Optimale Betreuung: Waldbesitzer sind nicht auf sich alleine gestellt

Floß. Auch bei der Waldbesitzervereinigung musste in den letzten zwei Jahren die Lichtmessversammlung ausfallen. Jetzt konnte sie wieder stattfinden und es gab viel zu berichten.

Nach drei Jahren gab es erstmals wieder die traditionelle Lichtmessversammlung der Waldbesitzervereinigung Floß und Umgebung. Foto: Fred Lehner

Der Mitgliederbetreuung durch Beratung und Information räumt die Waldbesitzervereinigung Floß und Umgebung (WBV) seit ihrem Bestehen einen überaus hohen Stellenwert ein. Vorsitzender Willy Meierhöfer aus Haupertsreuth legt darauf besonderen Wert. Er weiß und schätzt das vertrauensvolle Zusammenwirken mit Geschäftsführer Michael Bock und Forstamtmann Sebastian Höllerer von der Flosser Forstdienststelle. Deutlich wurde dies wieder in der traditionellen Jahresversammlung am Lichtmesstag im Gasthaus Plödt in Diepoltsreuth.

Käferbefall

Willy Meierhöfer hatte allen Grund, denjenigen Dank und Anerkennung zu sagen, die Gewähr für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit geben. Zu ihnen gehören die Mitglieder der Vorstandschaft und des Beirates. Der Jahresbericht des Vorsitzenden bezog sich auf die Jahre 2020, 2021 und 2022, in denen die Waldbesitzer wieder mit Borkenbefall betroffen waren. Die WBV wies einen eigenen Lagerplatz für Käferbefall in Haupertsreuth aus. Durch den derzeitigen Ausfall von Holzwart Erwin Vollath übernimmt Geschäftsführer Michael Bock die Planungen für Harvestereinsatz und Holzeinschlag.

Im Oktober 2021 kam erstmals der neue Sägeholzspalter – er wurde mit über 40 Prozent öffentlich gefördert – zum Einsatz. Bisher waren es bereits 377 geleistete Betriebsstunden und der Holzspalter habe sich damit schon bezahlt gemacht. Das Gerät kann auch von Nichtmitgliedern benutzt werden.

Wichtige Entscheidungen

In jährlich jeweils drei Sitzungen wurden wichtige Entscheidungen getroffen. Die Holzvermarktung wird ab dem Jahre 2023 über die Forstbetriebsgemeinschaft Neustadt Süd abgewickelt. Beteiligen wird sich die WBV an der 1.075-Jahrfeier im Rahmen des Aktionstages am Bockl-Radweg. Nach dem Totengedenken der verstorbenen Mitglieder in den Berichtsjahren verlas Schriftführer Reinhard Alberti die Niederschrift für das Geschäftsjahr 2019.

Lichtmessversammlungen mussten 2021 und 2022 wegen der bestehenden Coronapandemie ausfallen. Der Jahresbericht von Geschäftsführer Michael Bock befasste sich eingangs mit dem Wetter, das in den letzten drei Berichtsjahren, viel Hitze und wenig Niederschlag brachte. Darauf müsse man sich jetzt einstellen. So deutlich wurde der Forstmann.

Klimawandel als Herausforderung

Der Winter wird nicht mehr die klassische Zeit für die Holzernte sein können. Das bedeute, dass die Waldbesitzer die bietenden Zeitfenster konsequent nutzen müssen. Damit verbunden sei eine hohe Flexibilität und eine enge Kommunikation sowohl mit der WBV als auch mit den Unternehmen. Auf den Holzmarkt eingehend berichtete Bock, dass die Witterung derzeit die kontinuierliche Holzbereitstellung (Rücken) und Abfuhr erschwere.

Verlängert wurden die Rundholzverträge. Derzeit laufen Verhandlungen mit den verschiedenen Sägewerken. Nachgefragte Sortimente sind derzeit Fichte Stammholz und Fichte Faserholz zwei Meter oder drei Meter im Bereich von 8 bis 32 Zentimeter ohne Rinde. Die Empfehlung der Flosser WBV für die nächsten Jahre sei eindeutig: Das Auf und Ab eines Jahres werde sich nicht ändern. Die Waldbesitzer müssen die Herausforderungen, die der Klimawandel mit sich bringt, annehmen und den Wald aktiv bewirtschaften. Das bedeute Pflanzung – nicht nur auf eine Baumart setzen -, Pflege für einen stabilen Wald, Holzernte und Holz dann nutzen, wenn Nachfrage besteht.

Das bringt die Zukunft

Bock hatte die gestiegenen Rundholzpreise angesprochen und berichtete über die jährlichen Einschläge von bis zu 7.500 Kubikmeter im Geschäftsbereich der Flosser WBV. Der Geschäftsführer befasste sich noch mit der aktuellen Frühjahrespflanzung, ging auf die staatlichen Förderungen, den Rabatt bei der Pflanzenbestellung, den Forstbedarf und die Verfügbarkeit der Pflanzen ebenso wie auf den Besuch der Waldbauernschule in Kelheim ein. Wichtig seien auch die angebotenen Fortbildungskurse für die Waldbesitzer.

In bewährter Weise hatte Bernhard Irlbacher die Bilanz der Geschäftsjahre 2020, 2021 und 2022 vorgestellt und eingehend erläutert. Zugleich wurde der Kassenprüfungsbericht durch die Revisoren Helmut Baumgart und Wolfgang Lang zur Kenntnis genommen und sowohl dem Kassier als auch der Vorstandschaft einstimmige Entlastung erteilt. Auch der Haushaltsvoranschlag für das Jahr 2023, der in Einnahmen 42.350 Euro und in Ausgaben 41.505 Euro vorsieht, fand die einstimmige Annahme der Versammlung.

Vortrag von Ziegler

Vorgestellt und referiert hatte Stefan Haise vom Rundholzeinkauf Ziegler (Betzenmühle). Der Vortrag befasste sich mit dem Thema „Ziegler Group – Sägewerk und weitere Geschäftsfelder“. Bürgermeister Robert Lindner machte stellvertretend auch im Namen seiner anwesenden Kollegen Josef Beimler (Waldthurn) und Markus Ludwig (Störnstein) der Flosser Waldbesitzervereinigung ein Kompliment für ihre gezielte und gekonnte Betreuung der Mitglieder und der Geschäftsabläufe, sowie das jederzeit gute Einvernehmen mit den Kommunen.

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