Weidener Bataillon wird umgegliedert

Weiden. Zum Jahresbeginn informierte der Standortälteste und Bataillonskommandeur des Artilleriebataillons 131 Oberstleutnant Thorsten Wallschus im Kasino der Major-Radloff-Kaserne über das aktuelle Geschehen bei der Bundeswehr, speziell den Standort Weiden betreffend.

Oberstleutnant Thorsten Wallschus (Bildmitte) im Kreise der Gäste. Foto: Mario Hönig/Bundeswehr

Der Einladung waren auch Oberbürgermeister Jens Meyer, Vertreter der Gerichtsbarkeit, der Behörden und Dienststellen aus Stadt und Landkreisen gefolgt. Von militärischer Seite nahmen Vertreter aller Dienststellen des Standortes, der Militärseelsorge sowie Chefs und Spieße der Einheiten des Bataillons teil. Für die musikalische Umrahmung des Abends sorgte ein Sextett des Heeresmusikkorps aus Veitshöchheim.

In seinem Vortrag informierte Thorsten Wallschus die Anwesenden über die aktuelle Lage beim Weidener Artilleriebataillon 131 und den im Standort beheimateten militärischen Dienststellen. Dabei zog er ein Resümee über das vergangene Jahr und gab einen Ausblick auf das laufende Jahr.

Internationale Verpflichtungen und intensive Vorbereitungen

Als Schwerpunkt für 2023 nannte er die Gestellung der Artilleriekomponente im Rahmen der einsatzgleichen Mission „enhancedForwardPresence“ (efP). „Etwa 120 unserer Soldaten werden demnach ab Ende Juli, für sieben Monate ihren Dienst in Litauen leisten. Anteile unserer Zweiten Batterie sind im Rahmen der NATO ‘VeryHighReadinessJointTaskForce’ (VJTF) schon seit letztem Jahr bis Januar 2024 gebunden“, sagte Wallschus.

Ein Herz für die Truppe: Oberbürgermeister Jens Meyer (von links) und Altoberbürgermeister Kurt Seggewiß im Gespräch mit Oberstleutnant Thorsten Wallschus. Foto: Mario Hönig/Bundeswehr

„Beides sind internationale Verpflichtungen, die intensiver Vorbereitungen und dem Auftrag entsprechender Ausbildung dieser Männer und Frauen bedürfen.“ Zahlreiche Ausbildungen und Übungen stehen auf dem Ausbildungsplan des Bataillons, so übt derzeit die Vierte Batterie des Bataillons auf dem Truppenübungsplatz in Altengrabow / Sachsen-Anhalt.

Am Ende seines Ausblicks wies der Kommandeur auf einen weiteren Höhepunkt, nämlich den Tag der offenen Tür am 8. Juli und 9. Juli hin, der in Verbindung mit dem regionalen Blaulichttag in der Major-Radloff-Kaserne stattfinden wird.

Die Zeitenwende kommt

„Die angekündigte Zeitenwende der Bundeswehr wird auch in Weiden in naher Zukunft spür- und sichtbar“, sagte Wallschus. So soll ein weiteres Artilleriebataillon in Weiden aufgestellt werden. „Unser jetziges Artilleriebataillon 131 wird zum Panzerartilleriebataillon umgegliedert und von der Zehnten Panzerdivision in Veitshöchheim, der Panzerbrigade 12 in Cham unterstellt. Ein weiteres identisch gegliedertes Panzerartilleriebataillon, nämlich 375, welches dann zur Panzergrenadierbrigade 37 im sächsischen Frankenberg gehört, wird in Weiden neu aufgestellt“, so Wallschus weiter.

Das wird zunächst ein Kraftakt, der mithilfe des schon existierenden Bataillons zu bewerkstelligen sein wird. Sie können vielleicht erahnen, was es heißt unter Fortführung des Auftrages ein bestehendes Bataillon umzugliedern und ein weiteres neu aufzustellen. Es gehören tiefgreifende personelle Veränderungen, Zuwachs an Personal, Material, Großgerät und Fahrzeugen, aber auch einige infrastrukturelle Maßnahmen zum vielfältigen Aufgabenpaket, welches bis Ende 2024 bewältigt sein soll.Oberstleutnant Thorsten Wallschus

Alle Dienststellen in der Major-RadloffKaserne seien betroffen, da mit diesen Maßnahmen ein Aufwuchs um rund 350 Soldaten am Standort erfolgt. „Es braucht Unterkunft, Verpflegung, Ausbildungseinrichtungen, Fahrzeuge, Waffen und vieles mehr. Alle Bedarfe müssen identifiziert und gedeckt werden, um einen guten Start des neuen Bataillons zu gewährleisten“, so Wallschus abschließend.

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