Lockdown-Knockout? Ein Trauerkranz zieht durch die Nordoberpfalz

Nordoberpfalz. In Bad Neualbenreuth beginnt für einen Trauerkranz eine weite Reise. Mit klarem Ziel und großem Symbolcharakter.

In Bad Neualbenreuth schicken Andrea Burger und Quirin Meyer vom Blumenstüberl einen Trauerkranz auf Reisen: “In stillem Gedenken an alle Unternehmen für die der Lockdown zum Knockout wurde”, steht auf den Schleifen. Die Bad Neualbenreutherin befürchtet, dass viele Unternehmer in Einzelhandel und Gastronomie dem ewigen Lockdown nicht länger standhalten können. 

“Wir brauchen intelligente und tragbare Öffnungsstrategien und keinen ewigen Lockdown”, sagen Andrea Burger und Quirin Meyer. Sie bekommen viel Zustimmung: Der Kranz hat schon viele Stationen abgehakt, angefangen in ihrer Heimat in Bad Neualbenreuth, über Waldsassen nach Konnersreuth, Floß, Mitterteich, Windischeschenbach… Endstation soll das Maximilianeum in München sein, Sitz des Bayerischen Landtags. Bilder postet das Team auch in ihrer Facebook-Gruppe “Ein Trauerkranz zieht durch Bayern”.

Trauerkranz zieht durch Bayern – und zeigt damit Gesicht

Viele Unternehmer und Selbstständige beteiligen sich an der Trauerkranz-Aktion. Ein kleiner Einblick aus der Nordoberpfalz von Stationen Bad Neualbenreuth über Mitterteich, Waldsassen, Floß und Windischeschenbach. 

Trauerkranz symbolisiert Strapazen 

“Der Trauerkranz wird auf seiner Reise einige Strapazen erleiden müssen. Vermutlich komplett zerknautscht und abgemagert in München ankommen. Aber das spiegelt den Zustand manchen Unternehmens, mancher Gaststätte oder mancher Kommune wieder”, sagt Meyer. Schließlich habe der Lockdown und geringere Gewerbesteuereinnahmen, Anteil an der Einkommenssteuer und fehlender Eintrittsgelder auch Auswirkungen auf den Haushalt der Gemeinden. 

Kondulenzbuch soll vor den Landtag 

An jeder Station soll der Kranz nach einer Schweigeminute – zum Gedenken an die gebeutelten Unternehmer, aber auch der Corona-Toten, wie Meyer erklärt – selbstständig mit der Hilfe von “Kranzrebellen-Unterstützern” weiterziehen. Burger und Meyer wollen mit der Aktion erreichen, dass sich Bürgermeister und Landräte verstärkt für Öffnungsstrategien einsetzen. Mit dem Trauerkranz wandert außerdem ein Kondolenzbuch mit. Ein Ordner, in dem Unternehmer und Selbstständige ein Schreiben mit ihren Sorgen, Ängsten und Forderungen abheften können, der am Ende gemeinsam mit dem Kranz bei der Bayerischen Staatskanzlei niedergelegt werden soll. 

* Diese Felder sind erforderlich.