.30 Uhr.
  • Am Samstag, 16. Juli, von 14 bis 16 Uhr, gibt es eine Kundgebung mit Reden zu dem Thema “Soziale Verteidigung” neben dem Woodstockhügel in der Kurt-Schumacher-Anlage im Stadtpark von Weiden.

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