Straßen in Altstadt bekommen Granitpflaster

Grafenwöhr. Nach dem Nordgautag gehts los: Die Obere und Untere Torstraße sowie die Pflegeamtsgasse werden saniert. Dadurch sollen die engen Bereiche verschwinden. Gleichzeitig soll der Verkehr beruhigt werden.

In der Unteren Torstraße ist es eng. Darum sollen die Bürgersteige verschwinden und nur noch ein Fußgängerbereich nach links wandern. Foto: Stefan Neidl

Bürgermeister Edgar Knobloch (CSU) hatte ein Thema in die Tagesordnung des Stadtrats einzuschieben: die Sanierung der Unteren und Oberen Torstraße sowie der Pflegeamtsgasse. Die Planungen werden von dem Architekturbüro SHL aus Weiden übernommen. Emil und Christina Lehner stellten dem Gremium den Sachstand vor.

Ein Hauptproblem ist die Enge von Gehsteigen und Fahrbahn. Der Fußweg ist im Mittel gerade einmal 85 Zentimeter breit und nicht barrierefrei. Auf der Straße kommen zwei Pkw gerade so aneinander vorbei, bei Bussen oder Lkws muss ein Teilnehmer in eine Straßeneinmündung oder einen Parkplatz ausweichen. Besonders markant ist die Situation an der Stop-Stelle der Unteren Torstraße zum Marienplatz.

Konzept der „Sanften Trennung“

Christina Lehner erklärte ihr Konzept der „Sanften Trennung“: Die Fahrbahn wird verbreitert und der Gehsteig wächst auf mindestens 1,5 Meter nur noch auf einer Seite. Der Bordstein soll verschwinden, eine Rinne wird die Straße und Gehweg trennen – Damit können Fahrzeuge auf ihn ausweichen, vorausgesetzt natürlich, sie stören keine Fußgänger. In der Unteren Torstraße wandert der Fußweg an die Marktplatz zugewandten Seite beim Irish Pub. An der Oberen Torstraße soll der Gehweg dann auf derselben Seite verlängert werden, also gegenüber des Schreib- und Spielwarengeschäfts Gradl Petra, sein.

Auch in der Oberen Torstraße geht es eng zu. Hier wandert der Fußgängerbereich nach links. Foto: Stefan Neidl

Der Bodenbelag aller drei Straßen soll aus Granitpflaster und -platten bestehen. Für Menschen mit Seheinschränkungen wird ein Leitsystem installiert. Eine Pflasterspur in der Oberen Torstraße könnte zusätzlich auf das ehemalige Stadttor hinweisen. Die Architekten wollen das gesamte Gebiet als verkehrsberuhigten Geschäftsbereich klassifizieren, das heißt die Geschwindigkeitsbeschränkung liege bei 20 oder alternativ 30 Kilometern pro Stunde. Erste Gespräche mit Anwohnern und Behörden bekräftigten den Wunsch nach einem Tempolimit. Die Straßen sollen auf das Niveau des jetzigen Bürgersteigs angehoben werden.

Sanierung von Gebäudesockeln

Die Fassaden einiger Gebäude sind sanierungsbedürftig. Die Architekten schlugen vor, dass im Rahmen der Maßnahmen die Sockel der Gebäude abgedichtet werden könnten. In der bisherigen Planung ist eine Standard-Abdichtung vorgesehen. Eine erweiterte Abdichtung würde zusätzliche Maßnahmen an den Fassaden beinhalten. Diese könnten von der Stadt vorgenommen oder von den Anwohnern durchgeführt werden. Nach der Kalkulation wären Zusatzkosten an der Oberen Torstraße etwa 60.000 Euro, in der Unteren Torstraße 50.000 Euro und in der Pflegeamtsgasse 45.000 Euro notwendig.

Bäume sollen den Bereich begrünen – Thomas Weiß (SPD) fragte nach der Notwendigkeit, schließlich bedeuten diese auch Arbeit für die Anwohner. Aber die Förderstellen fordern diese mittlerweile immer. Bis Mai soll die Ausschreibung erfolgen. Nach dem Ende des Nordgautags soll es dann losgehen. Die Lehners rechnen mit Baukosten von 1,6 Millionen Euro und weiteren 160.000 für die Abdichtung der Fassaden.

Knobloch fragte die Stadträte nach einer Reihenfolge für die drei Straßen. Anita Heßler (CSU) sagte: „Ich finde, wir sollten schon auf die Feste im Stadtpark Rücksicht nehmen.“ Thomas Mayer (CSU) stimmte ihr zu: „Man wäscht ein Auto schließlich auch von oben nach unten. Darum die Obere Torstraße zuerst.“ Die Stadträte folgten einstimmig dem Vorschlag. Zusätzlich sollen Gespräche mit den Anwohnern wegen der Fassaden-Abdichtung und mit der Regierung der Oberpfalz wegen entsprechender Fördergelder geführt werden.

Obere und Untere Torstraße sowie die Pflegeamtsgasse (Bild) sollen mit Granitstein gepflastert werden. Foto: Stefan Neidl

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