Beim „Kreuzlmachen“ Besonnenheit wahren

Trabitz. Am Ende wurde es ein kleiner „VierStädtedreieck-Freiluft-Parteitag“, und sogar mehr als das: Als Erfolg beurteilten Bürgermeisterin und CSU-Ortsvorsitzende Carmen Pepiuk und ihre Mitstreiter das „Feuertonnengespräch“, zu dem der Ortsverband auf den Platz vor dem Meierhof eingeladen hatte.

Zu Besonnenheit bei der Wahlentscheidung riefen Landtagsabgeordneter Tobias Reiß (links) und die Mandatsbewerber Stefanie Dippl (Sechste von rechts, vor Bürgermeisterin Carmen Pepiuk) und Roland Grillmeier (Bildmitte links) beim CSU-„Feuertonnengespräch“ in Trabitz auf.

Denn unter den rund 40 Teilnehmern waren nicht nur Parteifreunde aus dem ganzen westlichen Kreis Neustadt und aus Kastl, sondern auch mehrere Gemeindebürger ohne Parteibuch, die die Gelegenheit zum Gespräch mit dem Landtagsabgeordneten Tobias Reiß und den Mandatsbewerbern Stefanie Dippl und Roland Grillmeier über Themen wie Agrarpolitik, Entwicklung der Gemeinden oder Zuwanderung eifrig nutzten. Freilich hätten es nach Überzeugung der Trabitzer CSUler noch mehr sein können: „Aber mehr als anbieten kann man eine solche Gelegenheit zum Gespräch nicht“, lautete das allgemeine Fazit.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand natürlich die Landtags- und Bezirkstagswahl am 8. Oktober. Nachdrücklich mahnten Carmen Pepiuk und die prominenten Gäste die Wähler zu Wahlentscheidungen mit Besonnenheit und Weitblick. Denn auch ein als bloßer „Protest aus Frust“ gedachtes Kreuz auf dem Wahlzettel habe Konsequenzen für die Landespolitik: „Deshalb sollte sich jeder überlegen, ob er von der Partei, bei der er sein Kreuz setzen will, tatsächlich regiert werden möchte – mit allen Folgen, die sich damit verbinden könnten“, gab die Bürgermeisterin zu bedenken. Den CSU-Verantwortlichen auf allen politischen Ebenen dankte sie für die Rückendeckung, der „eine kleine Gemeinde wie Trabitz“ allein in den letzten fünf Jahren 6,5 Millionen Euro an verschiedensten Fördergeldern verdanke.

Gute Atmosphäre an der Feuertonne

Als vertrauenstiftende Idee und Ausdruck einer von seiner Partei und ihren Mandatsträgern beanspruchten „soliden und seriösen Bodenständigkeit“ lobte Tobias Reiß die „Gespräche in lockerer Atmosphäre an der Feuertonne“, die auf eine Anregung des Grafenwöhrer Bürgermeisters Edgar Knobloch zurückgingen. Seiner Partei müsse daran gelegen sein, eine Entwicklung fortzuführen, die gerade die Lebensqualität in der Nordoberpfalz spürbar verbessert habe: „Junge Menschen sehen hier eine attraktive Lebensperspektive und wollen nicht mehr fortziehen.“ Doch gebe es fraglos auch „Kritikpunkte und Versäumnisse, über die man diskutieren und die man beheben muss“.

Im Falle ihrer Wahl wolle sie zentrale Anliegen des ländlichen Raums wie etwa die mangelhafte ÖPNV-Erschließung „nach München tragen“, versprach Landtags-Listenkandidatin Stefanie Dippl aus Pressath: „Die regionalen Abgeordneten wissen, was vor Ort los ist, und müssen den Fachleuten in München die daraus resultierenden Hinweise geben.“ Die Erfolge in der wirtschaftlichen Entwicklung der Nordoberpfalz hob auch der Bezirkstagskandidat und Tirschenreuther Landrat Roland Grillmeier hervor: „Wir wurden früher belächelt, die Musik spielte eher in Regensburg und Umgebung, aber da hat sich vieles gedreht.“

Für die Heimat einsetzen

Sichtbare Zeichen dieser Trendwende seien etwa die florierende OTH und das im Aufbau befindliche „Wasserstoffnetzwerk Nordoberpfalz“, aber auch die aus Handwerk und Industrie gut gemischte Unternehmenslandschaft. All dies sei wesentlich das Verdienst „vieler starker Städte und Gemeinden und ihrer Menschen, die sich für die Heimat einsetzen“. Unverzichtbar bleibe eine leistungsfähige Infrastruktur mit ausgebauten „Straßen-Lebensadern“, bekräftigte Grillmeier.

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