Maximilian und Annelie Gronauer schlagen neue Bestattungswege ein

[Advertorial] Altenstadt/WN. Der Tod gehört zum Leben. Trotzdem wird er noch immer ausgesperrt, tabuisiert. Maximilian und Annelie Gronauer beschreiten neue Wege, mit dem Sterben umzugehen. In ihrem "Traueratelier" können die Angehörigen den Verstorbenen rund um die Uhr besuchen oder beim Waschen mithelfen. Neue Ansätze, die ankommen.

Maximilian und Annelie Gronauer haben erst vor ein paar Wochen ihr Traueratelier in Altenstadt/WN eröffnet. Foto: Theo Kurtz

“Wow, das war toll, danke.” Ein Lob, das die Bestatter von den Hinterbliebenen und der Trauergemeinde nicht allzu oft zu hören bekommen. Maximilian (29) und Annelie Gronauer (28) schon. Die haben sich erst im Dezember 2023 mit ihrem “Traueratelier” in Altenstadt/WN selbstständig gemacht. Den Zuspruch, den sie innerhalb kürzester Zeit erfahren, kommt auch nicht von ungefähr. Sie beschreiten als junge Bestatter andere, neue Wege.

“Wir können den Verlust eines lieben Menschen nicht mehr rückgängig machen. Aber wir können den Abschied so pietät- und würdevoll, wie möglich gestalten”, betont Annelie Gronauer. Von 19. bis 21. Januar kann man beim Tag der offenen Tür einen Blick hinter die Kulissen des Trauerateliers in der Schillerstraße 2 werfen. Auch das dürfte in der Branche wohl eher die Ausnahme als die Regel sein.

Beruf von der Pike auf gelernt

Beide haben ihren Beruf von der Pike auf gelernt. “Mich hat der Tod schon immer interessiert”, erzählt der 29-Jährige. Rechtsmediziner wäre sein Ding gewesen. Doch sein Abiturschnitt reichte nicht für ein Medizinstudium. Annelie wollte immer etwas mit Menschen zu tun haben, nah an ihnen dran sein. Sie hatte nach der Realschule ein Praktikum bei einem Bestatter absolviert. “Die Tätigkeit hat mir gefallen. Sie ist absolut abwechslungsreich.”

Nach der dreijährigen Ausbildung zur Bestattungsfachkraft arbeiteten beide noch einige Jahre bei einem Bestattungsunternehmen. In ihrem Alltag sind ihnen dabei immer Situationen begegnet, in denen sie sich fragten: “Was könnten wir anders und besser machen?” Ihre eigenen Ideen umzusetzen, das war ihr Traum. Gedanklich hatten sie also ihr eigenes Bestattungsunternehmen schon aufgebaut. “Wir suchten nur noch passende Räumlichkeiten”, erzählt Maximilian Gronauer.

Praxisräume übernommen

Als die Räume einer großen Gemeinschaftspraxis in bester Lage in Altenstadt frei wurden, griffen die beiden zu. 300 Quadratmeter Fläche stehen dort zur Verfügung. Genug Platz, um der Trauer Raum geben zu können – das ist die Philosophie der Jung-Unternehmer. Da ist gleich der helle und freundliche Eingangsbereich. Er ist großzügig gehalten, um auch die Diskretion zu wahren. Das ist den Gronauers ganz wichtig. Nichts erinnert, dass man sich bei einem Bestatter befindet. “Wir wollen ganz bewusst Hemmschwellen abbauen”, erzählt Annelie Gronauer.

Raum der Zwiesprache

In den Beratungsräumen kann die ganze Familie sich an einem großen Tisch versammeln und sich mit dem Bestatter besprechen. “Wir wollten die Schreibtischatmosphäre, in der sich der Bestatter und einer der Hinterbliebenen gegenübersitzt, vermeiden.” Zum Traueratelier gehört auch eine Trauerhalle, in der sich die Angehörigen, Freunde und Bekannte von dem Verstorbenen verabschieden können.

An der Wand über dem Sarg ist ein großer Bildschirm angebracht. Hier können Bilder des Verstorbenen oder stimmungsvolle Landschaftsfilme gezeigt werden. Vorbei sind also die Zeiten, als man in einem kalten, zugigen Leichenschauhaus stehen musste – bei den Gronauers zumindest. Und noch eine sehr persönliche Form des Abschiednehmens ist möglich: Ein Raum der Zwiesprache wurde eingerichtet.

Noch einmal die Nähe spüren

Angehörige haben hier die Möglichkeit, zu jeder Tages- und Nachtzeit ihren Verstorbenen zu besuchen. Ihnen wird eine Chipkarte in die Hand gedrückt. Man kann auch übernachten. Sogar ein Kaffeeautomat steht drin. “Eltern, die ihr Kind verloren haben, können in dem Raum noch einmal seine Nähe spüren und gemeinsam in den Schlaf finden”, erläutert Annelie Gronauer.

Sie als Trauerpsychologin weiß, wie wichtig eine Aufbahrung ist, um die Trauer anzunehmen. Sie bietet zudem Trauerkurse an und hilft den Hinterbliebenen dabei, den Verlust zu bewältigen. Annelie Gronauer ist auch Trauerfotografin. Sie hält die berührenden Momente fest, in denen Papa und Mama zum Beispiel zum letzten Mal ihr Sternenkind im Arm halten.

Eigener Hygieneraum

Ein eigener hygienischer Versorgungsraum gehört mit zum Traueratelier. Hier werden die Verstorbenen gewaschen, eingekleidet, die Haare geföhnt und auch geschminkt. Gerne können die Angehörigen beim Zurechtmachen ihrer Liebsten mithelfen oder einfach nur dabei sein. “Wir würden uns freuen, wenn sich wieder öfter die Trauergemeinde vor dem offenen Sarg versammeln würde”, hoffen die beiden Jung-Unternehmer.

Der Raum steht auch für religiöse Waschungen zur Verfügung, wie es bei Muslimen Brauch ist. Überhaupt sind die beiden Jung-Unternehmer für alle Glaubensrichtungen und Religionen offen. Für muslimische Gräber gibt es Grabstehlen, für Verstorbene jüdischen Glaubens Särge ohne Nägel oder Beschläge. Denn für diese ist Metall ein Symbol für Krieg, Schwert und Gewalt.

Tag der offenen Tür

Dem neuen Traueratelier in der Schillerstraße 2 in Altenstadt/WN kann man von 19. bis 21. Januar jeweils von 10 bis 16 Uhr beim Tag der offenen Tür einen Besuch abstatten. Täglich finden Vorträge zur Bestattungsvorsorge statt. “Ich denke, es wird viele interessieren, wie sich die ehemaligen Praxisräume verändert haben”, ist Maximilian Gronauer überzeugt.

Doch der Besuch soll auch eines bewirken: ein bisserl die Scheu vorm Bestatter nehmen. “Man kann bei einem Gläschen Sekt völlig ungezwungen plaudern, sich informieren, Fragen stellen und bei Führungen alles kennenlernen”, erzählt Annelie Gronauer. Und sie ist überzeugt: “Nach dem Besuch bei uns werden viele bestimmt sorgloser und mit einem ruhigen Gewissen wieder nach Hause gehen.”

Maximilian und Annelie Gronauer, sowie Bestattungsfachkraft Julia Schobert (von links) im Empfangsbereich des Trauerateliers. Foto: Theo Kurtz
Maximilian und Annelie Gronauer, sowie Bestattungsfachkraft Julia Schobert (von links) im Empfangsbereich des Trauerateliers. Foto: Theo Kurtz
Das Traueratelier verfügt über einen eigenen hygienischen Versorgungsraum. Foto: Theo Kurtz
Das Traueratelier verfügt über einen eigenen hygienischen Versorgungsraum. Foto: Theo Kurtz
In der Trauerhalle können die Angehörigen Abschied nehmen. Foto: Theo Kurtz
In der Trauerhalle können die Angehörigen Abschied nehmen. Foto: Theo Kurtz
Groß ist die Auswahl an Särgen und Urnen. Foto: Theo Kurtz
Groß ist die Auswahl an Särgen und Urnen. Foto: Theo Kurtz
Foto: Theo Kurtz
Theo Kurtz
Foto: Theo Kurtz
Foto: Theo Kurtz

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