Brennender Betze: Besteht Jahn Regensburg die Nervenschlacht gegen 30.011 Kaiserslauterer?

Kaiserslautern. Ausgeglichener geht's nicht: Fünf Duelle lieferten sich der 1. FC Kaiserslautern und der SSV Jahn Regensburg bislang. Dreimal Remis, jeweils ein Sieg, 7:7 Tore. Am kommenden Sonntag, 13.30 Uhr, hat der Aufsteiger am Betze mit vier Punkten aber die Favoritennase vorne.

Jahn-Stürmer Niklas Shipnoski erlebte mit dem 1, FC Kaiserslautern den Abstieg auf der Zweiten Bundesliga. Bild: Jan Regensburg

Kaiserslauterns gewonnener Punkt beim HSV ist psychologisch sicher höher einzustufen, als das höchst unglückliche 2:2 der Regensburger gegen den Vorletzten aus Fürth. Kein Wunder, dass der Tabellen-Achte nach zuletzt sechs (!) Unentschieden, darunter das spektakuläre 4:4 gegen Magdeburg, gegen noch immer verunsicherte Oberpfälzer – letzter Sieg immerhin am 9. Spieltag gegen St. Pauli – unbedingt dreifach punkten will.

Shipnoski vergisst sein Betze-Debüt „niemals“

Die Fußball-verrückten Pfälzer erwarten am Sonntag rund 30.000 Zuschauer im Fritz-Walter-Stadion. Nachdem der FCK zuletzt – deutlich erfolgreicher als der Jahn – in Hamburg mit Dreier- und sogar Fünferkette agierte, spricht viel dafür, dass FCK-Trainer Dirk Schuster gegen die defensiv anfälligen Regensburger (9:17 Tore) wieder zur gewohnten Viererkette zurückkehrt. Dabei kann der Coach der Roten Teufel bis auf Ben Zolinski auf das gesamte Lauterer Portfolio zurückgreifen.

Ein Wiedersehen gibt es für die Pfälzer mit Niklas Shipnoski und Leon Guwara, die beim Abstieg 2018 noch gültige Teufelspässe besaßen. Allerdings kann der verletzte Guwara das Spiel allenfalls von der Tribüne aus vefolgen. „Shippi“ könnte mit seinem Motivationsplus dagegen gute Chancen haben, wieder in die Startelf zu rücken: „Wenn du mit 19 als Junge aus der Region vor 40.000 Zuschauern dein Startelfdebüt gibst, vergisst du das niemals.“ Bis auf seinen unfreiwilligen Abschied habe er durchweg positive Erinnerungen. „Ich bin in Kaiserslautern und beim FCK groß geworden und gereift.“

Besteht der Jahn auf dem brennenden Betze?

Der ehemalige FCK-Jugendspieler traut dem Kult-Club nicht zuletzt wegen der namhaften Zugänge im Sommer einiges zu: „Das ist kein gewöhnlicher Aufsteiger“, sagt Shipnoski. „Der FCK hat und hatte in der 3. Liga absolut nichts zu suchen.“ Der Jahn-Angreifer ist sich sicher: „Sie werden in dieser Saison eine gute Rolle spielen, aber wir wollen sie am Sonntag ärgern und zeigen, dass mit dem Jahn immer zu rechnen ist.“

Nach guten spielerischen Ansätzen beim Spiel gegen Fürth, bei dem die Regensburger schlicht vergaßen, den Sack zuzumachen, muss der Jahn jetzt auf dem brennenden Betze aufpassen, sich nicht den Pelz zu versengen zu lassen: „Wir müssen uns darauf einstellen, dass das gesamte Stadion gegen uns ist, und es sehr laut wird.“ Da müsse man nun wirklich alle Tugenden auf den Platz bringen: „Es geht nicht nur darum, schön zu spielen, sondern es gilt, den Fight anzunehmen und von der ersten bis zur letzten Minute zu kämpfen.“

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