Flurkapelle Hl. Leonhard: ein schönes Platzerl zum Innehalten

Neuhaus/Windischeschenbach. Es gibt viele Kapellen und Flurdenkmäler in der Oberpfalz. Viele sind schon mehrere Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte alt und auch manchmal vergessen.

Foto: Josef Bauer
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Leider sind diese Kapellen nicht immer in einem einladenden Zustand, manche bräuchten dringend einen oder mehrere fleißige Handwerker. Die Flurkapelle Hl. Leonhard hingegen ist aber noch ziemlich jung, sie wurde erst im Jahr 2008 erbaut und geweiht. Sie ist dem Heiligen Leonhard gewidmet, der im sechsten Jahrhundert lebte und wirkte.

Die Kapelle wurde durch Eduard Punzmann und Siegfried Windschiegl sowie vielen fleißigen Helfern erbaut. Der Grund war zum einen der tief verwurzelte Glaube, außerdem hatte Eduard Punzmann eine Tante, die als Nonne diente – auch sie wünschte sich schon immer eine Kapelle. Das Grundstück für die wunderbar gelegene Kapelle stiftete Manfred Punzmann.

Foto: Josef Bauer

Der Heilige Leonhard von Limoges wird meistens mit Ketten dargestellt, da er unter seinem Gebet so manchem Gefangenen die Fesseln und Ketten auf wundersame Weise löste. Darum wird er auch als “Kettenheiliger” bezeichnet. Ab dem elften Jahrhundert wurde er in Altbayern besonders als Nothelfer und Schutzpatron für das Vieh und vor allem für die Pferde verehrt. Auch in der heutigen Zeit wird der Heilige Leonhard vor allem in Bayern nicht vergessen, man denke nur an die vielen Umritte zu seinen Ehren. Sein Gedenktag ist der 6. November.

Bis ins Jahr 2022 wurde an dieser Kapelle im Sommer jedes Jahr ein großes Fest gefeiert, zu dem die Bevölkerung aus nah und fern gerne kam. Dann kam Corona und Siegfried Windschiegl verstarb auch in diesem Jahr. Aber dennoch ist diese wunderschöne Flurkapelle einen Ausflug wert. Natürlich braucht ein solches Haus Gottes mitsamt dem Grundstück Pflege. Darum kümmert sich Anna Windschiegl und weitere Helfer.

So findet man die Flurkapelle

  • Autobahn A 93; Abfahrt Falkenberg/Windischeschenbach.
  • In Richtung Tirschenreuth abbiegen
  • Es kommt zunächst ein Industriegebiet und an dessen Ende, kurz nach einer großen Metzgerei, geht links ein Feldweg ab.
  • Hier abbiegen und dann sofort nach wenigen Metern wieder rechts auf einer unbefestigten Straße, Ausschilderung “Wanderparkplatz” weiter.
  • Nach etwa einem Kilometer erreicht man den Wanderparkplatz.
  • Von dort sind es etwa 15 Minuten zu gehen. Man geht praktisch wieder in entgegengesetzter Richtung etwa 500 Meter geradeaus.
  • Bei der Weggabelung rechts halten.
  • Nach weiteren 500 Metern ist die Kapelle erreicht.

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