Coole Arbeitgeber der Region: Die Restaurants Elements und News bei BHS Corrugated

Karim zeigt uns heute seinen Arbeitsplatz. Wobei „Platz“ stark untertrieben ist. Der angehende Koch steht lässig am Weiher und zeigt auf einen Gebäudekomplex, der entfernt an das kalifornische Googleplex in Mountain View erinnert.

„Ein cooleres Ambiente kann man sich nicht vorstellen“, sagt er stolz. „Als ich das erste Mal hergekommen bin, war ich überwältigt.“ Es war abends, alles leuchtete: „Das ist schon ein Blickfang.“

Vier Ausbildungsplätze sind reserviert

Karim wird mit dabei sein, wenn sich hier am 12. April zehn Bewerber als Köche und Servicekräfte ausprobieren dürfen: „Wir suchen 10 Schüler der 8. bis 10. Klassen, die sich gerade in der Bewerbungsphase befinden“, erklärt er. „Sie erstellen ein Menü mit dem Chefkoch vom Elements, das sie dann ihren eigenen Eltern servieren dürfen.“ Der Clou: „Alle Praktikanten haben die Chance auf einen von jeweils zwei Ausbildungsplätzen bei uns“, ergänzt Betriebsleiter Stephan Wolfrath.

Für Karim beginnt im September bereits das dritte Lehrjahr: „Etwas Besseres hätte mir nicht passieren können“, freut er sich über seine Berufswahl. „Die Mutter meiner Freundin war im Elements essen“, erklärt er seinen Weg in den Weiherhammer Feinschmecker-Tempel. „Das hat ihr so gut gefallen, dass ich mich beworben habe.“

Duathlon: Tempo und Kunsthandwerk

Eine Besonderheit der Unternehmens-Gastronomie: „Man hat hier die Kombination aus dem BHS-Mitarbeiterrestaurant, dem News, wo ich in drei Stunden 400 Essen rausschicken muss.“ Mit anderen Worten: Hochleistungstempo am Herd. „Und ich kann auch einmal ein 7-Gänge-Menü anrichten und da wirklich filigran arbeiten, mit der Pinzette.“ Kunsthandwerk am Lebensmittel.

Wir begleiten Karim hoch zu seinem Chef im Elements. Küchenchef Daniel Röhrig hat als Tournant und Chef de Partie bereits so renommierte Stationen wie das Landhotel Birkenhof, den Königshof Oberstaufen und das Landhotel Weißes Ross absolviert. „Das Fine Dining Restaurant Elements im zweiten Stock ist ein Steckenpferd unseres Inhabers Christian Engel“, freut er sich, das Vertrauen des CEOs erkocht zu haben. „Er hat sich das schon immer gewünscht.“ Reservieren wird hier empfohlen: „Unsere Auslastung ist schon recht hoch.“

Hummerschwanz auf Miso-Schaum

Wir dürfen dem jungen Pfreimder Kreativkoch über die Schulter filmen. „Jetzt habe ich aktuell einen Hummerschwanz in der Pfanne“, erklärt er die Arbeit an der Delikatesse. „Dazu gibt’s verschiedene Karotten mit einem Miso-Schaum.“ Noch Knoblauch und Thymian drüber, um dem Schwanz das richtige Aroma anzuheften. Und schon geht’s ans Kunsthandwerk: Karim drückt aus einer Tube vorsichtig eine durchsichtige Paste auf die Spitzen der Karotten, die wie kleine Türme aus 1001 Nacht den Hummer flankieren. Dazu zwei Esslöffel Miso-Schaum, angeordnet wie kleine Weiher links und rechts dieser kulinarischen Miniatur-Architektur, voilà, fertig ist die Express-Vorspeise.

Gäste-Diplomatie und Event-Management

Maria Kraus serviert heute zwei Testesserinnen das leckere Kunstwerk. Sie ist seit 2017 Restaurantleiterin im Elements: „Wir haben hier viele Einsatzmöglichkeiten“, schildert sie, „das Mitarbeiter-Restaurant News ist tagsüber geöffnet, das Elements abends.” Hier finden auch die beliebten Veranstaltungen wie Hochzeiten, Geburtstage oder Motto-Tage wie Grill- und Weinabende statt. Auch die Gäste der Tagungsräume kommen in den Genuss der Preziosen der Meisterküche. „Als ich von Herrn Engels gastronomischen Projekt gelesen habe, habe ich mich gleich beworben – das war mein Traum hier als Restaurantleiterin noch einmal was Neues zu beginnen“, sagt Kraus.

Es ist die Kommunikation mit den Gästen, die Kraus am meisten schätzt: „Nicht nur das Glas hinstellen, sondern das Gespräch mit den Gästen führen, gehört zum guten Service.“ Wenn man auf das gediegene Ambiente des Elements blickt, den gläsernen Holzofen, die weitläufige Terrasse mit Blick auf Weiher und Kirchturm auf der anderen Uferseite sowie die futuristischen Gebäudekomplexe der BHS, wundert man sich, warum auch hier händeringend nach Nachwuchs gesucht wird. „Mit Gastronomie bringt man vor allem ungeregelte Arbeitszeiten in Verbindung“, erklärt die Leiterin. „Bei uns ist das anders, es gibt ein Schichtmodell, feste freie Tage und genügend Freizeit.“

Fitness-Studio zum Runterkommen

Die Freizeit beginnt schon im Haus: „Wir haben oben noch ein Fitness-Studio zum Ausgleich“, sagt Kraus. Gutes Stichwort. Wir begleiten Karim am Ende seiner Schicht hoch ins oberste Stockwerk, wo er mit Blick auf Weiherhammer dem Feierabend entgegen steppt. „Nach der Arbeit gehe ich gern hier hoch ins Fitness-Studio, das umsonst für uns zur Verfügung steht – ein guter Ausgleich, ein bisschen herunterkommen, den Kopf abschalten, echt ein cooles Gadget in der Firma.“

Wo soll diese Karriere noch hinführen?, fragen wir Karim. „Nach der Ausbildung will ich mir die Welt ansehen“, freut er sich auf die Entdeckung fremder kulinarischer Kontinente. Und wer weiß? Vielleicht begegnen wir dem jungen Mann in einigen Jahren in seinem ersten Sterne-Restaurant. Oder er duelliert sich mit Mälzer bei Kitchen impossible reloaded.