Kaum Spielausfälle, (meistens) Harmonie: Bei den Fußballern ist alles im Butter

Weiden. Kaum Spielausfälle, (meistens) Harmonie unter den Vereinen, wenig Sportgerichtsfälle, beste Livetickerquote in Bayern: Im Fußballkreis Amberg-Weiden ist die Welt noch in Ordnung. Diesen Eindruck konnte man bei der Winterarbeitstagung gewinnen, zu der Albert Kellner online die knapp 130 Vereine von A wie SV Altenstadt/WN bis W wie SV Wurz eingeladen hatte.

A-Jugend VfB Rothenstadt - SG WaldthurnNeukirchen 6:0
Mit den Spielern freuen sich auf viele Fans der Fußballvereine auf den Restart nach der Winterpause. Das Foto zeigt Zuschauer in Rothenstadt. Foto: Archiv OberpfalzECHO

88 Clubvertreter waren dabei, als der Kreisvorsitzende und Kreisspielleiter in Personalunion einen kurzen Bericht über die bisherigen Spiele und den Fahrplan für die restliche Saison gab. Albert Kellner sprach von einer bisher reibungslosen Saison mit wenigen Spielausfällen, kaum Nachholpartien und größtenteils verständnisvollen Vereinen.

“Wobei es hier schon Ausnahmen gab, denn einige Vereine meinen immer noch, bei Spielverlegungen misstrauisch gegenüber anderen sein zu müssen.” Letztlich aber sei man immer zu einer Einigung gekommen und so könne er resümieren, dass diese Saison besser laufe als die vorherigen.

Rüffel für Schiedsrichter

Die Planung für die restliche Saison habe sich recht einfach gestaltet, nachdem man schon beim 18. Spieltag sei. “Wir werden da sehr gut durchkommen”, ist Kellner überzeugt. Bereits an diesem Wochenende startet die Kreisliga Nord mir zwei Nachholpartien nach der Winterpause in die Restsaison. Er wies darauf hin, dass Vereine ihre Heimspiele ohne Zustimmung des Gegners noch bis Sonntag, 13. März, von Samstag auf Sonntag oder umgekehrt verlegen können. Ein Problem – wie fast überall- gebe es laut Kellner bei den Schiedsrichtern. “Die Vereine haben alleine im vergangenen Jahr fast 10.000 Euro Ausfallgebühr bezahlen müssen, weil viele Schiedsrichter die Pflichtsitzungen geschwänzt haben. Diese Leute hätten ihren Vereinen viel Geld sparen können”, bedauerte der Kreisvorsitzende.

Relegationsspiele werden am 1. Mai ausgelost

Thema Relegation am Ende der aktuellen Saison 2021/22. Wer hier gegen wen gegen den Abstieg und um den Aufstieg spielen wird, steht im Gegensatz zu den Vorjahren noch nicht fest.

Albert Kellner wird die Begegnungen erst öffentlich in der Pause des Toto-Pokal-Finales am 1. Mai auslosen. “Dann kann keiner von irgendwelchen Mauscheleien sprechen, die es auch noch nie gab.” Immerhin stehen die Termine für die Relegation schon fest: Start ist am 24. Mai, das letzte Spiel findet am 3. Juni statt.

Delegierte gesucht

Nachdem Kellner die Vereine über einige Regeländerungen und Neuerungen informiert hatte, gab er die Eckpunkte für die neue Saison 2022/23 bekannt. Auftakt für alle Ligen von der Kreisliga bis zur B-Klasse ist am 23. Juli 2022, letzter Spieltag am 21. Mai 2023. Letzter Spieltag vor der Winterpause ist das Wochenende 12./13. November. Der Kreisspielleiter appellierte die Funktionäre, den Kreistag – voraussichtlich in Präsenz – am Montag, 11. April, im ACC in Amberg zu besuchen.

Dort soll auch BFV-Präsident Rainer Koch sprechen. Auch Wahlen stehen auf dem Programm. Und hier hat Albert Kellner sein größtes Problem: er möchte eigentlich aufhören, findet aber keinen Nachfolger. “Die Bereitschaft, ein Amt zu übernehmen, ist einfach nicht da. Deswegen muss ich weitermachen – wenn ich gewählt werde”, sagte der langjährige Kreisvorsitzende und Kreisspielleiter. “Wenn heute einer kommt und sagt, er möchte es machen – sehr gerne”, sagte Kellner.

Kritik an Berichterstattung

Schließlich bedauerte der Kreisspielleiter, dass die örtliche Tageszeitung sich immer mehr von der Berichterstattung über die unteren Fußballligen zurückziehe. Eventuell werde er zusammen mit dem Bezirksvorsitzendem Thomas Graml ein Gespräch mit dem Verlag suchen. “Da habe ich allerdings keine große Hoffnung, dass da was raus kommt.”

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