Auf der Suche nach den Sünden der Vergangenheit

Etzenricht. „Vorhang auf“ hieß es mit „Liebe, Geld und Altpapier“, auf der Bühne im Untersaal der katholischen St. Nikolauskirche zu den unterhaltsamen Aufführungen der Etzenrichter Laienspieler.

Begeisterung sieht anders aus. Die Feuerwehrleute werden von Bartl Brunnbichler aufgefordert das Altpapier nach seinem verschwundenen Geld zu durchsuchen. Foto Sylvia Wallinger

Eigentlich lässt der Titel des ländlichen Theaterstücks in drei Akten schon so manches erahnen. Niemand denkt aber, dass ein alter Junggeselle sich des Liebesglücks seiner Mitmenschen erbarmt und mit allen Mitteln versucht den Weg ins Glück zu ebnen.

Liebe, Geld und Altpapier

Die freiwillige Feuerwehr aus Etzenricht beteiligt sich an einem Wettbewerb für den größten „Pro Kopf Abfall“ im Landkreis. Die Einwohner werden gebeten alles an Altpapier, was zuhause zu finden ist, bei der Sammelaktion abzugeben damit die Etzenrichter den Wettbewerb gewinnen. Im Verlauf der Aktion passiert es, dass nicht nur Altpapier, sondern auch gefälschte Buchhaltungsbilanzen, geheime Tagebücher, alte Liebesbriefe, verfängliche Dokumente und sogar ein gelber Umschlag mit Ersparnissen in die Sammlung gelangen.

Wirt Heinrich Stelzer, gleichzeitig Kommandant (Martin Pleier) ist gar nicht begeistert, als er vom Verlust des Geldes des Bartl Brunnbichler (Walter Voß) hört. Bartl verlangt die Durchsuchung des Altpapiers im Feuerwehrhaus. „Wenn ihr das Altpapier nicht mehr durchschaut, dann sag ich es der Zeitung. Die Überschrift im Neuen Tag sehe ich jetzt schon. Etzenrichter Feuerwehr kostet armen Rentner sein ganzes Vermögen“. Bartl bringt aber mit seiner Forderung mehrere Personen ganz schön in Verlegenheit.

Lachmuskelkater

Kellnerin Frieda (Manuela Hammer) bekommt das Durcheinander alles im Biergarten des Wirtshauses mit und versteht bald gar nichts mehr. Sie hat ja schwer zu tun sich den sie anbetenden Karl Wipplinger (Simon Boll) vom Leib zu halten. Josefa Auberger (Alice Nicolson) Bäuerin mit charmanten tschechischen Akzent, steckt mit Baumeister Johann Adler (Michael Zielbauer) unter einer Decke. Und dessen Frau Franziska (Maria Smola) sucht mit dem Wirt alte Liebesbriefe.

„Du bist die Blume, die ich als erstes pflücken durfte“ war darin zum Beispiel zu lesen. Das sollte natürlich in keine fremden Hände gelangen. Die Jugend darf mit Wirtssohn Willi (Max Rösch) und Adlers Tochter Dorli (Eva Irlbacher) nicht fehlen. Beide beteiligen sich nicht uneigennützig daran im Altpapier zu wühlen. Am Ende finden auch sie wieder zueinander.

Allerhand Durcheinander mit Lokalkolorit gewürzt , auf der Suche nach den Sünden der Vergangenheit und einem großen Zweifel um die Menschenfreundlichkeit.
Die Etzenrichter Laienspieler gaben mit dem unterhaltsamen Stück wieder einmal Grund sich ein paar Stunden unterhalten zu lassen. Jeder Einzelne glänzten in seiner Rolle. Jedem schien sie auf den Leib geschnitten zu sein. Die Zuschauer belohnten die schauspielerischen Leistungen mit tosendem Applaus und nahmen Lachmuskelkater mit nach Hause.

Weitere Vorstellungen

Es sei aber noch nicht alles komplett verraten. Am Freitag 22. März findet noch eine vierte Vorstellung statt, zu der für Kurzentschlossene noch einzelne Karten zu haben sind. Das Publikum durfte sich heuer auch an einem neuen Bühnenbild erfreuen. Erbaut von den Bühnenbildnern der Laienspieler Walter Nodes und Stefan Götz und bemalt vom Etzenrichter Künstler Wolfgang A. Hansbauer. Als Souffleusen waren in bewährter Weise Marie-Luise Kraus und Martina Rast hinter den Kulissen.

In den Pausen zwischen den Akten sorgten an den verschiedenen Aufführungstagen entweder Simon Pleier mit seiner Steyrischen oder die Brüder Christian und Patrick Beßenreuther mit instrumentalen Einlagen für gute Stimmung. Dankenswerter Weise war auch bei jeder Vorstellung die Feuerwehr anwesend, die sich um die Sicherheit kümmerten.

Soziales Engagement

Nicht zu vergessen sei das soziale Engagement der Etzenrichter Laienspieler. Auch heuer hatten sie wieder Bewohner mit Betreuern des HPZ Irchenrieth und Bewohner des Grünthaler Hofs der „Dr. Löw soziale Dienstleistungen“ eingeladen. Etwa 60 Personen erfreuten sich schon an der Generalprobe und wurden mit Brotzeiten und Getränken verwöhnt.

Karl Wipplinger versucht es immer wieder Frieda von seiner Liebe zu ihr zu überzeugen.
Foto Sylvia Wallinger
Karl Wipplinger versucht es immer wieder Frieda von seiner Liebe zu ihr zu überzeugen. Foto Sylvia Wallinger
Zu allem Unglück war am Tag der Altpapiersammlung auch Sperrmüll und Josef Auberger war entsetzt, dass ihr die Reifen ihres Lastenwägelchens gestohlen wurden.
Foto Sylvia Wallinger
Zu allem Unglück war am Tag der Altpapiersammlung auch Sperrmüll und Josef Auberger war entsetzt, dass ihr die Reifen ihres Lastenwägelchens gestohlen wurden. Foto Sylvia Wallinger
Krisenrat im Biergarten
Foto Sylvia Wallinger
Krisenrat im Biergarten Foto Sylvia Wallinger
Begeisterung sieht anders aus. Die  Feuerwehrleute werden von Bartl Brunnbichler aufgefordert das Altpapier nach seinem verschwundenen Geld  zu durchsuchen.  Foto Sylvia Wallinger
Begeisterung sieht anders aus. Die Feuerwehrleute werden von Bartl Brunnbichler aufgefordert das Altpapier nach seinem verschwundenen Geld zu durchsuchen. Foto Sylvia Wallinger
Was da im Altpapier alles gefunden werden kann lässt staunen. Foto Sylvia Wallinger
Was da im Altpapier alles gefunden werden kann lässt staunen. Foto Sylvia Wallinger
Frieda hat die Faxen dicke und will alles hinter sich lassen.  Foto Sylvia Wallinger
Frieda hat die Faxen dicke und will alles hinter sich lassen. Foto Sylvia Wallinger
Gott sei Dank! Franziska und Heinrich konnten ihre alten Liebesbriefe aus dem Verkehr ziehen. Foto Sylvia Wallinger
Gott sei Dank! Franziska und Heinrich konnten ihre alten Liebesbriefe aus dem Verkehr ziehen. Foto Sylvia Wallinger
Am Ende hat Bartl alles geschafft, was er sich vorgenommen hat.
Foto Sylvia Wallinger
Am Ende hat Bartl alles geschafft, was er sich vorgenommen hat. Foto Sylvia Wallinger
“Und wenn es euch gefallen hat, sagt es weiter!” Mit den Worten verabschiedete sich Laienspielvorsitzende Maria Smola vom applaudierenden Publikum. Foto Sylvia Wallinger
Foto Sylvia Wallinger
Foto Sylvia Wallinger
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Foto Sylvia Wallinger
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