Warum die meisten Defibrillatoren in der Stadt Weiden nicht funktionieren

Weiden. Neun Defibrillatoren gibt es laut Weiden-App in der Stadt. Sie können Leben retten. Doch kaum einer funktioniert. Warum ist das so?

Wann funktionieren die Defibrillatoren in Weiden wieder? Foto: Ann-Marie Zell

Die CSU-Stadtratsfraktion fragt in einem Antrag zur nächsten Stadtratssitzung am 25. September, warum mehrere Defis im Stadtgebiet nicht funktionieren, beziehungsweise abgebaut wurden. Wörtlich heißt es: “Defibrillatoren retten Leben, sie tun und taten das nachweislich bis 2020 mindestens viermal auch im Stadtgebiet Weiden – sofern sie denn funktionstüchtig sind. Weiden hatte 2010 von Sponsoren Defibrillatoren erhalten, auch der Unterhalt der Defibrillatoren war von Sponsoren für eine Frist von zehn Jahren übernommen worden. Nach dieser Zeit sollten die Defibrillatoren in den Besitz der Stadt übergehen.”

Mehrere Defis defekt

Nach einem Notfall im Januar 2022 habe man feststellen müssen, dass mehrere Defis nicht funktioniert hätten. “Der betroffene Patient konnte nur durch einen zufällig anwesenden Feuerwehrmann mit entsprechender Notfallausbildung gerettet werden”, schreibt die CSU. Trotz mehrerer Nachfragen seither sei nichts passiert. Die Stadt habe damals lediglich mitgeteilt, dass an den Geräten Überprüfungen und Wartungen durchgeführt würden. Laut ihrem Kenntnisstand sei nur einziger Defibrillator einsatzfähig, nämlich der am Zentralen Omnibus-Bahnhof (ZOB).

Erst nach Notruf einsatzbereit

Auf Anfrage von OberpfalzECHO teilt die Pressestelle der Stadt mit, dass die Notrufsäulen mit Defibrillatoren noch der ATB Baumann GmbH gehören. “Die Firma hatte sich nach dem Auslaufen der Spendenaktion bereit erklärt, die Kosten für die technische Überholung in einem gewissen Rahmen zu übernehmen”, heißt es. Bevor die Defis in das Eigentum der Stadt übergehen, habe man eine externe Firma beauftragt, die noch funktionsfähigen Defibrillatoren von den Säulen abzumontieren, zu warten, beziehungsweise neue Defis zu beschaffen. Die neuen Defis seien allerdings noch nicht wieder an die Säulen montiert, da sie erst mit einem abgesetzten Notruf und einer Fernentriegelung durch die Integrierte Leitstelle (ILS) entnommen werden könnten.

Die Rettungssäulen in der Stadt sind seit langem außer Betrieb. Foto: Ann-Marie Zell

Säulen teilweise defekt

Der hierfür nötige Öffnungsmechanismus der Säulen sei allerdings teilweise defekt und deshalb kein Kontakt zur ILS möglich. “Deshalb ist es aktuell nicht sicher, dass im Notfall auf den Defibrillator tatsächlich zugegriffen werden kann.” Um die Defibrillatoren vor Vandalismus und Diebstahl zu schützen, würden diese erst wieder eingesetzt, wenn die Säulen wieder vollständig betriebsbereit seien. Ehe die Defis in das Eigentum der Stadt übergehen könnten, müssten sie erst repariert beziehungsweise neu programmiert werden, teilt die Stadtverwaltung mit. Das Prozedere habe sich wegen der Urlaubszeit verzögert und soll nun nach den Sommerferien geschehen.

Künftig sollen Störmeldungen zentral beim neuen Auftragnehmer auflaufen, um die Geräte einsatzbereit zu halten. Die Säulen sollen außerdem neu beklebt werden.

Forderungen der CSU

Die CSU fordert in ihrem Antrag die Stadtverwaltung auf, mitzuteilen, warum die Defibrillatoren bisher noch nicht instandgesetzt sind, sie in einer angemessenen Frist reparieren und warten zu lassen und die genauen Standorte in der Weiden-App zu kommunizieren. Zudem soll die Stadt ein Sponsorenkonzept erarbeiten, um den Unterhalt und die Wartung der Defi-Säulen zu finanzieren. Die Sponsoren könnten dann auf den Säulen genannt werden.

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