Blue Devils drehen beim Spitzenspiel in Heilbronn im letzten Drittel mächtig auf

Weiden. Dank einer starken Leistung von Marco Wölfl im Tor und einer beeindruckenden Vorstellung im letzten Drittel entscheiden die Blue Devils das Spitzenspiel gegen die Heilbronner Falken mit 4:1 für sich und bauen ihre Position an der Tabellenspitze weiter aus.

Blue Devil Luca Gläser (weiß) “kuschelt” mit Heilbronns Frederik Cabana. Foto: seventyfour.Studio

Die zwei Spitzenmannschaften der Oberliga Süd, der Tabellenzweite gegen den Tabellenführer, treffen am Sonntagabend in Heilbronn aufeinander, und es entwickelt sich ein packendes Spitzenspiel: außerordentliches Tempo, intensiver Kampf, herausragende Spielzüge sowie eine mitreißende Atmosphäre auf den Tribünen sorgen für ein Eishockeyerlebnis, das die Herzen der Fans höher schlagen lässt.

Schnelle Führung für die Devils

Die Blue Devils beginnen gegen den Absteiger aus der DEL2 mit Marco Wölfl im Tor. Schon in den ersten Sekunden macht der Keeper eine Chance von Heilbronns Kapitän Frederik Carbana zunichte. Bei Weidens erstem Angriff landet der Puck dagegen sofort im Netz: Robert Hechtl bricht durch und schlägt zu, 1:0 (4.). Vladislav Filin hat im Anschluss eine vielversprechende Gelegenheit, doch die Falken halten trotz Unterzahl stand.

Die Hausherren übernehmen zunehmen die Initiative und verstärken den Druck auf Weidens Abwehr, die jedoch nur wenig zulässt – Ausnahme ist die Großchance für die Falken in der 9. Minute. Die Devils haben zunehmend Schwierigkeiten, sich aus dem eigenen Drittel zu befreien und kassieren eine Strafzeit für Luca Gläser.

Heilbronn macht mächtig Druck

Kurz vor Ablauf der Unterzahl die beste Gelegenheit für Heilbronn, der Schuss streicht knapp vorbei. Im direkten Gegenangriff verpasst Luca Gläser, gerade von der Strafbank zurück, die Chance, auf 2:0 zu stellen. Die Gastgeber halten zwar das hohe Tempo weiter aufrecht, aber die Blue Devils halten jetzt robust dagegen. Fabian Voit scheitert an Heilbronns Keeper Patrick Berger.

Anschließend drängt Heilbronn wieder mächtig auf den Ausgleich. Unter diesem Dauerfeuer erzwingen die Südrheinfranken (sic!) die nächste Überzahl, Markus Eberhardt muss auf die Strafbank. Wölfl steht jetzt im Mittelpunkt und bringt die Hausherren an den Rand der Verzweiflung. Kurz vor dem Ende des ersten Drittels muss auch noch Adam Schusser auf die Strafbank – die Blue Devils müssen das Mitteldrittel auch noch in Unterzahl beginnen.

Kurioser Ausgleich

Die Blue Devils überstehen die Restzeit in Unterzahl. Die größte Chance zur Vorentscheidung vergibt Neal Samanski alleine vor dem Falken-Keeper. Der Ausgleich fällt dann aber auf etwas kuriose Art: Wölfl scheint die Scheibe bereits in den Handschuhen zu halten, als sie ihm rausrutscht und sie Maximilian Kolb mit dem Schlittschuh ins eigene Tor stolpert.

Die Blue Devils antworten mit wütenden Attacken, bringen sich aber wieder selbst in die Defensive. Eberhardt muss erneut auf die Strafbank (36.), Heilbronn ist wieder am Drücker. Wölfl bleibt aber der Weidener Fels in der Heilbronner Brandung.

Entscheidung in Überzahl

In den ersten zwei Minuten des letzten Drittels tasten sich die Kontrahenten noch einmal ab, ehe sich Heilbronn aus der Defensive wagt: Corey Mapes knallt der Puck an die Latte. Anschließend muss zur Abwechslung ein Falke vom Eis. Tomáš Rubeš nutzt die Überzahl mit einem wuchtigen Schlagschuss zum 2:1.

Weil sich das so gut anfühlt, legen die Blue Devils 22 Sekunden später gleich nach. Tyler Ward kämpft sich bis vor das Tor durch, Filin trifft aus spitzem Winkel zum 3:1. Nachdem Robert Hechtl auf die Strafbank muss, haben die Blue Devils noch einmal viel Arbeit in Unterzahl.

Wölfl hält den Kasten sauber

Erneut pariert Marco Wölfl alles, was auf seinen Kasten abgeschossen wird, die zwei Minuten laufen ohne Gegentor ab. Heilbronn tut sich schwerer, weil die Blue Devils jetzt felsenfest in der Verteidigung stehen. Als dann auch noch der Heilbronner Vincent Jiranek insgesamt vier Strafminuten auf die Bank muss, machen die Weidener den Sack zu.

Kolb zieht von der blauen Linie ab, Samanski fälscht ab und Torwart Berger rutscht die Scheibe durch den Arm ins Netz. Jetzt sorgen die rund 100 Weidener Fans im Heilbronner Eisstadion für Stimmung. Die Blue Devils spielen die verbleibenden Minuten des Spiels souverän herunter.

Buchwieser: „Starkes Penalty Killing, starker Wölfl“

Blue-Devils-Trainer Sebastian Buchwieser ist nach gewonnener Schlacht stolz auf seine Mannschaft: „Die Zuschauer sahen heute ein sehr gutes Oberligaspiel. Wir wussten, was auf uns zukommt.“ Seine Mannschaft habe im ersten Drittel effektiv verteidigt und den Führungstreffer erzielt. Im zweiten Drittel habe man dann etwas den Faden verloren und zu Recht den Ausgleich bekommen. Im letzten Drittel habe man dann zur richtigen Zeit die Tore gemacht. „Was mir besonders gefallen hat, war unser Penalty Killing heute und wenn einmal etwas durchkam, war Marco Wölfl zur Stelle, der sehr gut gehalten hat.“

Trainerkollege Frank Petrozza erkennt die Leistung der Oberpfälzer ein: „Weiden hat verdient gewonnen, aber es ist schwer, hier jetzt Worte zu finden.“ Man habe viel Druck entwickeln wollen, was auch gelungen sei. So habe man das Spiel lange offen gehalten. „Dann hatten wir einen Blackout für eine paar Sekunden, und das Spiel war entschieden. Weiden hat vier ausgeglichene Reihen, das ist ein großer Vorteil.“

Tore:

0:1 Hechtl 03:32

1:1 Volkmann 31:01

1:2 Rubeš 43:40

1:3 Filin 44:02

1:4 Samanski 55:13

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