Covid-Hotspot Tirschenreuth: Zu viele Tests?

Tirschenreuth. Huberth Rosner, Kreisvorsitzender der CSA Tirschenreuth schreibt uns zum Thema Coronazahlen und der Menge an Tests, die in Tirschenreuth durchgeführt werden:

Huberth Rosner CSA Tirschenreuth
Huberth Rosner appelliert daran, nicht nur die reinen Coronazahlen zu bewerten. Foto: CSU Ortsverband Tirschenreuth

“Auf Grund der aktuellen Entwicklung der Pandemie im Landkreis Tirschenreuth und den daraus resultierenden Folgen für die Menschen in unserer Region, möchte ich als CSA-Kreisvorsitzender Stellung nehmen.

“Der Einsatz aller Entscheidungsträger und Verantwortlichen vor Ort sowie des Ehrenamts war und ist bei uns vorbildlich.”

Von Anfang an bin ich dienstlich mit der Bekämpfung von Covid 19 beschäftigt gewesen und habe die Schwierigkeiten beim Umgang mit dem Virus tagtäglich miterlebt. Der Einsatz aller Entscheidungsträger und Verantwortlichen vor Ort sowie des Ehrenamts war und ist bei uns vorbildlich.

Leider war am Anfang und jetzt wieder der Landkreis Tirschenreuth der Schwerpunkt des Geschehens, dies sogar Deutschland weit.

Begründet wird dies immer mit der 7-Tage Inzidenz, bezogen auf die Bevölkerungszahl des jeweiligen Landkreises. Bei Überschreitung jeweils festgelegter Grenzen mit Auswirkungen für die Bewohner. Damit einhergehend die Warnung der Politik, das Verhalten zu verbessern, um die Werte in den Griff zu bekommen. Ein Ansatz den ich voll und ganz unterstütze.

“Jeder versucht diszipliniert die Vorgaben zur Eindämmung der Pandemie umzusetzen.”

Mittlerweile habe ich jedoch erhebliche Zweifel, dass der Grund für die hohen Zahlen im Landkreis Tirschenreuth Leichtsinn oder unvernünftiges Verhalten in der Bevölkerung ist.

Ich erlebe es ganz anders: Jeder versucht diszipliniert, seit Monaten, die Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten und die Vorgaben zur Eindämmung der Pandemie umzusetzen.

Andererseits bekomme ich von Fachleuten, darunter lokale Ärzte und Apotheker, immer wieder die Forderung, dass bei der Berechnung der Inzidenzwerte unbedingt weitere Parameter mit herangezogen werden müssen: Dazu gehört in erster Linie die Anzahl der durchgeführten Tests.

“Momentan werden wir als eifrige Tester zu Unrecht bestraft”

Solange Landkreise ein unterschiedlich hohes Testaufkommen haben, sind die Ergebnisse auch nicht absolut miteinander zu vergleichen. Nur unter Berücksichtigung eines prozentualen Bezugs auf die Testfrequenz kann man dann eine Aussage zum realen Infektionsgeschehen machen.

Momentan werden wir als eifrige Tester, was an der Grenze wohl auch richtig und wichtig ist, zu Unrecht bestraft.

Auf Grund der Inzidenzwerte werden nämlich weitreichende politische Entscheidungen über Öffnung und Schließung ganzer Branchen getroffen.

Huberth Rosner CSA Tirschenreuth – Kreisvorsitzender Tirschenreuth

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