Überfall auf Autohändler in Neuhaus: vermutlich fünf Männer, eine Stunde gefesselt

Weiden. Die Kriminalpolizei Weiden ermittelt "intensivst" zum Überfall auf ein Paar im Gewerbegebiet am Montagabend. Einige neue Details sind bekannt.

Überfall Neuhaus
Ein Mann und seine Lebensgefährtin wurden in ihrem Wohnhaus im Gewerbepark am Montag (06.0323) von mehreren bislang unbekannten Männern ausgeraubt. Die Täter entkamen mit einer Beute in fünfstelliger Höhe.Wie die Polizei mitteilte, wurden gegen 19.30 Uhr ein ortsansässiger Geschäftsmann und seine Lebensgefährtin im Gewerbegebiet in Neuhaus, einem Ortsteil von Windischeschenbach, von mehreren maskierten Unbekannten überfallen. Die vermummten Täter überraschten die beiden Geschädigten im Außenbereich des Wohnanwesens, drängten sie ins Innere des Hauses und fesselten beide. Der Mann wurde von den Tätern bedroht und zum Öffnen eines Tresors gezwungen, so die Polizei weiter. Er wurde hierbei leicht verletzt, seine Partnerin blieb unverletzt. Die Täter entwendeten hochwertige Schmuckgegenstände und Bargeld aus dem Safe und verließen den Tatort zu Fuß in unbekannte Richtung. Sie nahmen das Mobiltelefon der Frau mit sich. Den beiden Opfern gelang es erst nach geraumer Zeit, sich von der Fesselung zu befreien und einen Notruf bei der Polizei abzusetzen. Es wurde sofort eine umfangreiche Fahndung durchgeführt, die jedoch zunächst ohne Ergebnis blieb. Laut den ersten Befragungen handelte es sich um mehrere Männer mit normaler Statur. Einer sprach Deutsch mit ausländischem Akzent, sie waren dunkel gekleidet und vermummt.Die Kriminalpolizei Weiden i.d.OPf. übernahm in enger Absprache mit der Staatsanwaltschaft Weiden i.d.OPf. noch in der Nacht am Tatort die Ermittlungen wegen des Verdachts einer schweren Raubtat und bittet die Bevölkerung unter der Telefonnummer 0961/401-2222 um Zeugenhinweise. Foto: NEWS5 / Wellenhöfer Weitere Informationen… https://www.news5.de/news/news/read/26742

Wie Florian Beck, Sprecher des Polizeipräsidiums Oberpfalz auf Nachfrage von OberpfalzECHO bekannt gibt, waren am Überfall vermutlich fünf Männer beteiligt. Sie überraschten den Geschäftsführer (35) eines Autohauses und seine Lebensgefährtin am Montag, 6. März, gegen 19.30 Uhr im Außenbereich des Wohnanwesens im Gewerbepark an der A93.

Vermummung mit Sturmhauben

Die Männer waren nach Auskunft der Opfer schwarz gekleidet und trugen Sturmhauben. Einer von ihnen habe Deutsch mit ausländischem Akzent gesprochen. Die beiden Geschädigten berichteten, dass sie von den Tätern ins Haus gedrängt und dort gefesselt wurden. Die Art der Fesselung gilt als Täterwissen und wird von der Kripo nicht preisgegeben.

Der Mann sei bedroht und zum Öffnen des Tresors gezwungen worden. Es fehlen hochwertiger Schmuck sowie Bargeld in hoher fünfstelliger Höhe. Außerdem sei das Mobiltelefon der Frau mitgenommen worden.

Notruf gelang erst eine Stunde später

Die Tat ereignete sich gegen 19.30 Uhr. Gegen 20.45 Uhr gelang es den Opfern, die Fesseln zu lösen und einen Notruf abzusetzen.

Die Ermittlungen hat das Kommissariat II (Eigentums- und Wirtschaftsdelikte) der Kripo Weiden übernommen. Videoaufnahmen aus dem Gewerbegebiet sind gesichert und werden ausgewertet. Es sind auch einige Zeugenaussagen eingegangen, aber nicht allzu viele. Die Ermittlungsarbeit läuft auf Hochtouren, so Beck.

Erinnerungen an schwere Raubüberfälle werden wach

Der 35-Jährige erlitt leichte Verletzungen, seine Partnerin bleib unverletzt. Damit haben die beiden mehr Glück, als die Opfer vergangener Überfälle, die ähnlich abliefen. 2015 war in Weiden am Hammerweg ein Branchen-Kollege von Einbrechern heimgesucht worden. Ein Autohändler (71) war 2015 am Hammerweg in Weiden in seinem Privathaus überfallen worden.

Er, seine Frau (69) und die Mutter (89) wurden dabei übelst malträtiert, erlitten Knochenbrüche, Prellungen, blutende Wunden. Die drei Hammerweg-Täter konnten nach einer Zeugenaussage auf ihren BMW in Tschechien festgenommen werden. Haupttäter war der Sohn (34) eines Geschäftspartners des Autohändlers.

Rio-Raub: Spur führte bis Transnistrien

Auch die Opfer des sogenannten „Rio-Raubes“ im Jahr 2016 – ein ehemaliger Wirt (89) und seine Frau (80) – haben sich von den schweren Verletzungen nie wirklich erholt. Auch im Grafenwöhr Raubüberfall führte die Spur am Ende nach Osteuropa.

Zwei der drei Haupttäter am „Rio-Raub“ wurden nach Ermittlungen des K2 der Weidener Kripo 2016 von einer tschechischen Spezialeinheit in Prag festgenommen. Es handelte sich um zwei ukrainische Berufsverbrecher, die aus der Region den Tipp auf den angeblich vermögenden Senior bekommen hatten. Zwei weitere Täter – Oleg B. und Vadim C. – sind bis heute nicht gefasst. Sie kommen aus Transnistrien, einem von Moldawien abgesplitterten Landesteil.

Hier findest du den Bericht über die Erstmeldung auf den Überfall in Neuhaus.

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