Speinshart bringt kommunale Wärmeplanung auf den Weg

Speinshart. In Zukunft müssen sich Hauseigentümer beim Einbau neuer Heizungen nach dem Wärmeplan ihrer Kommune richten. Ein entsprechendes Gesetz tritt am 1. Januar in Kraft und wird die Gemeinden verpflichten, eine „Wärmewende“ zu unterstützen - eine Verpflichtung auch für den Speinsharter Gemeinderat.

Im Gewerbegebiet Tremmersdorf entstand ein Hackschnitzel-Blockheizkraftwerk für Holzverstromung und für ein Nahwärmenetz. Eine Warmwasserleitung der Firma „Fernwärme-Schmid“ versorgt bereits 32 Wohngebäude in Tremmersdorf, das Kloster Speinshart und den Speinsharter Klostergasthof. Erweiterungskapazitäten sind vorhanden. Foto: Robert Dotzauer

Einen Förderantrag hat das Gremium vorausschauend bereits im August beschlossen. Der Bayerische Gemeindetag empfiehlt den Kommunen allerdings, das Thema mit einem Grundsatzbeschluss zur Erstellung eines Wärmeplanes zu untermauern, um die Möglichkeiten einer hohen Förderung auszuschöpfen und sich nicht den strengeren Vorgaben des Wärmeplanungssgesetzes zu unterwerfen. Finanzschwache Gemeinden rechnen mit einer Förderquote von mindestens 90 Prozent. Auch 100 Prozent sollen in Einzelfällen möglich sein.

Die Wärmeplanung allein bringt noch keine Wärmewende

Das zum Jahresbeginn in Kraft tretende Bundesgesetz reicht allerdings noch nicht. Die Vorgaben müssen erst durch Landesgesetzes in Landesrecht gegossen werden, um Daten zum Gebäudebestand und zu schon vorhandenen Wärmenetzen zu erheben. Die Wärmeplanung allein wird noch keine Wärmewende bringen, darin waren sich Bürgermeister Albert Nickl und der Gemeinderat bei der Beschlussfassung einig.

Doch es gibt in einigen Speinsharter Ortsteilen Lichtblicke. „Wir sind schon gut unterwegs“, zeigte sich der Bürgermeister optimistisch und verwies beispielhaft auf Initiativen von Privatunternehmern in Tremmersdorf und Speinshart, mit Nahwärme-Versorgungen auf der Basis von Hackschnitzel-Heizkraft und der Abwärmenutzung von Biogas zur klimaneutralen Wärmewende beizutragen. „Wichtige Werkzeuge zur Gemeindeentwicklung“, wie Albert Nickl anmerkte. Der erneute Beschluss erfolgte einstimmig.

Nun beginnt das Warten auf die Genehmigung des Förderantrages. Erst dann kann ein Auftrag zur Wärmeplanung erteilt werden. Für kleine Gemeinden besteht ein Zeitfenster bis Ende Juni 2028.

Angebot Learning Campus

Vier Kinder aus dem Gemeindebereich nutzten 2023 das Angebot von Learning Campus für eine Ferienfreizeit. Der Zuschuss der Gemeinde betrug je Kind 100 Euro. Eine Leistung für Speinsharter Familien, die beibehalten werden soll, entschied das Gremium einstimmig. Die Förderung für die Erlebnispädagogik der Trabitzer erhöht sich auf 105 Euro pro Kind und Woche.

Windkümmerer für Speinshart

Informationen des Bürgermeisters ergänzten den öffentlichen Teil der Sitzung. Albert Nickl verwies auf einen Beschluss des Schulverbandes der Grundschule am Rauhen Kulm, auf dem Schulgebäude eine PV-Anlage zu installieren.

Ein Windkümmerer soll die Klostergemeinde wie schon bisher bei allen Fragen zum Ausbau der Windenergie unterstützen, einer Initiative mit Unterstützung des Freistaates. Der Bürgermeister rechnet mit einer hohen Förderung aus dem Finanzierungstopf des Bayerischen Wirtschaftsministeriums.

Weißer Rauch im Speinsharter Forst?

Zum Thema der Aufteilung des gemeindefreien Gebietes des Speinsharter Forstes kündigte der Sitzungsleiter für das kommende Halbjahr eine öffentliche Informationsversammlung an. Bereits Anfang 2024 soll ein Treffen der vier Bürgermeister aus dem Anliegerbereich des Forstes stattfinden. Eine optimistische Ansage des Speinsharter Bürgermeisters lässt spekulieren: „Ich hoffe auf weißen Rauch“. „

Weißer Rauch“ hüllt künftig vermehrt die Hobbygärtner ein. Der Bürgermeister berichtete von der Auslieferung von 100 Obstbäumen an 20 Haushalte im Rahmen des Streuobstpaktes des Freistaates. Einer Aktion zur Stärkung der Artenvielfalt mit dem Obst- und Gartenbauverein Speinshart um Vorsitzenden Josef Höllerl als Mitinitiator auf Gemeindeebene.

* Diese Felder sind erforderlich.