SSV Jahn in der 3. Liga: Gegen den SSV Ulm ist ein 10-Punkte-Puffer in Reichweite

Regensburg. Flutlichtspiel am Sonntag, 19.30 Uhr gegen den SSV Ulm: Aktuell ist der starke Aufsteiger mit acht Punkten Rückstand zweitschärfster Verfolger des SSV Jahn. Mit dem achten Sieg in Folge könnte Regensburg den Vorsprung auf den Relegationsplatz 3 auf zehn Punkte ausbauen.

Jahn-Trainer Joe Enochs will Verfolger SSV Ulm auf Abstand halten. Foto: jrh

Nobodys gibt es in Liga 3 nur wenige. Auch der SSV Ulm hat bereits Bundesliga-Luft geschnuppert. Unter Trainer Ralf Rangnick schafften die Spatzen 1997/98 den direkten Durchmarsch von der Regionalliga Süd in die Bundesliga.

Lange Zeit sah es so aus, als könnten sich die Württemberger Schwaben in der höchsten Spielklasse halten – ein 1:9 gegen Bayer Leverkusen erwies sich aber als Moraldesaster für die Ulmer. Nach dem Abstieg in die Zweite Liga folgte der tiefe Sturz mit Lizenzentzug in die Viertklassigkeit. Inzwischen sind die Fußballer in den schwarz-weißen Stadtfarben aber zurück in der Erfolgsspur.

Enochs warnt vor „gefährlichen Standardsituationen“

Nach der sagenumwobenen Siegesserie von sieben Streichen in Folge bemüht sich Jahn-Trainer Joe Enochs um Understatement: „Natürlich freuen wir uns auch, dass wir sieben Spiele hintereinander gewonnen haben.“ Trotzdem liege der Fokus ausschließlich auf dem nächsten Spiel gegen Ulm. „Alles andere interessiert uns nicht.“ Er tut gut daran, schließlich war beim siebenfachen Siegeszug nicht alles Gold, was glänzte – nach einigen engen Spielen gelang gegen 1860 der Siegestreffer erst in der 92. Minute.

„Eine homogene Mannschaft, die gut funktioniert“, beurteilt Enochs den Verfolger. Er warnt vor „gefährlichen Standardsituationen“ und „sehr kopfballstarken Spielern, die schwer zu verteidigen sind“. Natürlich müsse man auch am Sonntag bei erfrischenden Temperaturen um die 3 Grad „an unsere Leistungsgrenze gehen, wenn wir gegen den Aufsteiger aus Ulm punkten wollen“. Personell muss Enochs auf Florian Ballas verzichten. Hinter Agy Diawusie und Noah Ganaus stehen Fragezeichen.

Ulm-Trainer Wörle: „Gegen die formstärkste Mannschaft“

Die Gäste aus Ulm verteidigten selbst lange den direkten Aufstiegsplatz 2, mussten zuletzt aber gegen den Halleschen FC und bei Preußen Münster jeweils eine 2:3-Niederlage hinnehmen. „Wir haben ein paar zu viele Tore kassiert“, sagt Cheftrainer Thomas Wörle. „Vor allem haben wir sie etwas zu leicht kassiert.“ Das sei aber auch der Qualität in Liga 3 geschuldet. Mit stabiler Defensive und der drittbesten Offensive der Liga will er die Siegesserie der Regensburger beenden.

Wörle ist sich aber bewusst, dass das nicht einfach wird: „Sie haben eine Serie hingelegt, die in der 3. Liga undenkbar schien“, schwärmt er von den Oberpfälzern: „Die formstärkste Mannschaft, eines der zwei Topteams neben Dresden, sie spielen einen sehr intensiven Stil, gegen den Ball sind sie sicher eine der stärksten Mannschaften der Liga.“ Er lobt das gute Umschaltspiel und die individuelle Qualität: „Von daher werden wir an dem Tag eine Topleistung brauchen.“

„Dürfen uns nicht locken lassen“

Ohne sich zu tief in die Karten schauen zu lassen, verrät er ein mögliches Rezept: „Das ist eine Mannschaft, die den Gegner locken will, um Umschaltmomente zu generieren – da dürfen wir uns nicht darauf einlassen.“ Auf der anderen Seite habe Regensburg die beste Defensive, lasse nicht viel zu: „Wir müssen also die wenigen Momente, die wir kriegen werden, versuchen zu nutzen.“ Personell muss Ulm weiter auf Lucas Röser verzichten. Philipp Maier und Romario Rösch sind aber nach ihren Gelbsperren wieder einsatzbereit.

Einen Lauf hat nach 14 Spielen, fünf Toren und drei Vorlagen der derzeit beste Scorer der Gäste.  Dennis Chessa führt beim SSV Ulm 1846 Fußball die interne Offensivrangliste an. „Mit meiner Leistung bin ich zufrieden“, sagt der 31-Jährige. „Ich hatte auch in den vergangenen Jahren immer Phasen, in denen es richtig gut lief bei mir.“ Er freue sich, seinen Beitrag zum Erfolg der Mannschaft leisten zu können. Am liebsten auch am Sonntagabend in Regensburg.

SSV Ulm 1846

Der SSV Ulm 1846 Fußball e. V. entstand 2009 durch Abspaltung der Fußballabteilung vom Gesamtverein SSV Ulm 1846. Die Vereinsfarben der „Spatzen“ sind die Ulmer Stadtfarben, Schwarz und Weiß. Der Verein, der als Fußballabteilung des Muttervereins in der Saison 1999/2000 in der Bundesliga spielte und nach der dritten Insolvenz 2014 in der fünftklassigen Fußball-Oberliga Baden-Württemberg und in der viertklassigen Regionalliga Südwest antrat, spielt inzwischen wieder in der 3. Liga.

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