Weltmarktführer wird “Innovativer Lernort”

Falkenberg. Seit 2016 ist das IT- und Logistikunternehmen IGZ schon Partner der OTH Amberg-Weiden. Jetzt hat das Falkenberger Erfolgsunternehmen einen ganz besonderen "Ritterschlag" erhalten.

OTH-Präsident Professor Dr. Clemens Bulitta (Fünfter von rechts) überreichte IGZ-Geschäftsführer Johann Zrenner (Sechster von rechts) eine Glasplatte mit dem ILO-Logo. Foto: IGZ

Das IT- und Logistikunternehmen IGZ wird “Innovativer Lernort” (ILO) der OTH Amberg-Weiden. Am Firmensitz in Falkenberg unterzeichneten Geschäftsführer Johann Zrenner und der Präsident der Hochschule, Professor Dr. Clemens Bulitta, die Vereinbarung.

IGZ ist bereits seit 2016 Partner der OTH

Dieser “Ritterschlag” ist folgerichtig der nächste Schritt einer schon jahrelangen konstruktiven und intensiven Zusammenarbeit. Das Erfolgsunternehmen in der kleinen Marktgemeinde ist seit 2016 Partner der OTH. Es gibt bereits einen IGZ-Hörsaal, außerdem gehören die Falkenberger dem Partner Circle der Hochschule an. Vor gut fünf Jahren haben die SAP-Spezialisten begonnen, den Lehr- und Forschungsbetrieb am Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen noch stärker zu unterstützen.

Das Unternehmen hat unter anderem eine Projekt-Ingenieursstelle gestiftet und mit der Hochschule eine SAP-Factory ins Leben gerufen. Gemeinsam mit der OTH wird im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) geforscht. Ein Thema, das für IGZ immer wichtiger wird. Oft reichen klassische Algorithmen nicht mehr aus. “Rund 50 Prozent unsere Großkunden benötigen heute schon KI-Lösungen”, unterstreicht Zrenner.

Der Leiter des IGZ-Innovation- und Competence-Centers, Andreas Spengler (links), zeigte den Gästen die verschiedenen Projekte. Foto: IGZ

28 OTH-Absolventen arbeiten bei IGZ

Ein weiteres Beispiel für die Zusammenarbeit: Jedes Jahr schreiben im Schnitt ein halbes Dutzend OTH-Studierende ihre Bachelor- oder Masterarbeit in Falkenberg. Zudem werden gemeinsame Forschungsprojekte angepackt, spezielle SAP-Kurse abgehalten oder Exkursionen zu namhaften IGZ-Kunden angeboten. Die Zusammenarbeit hat sich für die Falkenberger schon bezahlt gemacht: 28 OTH-Absolventen gehören bereits zur Belegschaft.

Und erst heuer im Mai wurde IGZ mit dem “German Innovation Award” ausgezeichnet. “Geadelt” wurde damit das zum Patent angemeldete Pack-Assisstenz-System HAWK 2. Die innovative Entwicklung hilft Handel und Industrie dabei, die Ware optimal zu verpacken und dadurch bis zu 30 Prozent an Versandvolumen einzusparen. In das preisgekrönte Vorzeigeprojekt sind auch Forschungsergebnisse der Studenten eingeflossen.

Jährliches Wachstum von 15 Prozent

Das Unternehmen, 1999 in einer Scheune gegründet, ist heute in seinem Marktsegment für SAP-Logistiksoftware Weltmarktführer. Es zählt mehr als 550 Mitarbeiter und wächst kontinuierlich weiter. “Wir legen jedes Jahr um 15 Prozent zu”, erläutert der Geschäftsführer. Erst 2020 wurde zum bestehenden Gebäudekomplex eine weitere “Softwarescheune” hinzugefügt. Sie bietet nicht nur Platz für bis zu 350 Beschäftigte, sie ist auch repräsentatives Aushängeschild. “Die Großkunden, die ja quasi ihr unternehmerisches Herz in unsere Hände legen, müssen auch optisch einen positiven Eindruck gewinnen”, unterstreicht Zrenner.

IGZ-Academy jetzt auch für Studenten nutzbar

Dass IGZ zum Innovativen Lernort “befördert” worden ist, davon profitieren die Studenten ganz besonders. Sie werden zukünftig noch mehr Unterstützung durch das Unternehmen erhalten. Für sie öffnen sich jetzt zum Beispiel die Türen der firmeneigenen “IGZ-Academy”. Bislang hatten nur die Beschäftigten dort Zutritt. Durch die Teilnahme an dem dort angebotenen Kursprogramm können die Hochschüler nicht nur zusätzliches Wissen, sondern auch Weiterbildungszertifikate zu Themen wie Logistik, KI oder SAP erwerben.

Innovative Lernorte zeichnen sich dadurch aus:    

  • Innovativ: LernOrte und Hochschule stellen Ressourcen bereit, um innovative Themen in der Praxis aufzugreifen
  • Durchlässig: LernOrte sind Treffpunkt für Studierende, Professorinnen und Professoren, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Unternehmen und der Hochschule
  • Nachhaltig: LernOrte sind Teil des Studiums und der CurriculaIntegriert: LernOrte dienen der Lehre, der Weiterbildung und der Forschung
  • Interdisziplinär: LernOrte dienen der Begegnung unterschiedlicher Disziplinen, um gemeinsam auch fachübergreifend Themen zu erarbeiten
  • Vielfältig: In LernOrten treffen sich interdisziplinäre Gruppen, sie sind fakultätsübergreifend angelegt
  • International: LernOrte eignen sich auch für internationale Lehrveranstaltungen, etwa für die Durchführung von Summer Schools.

(Quelle: OTH Amberg-Weiden)

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