Dunkle Wolken über dem Freibad Windischeschenbach?

Windischeschenbach. Über mangelnden Besuch muss das Freibad nicht klagen. Trotzdem steht der Betrieb heuer auf wackeligen Füßen.

Dunkle Wolken über dem Freibad Windischeschenbach. Foto: Udo Fürst
Dunkle Wolken über dem Freibad Windischeschenbach. Foto: Udo Fürst
Die Stadt peilt für Pfingsten die Öffnung des Freibads an. Foto: Stadt Windischeschenbach
Die Stadt peilt für Pfingsten die Öffnung des Freibads an. Foto: Stadt Windischeschenbach
Dunkle Wolken über dem Freibad Windischeschenbach. Foto: Udo Fürst
Foto: Stadt Windischeschenbach

Personalprobleme, wohin das Auge blickt: Auch der Stadt Windischeschenbach geht es nicht besser. Sie ist auf der Suche nach geeignetem Personal für ihr Freibad. In der Stellenausschreibung heißt es:

“Was erwarten wir?

  • Als Rettungsschwimmer/in mindestens das Silberne Rettungsschwimmabzeichen
  • als qualifizierte/r Fachangestellte/r für Bäderbetriebe zusätzlich gute Kenntnisse der Bädertechnik und handwerkliches Geschick,
  • in jedem Fall freundliches, serviceorientiertes und sicheres Auftreten.”

    Was bieten wir?
  • Die Mitarbeit in einem tollen Team in einem der beliebtesten Freibäder der Region,
  • Gute Arbeitsbedingungen mit allen Vorteilen des öffentlichen Dienstes,
  • Eine leistungsorientierte Vergütung nach den Vorschriften des TVöD,
  • Als Rettungsschwimmer/-in zusätzlich die Möglichkeit einer Umschulung für den Beruf des Fachangestellten für Bäderbetriebe ab September 2024, soweit die Voraussetzungen diesbezüglich vorliegen.”

Zwei Bademeister fehlen

Ausgerechnet im 40. Jubiläumsjahr muss das Freibad um seinen Weiterbetrieb fürchten – zumindest in der Saison 2024. Nicht wegen finanzieller Probleme, sondern weil man nicht genügend Bademeister hat. Seit Wochen sucht die Stadt geeignetes Aufsichtspersonal, fehlen doch heuer gleich zwei Bademeister. Bürgermeister Karlheinz Budnik: “Der Betriebsleiter ist in Elternzeit und ein anderer Kollege hat sich beruflich verändert. Damit bleibt nur noch ein Bademeister übrig.” Und der könne das beliebte Familienbad mit seinen 50-Meter-Bahnen, dem Nichtschwimmerbecken und dem Kleinkinderbereich nicht alleine betreuen.

Drei Bademeister werden gebraucht

Früher sei ein Bademeister ausreichend gewesen, “doch die Zeiten haben sich geändert”, sagt Budnik. “Heute schreibt die Berufsgenossenschaft die Arbeitszeiten vor und das ist auch richtig so. Dieser Beruf erfordert eine erhöhte Wachsamkeit.” Außerdem liege der Saisonbetrieb nicht jedem. “Ein Bademeister muss in der Hauptferienzeit da sein und das will heutzutage kaum noch jemand.” Wenn man nicht mindestens einen zweiten Fachangestellten für Bäderbetriebe” – so die offizielle Berufsbezeichnung des Bademeisters – findet, müsse man die Öffnungszeiten des Freibads verkürzen, bedauert Budnik.

Für einen ordnungsgemäßen Badebetrieb benötigt die Stadt drei Aufsichtspersonen. Zwar könnten Rettungsschwimmer stundenweise bei der Beckenaufsicht aushelfen, doch die seien nicht mit der aufwendigen Technik eines Schwimmbads vertraut und könnten deshalb keine Fachkraft ersetzen. Weiteres, wenn auch nicht akutes Problem ist die Sanierung des Freibads. Man habe zwar noch keine konkreten Überlegungen angestellt, aber eine Sanierung in einigen Jahren sei unvermeidlich.

Förderverein unterstützt seit 2003

Für das Freibad gibt es einen rührigen Förderverein, der seit 2003 jährlich einen erheblichen Beitrag beisteuert. Erst kürzlich hat der Verein 40.000 Euro an die Stadt überwiesen. Vorsitzende Aurelia Zimmermann überschlägt, dass man das Freibad in all den Jahren mit circa 250.000 Euro unterstützt habe.

Vergebliche Suche nach Personal

Die Stadt sucht überall nach geeignetem Aufsichtspersonal: Ob mit Stellenanzeigen, auf der Homepage oder in den “sozialen Medien”: alle Aufrufe waren bisher vergeblich. Sogar auf das Nachbarland Tschechien hat man die Suche ausgedehnt. “Das Problem ist, dass es dort keine ähnlich gelagerte Ausbildung gibt, die bei uns anerkannt wird. Aber wir würden auch Leute nehmen, die diesen Beruf lernen wollen”, betont der Bürgermeister.

Budnik hat auch schon die Landräte Andreas Meier (Neustadt/WN) und Roland Grillmeier (Tirschenreuth) um eine Art interkommunale Hilfe gebeten. Das dürfte aber nicht ganz einfach werden, denn Bademeister sind auch andernorts Mangelware. In Deutschland fehlen derzeit circa 2500 Fachangestellte für Bäderbetriebe.

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