Ukrainische Willkommensklasse an der Realschule in Waldsassen

Tirschenreuth/Waldsassen. 17 ukrainische Schülerinnen und Schüler zwischen 11 und 17 Jahren werden derzeit in der Realschule im Stiftland in einer sogenannten Willkommensklasse unterrichtet.

Lehrkraft Stefan Greiler, Landrat Roland Grillmeier, Frau Aniskina, Bürgermeister Bernd Sommer sowie Schulleiter Stephan Drexler (von links) besuchen die ukrainische Willkommensklasse an der Realschule im Stiftland. Bild: Landkreis Tirschenreuth

Landrat Roland Grillmeier hat dieses besondere Projekt nun besucht: „Ich bin schwer beeindruckt vom Engagement der Lehrkräfte und allen Beteiligten im Landkreis Tirschenreuth. Diesen Kindern Schulbildung und eine gewisse Normalität zu ermöglichen, ist von größter Bedeutung.“

Lehrer spricht Russisch und Ukrainisch

„Die großen Städte müssen sich besonders in der Integrationsarbeit hervortun. Waldsassen tut dies seit Jahren in großem Umfang“, sagte Waldsassener Bürgermeister Bernd Sommer. „In unserer Realschule werden die Kinder von 8 bis 13 Uhr beschult“, erläutert Schulleiter Stephan Drexler. Zwei Stunden täglich steht Deutschunterricht auf dem Programm. „Hier haben wir den großen Vorteil, dass unsere Lehrkraft Herr Greiler sowohl Russisch als auch Ukrainisch spricht und somit diesen Teil übernehmen kann.“ Für die verbleibenden vier Stunden wurde mit Frau Aniskina eine ukrainische Lehrkraft angestellt, die die Kinder unter anderem beim Distanzunterricht, den sie derzeit noch aus der Ukraine erhalten, betreut. Die Teilnahme daran ist via extra zur Verfügung gestellter Tablets möglich.

Mehr und mehr eingliedern

Den Schulweg bewältigen die aus Waldsassen, Konnersreuth und Mähring stammenden Kinder ebenfalls ganz regulär mit dem Schulbus. Laut Drexler sei das Ziel, die ukrainischen Schülerinnen und Schüler mehr und mehr auch in den regulären Unterricht einzugliedern. „Wie die Kinder in Zukunft in unser Schulsystem integriert werden, wird derzeit im Kultusministerium geplant.“

Zahlreiche Willkommensklassen

Der Landkreis Tirschenreuth hat inzwischen zahlreiche solcher Willkommensklassen, die sich über alle Schularten verteilen. Kinder und Jugendliche ab 11 Jahren werden gleichmäßig auf die Mittelschulen, Realschulen und Gymnasien verteilt und auch das Berufliche Schulzentrum in Wiesau hat Schülerinnen und Schüler aufgenommen, die bereits einen beruflichen Hintergrund haben. Jede dieser Klassen hat den Auftrag des Spracherwerbs und der Integration. Es geht dabei nicht um eine Zuordnung in eine Schulart.

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