Anwohner gegen Neubau von 45 Wohnungen am Felixberg
Neustadt/WN. In hellem Aufruhr befinden sich derzeit die Anwohner und Hauseigentümer im Neustädter Stadtteil am Felixberg. Sie äußern größte Bedenken gegen ein geplantes Bauvorhaben, bei dem das 22.500 Quadratmeter große Areal um das ehemalige Kreiskrankenhaus mit zum Teil vierstöckigen Wohnblöcken bebaut werden soll.
Es sollen 45 neue Wohnungen und zwei Büro- und Geschäftsgebäude entstehen. Heute stimmt der Stadtrat in seiner monatlichen Sitzung über eine entsprechende Änderung des
Flächennutzungsplans in ein Mischgebiet ab.
Anwohner gründen Interessensgemeinschaft
„Wir fühlen uns überrumpelt“, ärgert sich Anwohner Dr. Reinhard Roth. Bei einem Ortstermin im Februar, zu dem Bürgermeister Sebastian Dippold eingeladen hatte, war von konkreten Plänen noch keine Rede. Grundtenor: „Es ist noch nichts Genaues geplant, nichts ist in Stein gemeißelt“. Nur ein paar Wochen später soll der Stadtrat plötzlich über einen Antrag auf Bauleitplanung abstimmen.
Eingereicht wurde der Antrag von der ESB Immo GmbH & Co. KG. An der sind die drei Investoren, ebenfalls Inhaber der Firma MDG GmbH & Co.KG, die das Gelände dem bisherigen Grundstückseigentümer Kliniken Nordoberpfalz AG abgekauft hat, beteiligt. „Die Aussage der Beteiligten entsprach nicht dem Planungsstand und der beabsichtigten massiven Bebauung des Grundstücks“, so Roth.
Bewohner fürchten Verkehrschaos
Zu bedenken wäre unter anderem die Verschärfung der bereits massiven Verkehrsbelastung während der Hol- und Bringzeiten an den Schulen. Außerdem die Zunahme des Parkplatzproblems als auch die Sorge, ob die vorhandenen Erschließungsanlagen ausreichend sind.
Neben Park- und Verkehrsproblemen sehen sich manche Anwohner außerdem durch die geplanten Gebäudehöhen vom Lichteinfall auf ihre Grundstücke und in ihrer Sicht beeinträchtigt. „Gerade die Hauseigentümer haben sich im Vertrauen auf eine verträgliche Gebietsplanung durch die Handelnden der Stadt für eine Immobilie am Felix entschieden, die an Wert verlieren wird“, ist sich Roth sicher.
Außerdem werde nach Meinung der Felixer der Blick auf die Wallfahrtskirche und das Kloster St. Felix durch die mehrgeschossige Bauweise entlang der idyllischen Allee enorm an Attraktivität verlieren.
Erster Erfolg: Kein schneller Beschluss
Anwohner Josef König befürchtet, dass das momentane Bauvorhaben noch nicht das Ende der Fahnenstange sei. „Wenn die langfristigen Mietverträge mit dem Weidener Klinikum auslaufen, ist zu befürchten, dass auch die bestehenden Gebäude abgerissen werden und das Areal zusätzlich bebaut wird“.
All das geben sie den Stadträten in ihrem Protestschreiben, das von gut 50 Anwohnerinnen und Anwohnern unterzeichnet ist, zu bedenken. Eines haben die Mitglieder der Interessengemeinschaft schon erreicht: Aus der Beschlussvorlage ist der Tagesordnungspunkt über die Abstimmung über einen schneller umzusetzenden vorhabenbezogenen Bebauungsplan verschwunden. Das Landratsamt hat einen regulären Bebauungsplan empfohlen.
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