Aldi-Neubau: Zeit läuft, Forderungen bremsen

Mitterteich. Ein neuer Aldi und endlich eine Drogerie für Mitterteich - wenn alles gut läuft, könnte das mit einem Neubau gegenüber des bestehenden Aldis realisiert werden. Doch ganz so einfach scheint das nicht zu laufen.

Der Mietvertrag für den Discounter Aldi am jetzigen Standort läuft aus. Das Unternehmen will den Vertrag nicht verlängern und stattdessen direkt gegenüber neu bauen. In diesem Zuge soll auch ein Drogeriemarkt ergänzt werden. Bild: Werner Männer. 

Bis der neue Aldi in Mitterteich – und der damit verbundene Drogeriemarkt – gebaut werden, könnte es noch etwas dauern. Das wurde in der jüngsten Stadtratssitzung deutlich. 

Der Discounter will den neuen Aldi gegenüber des jetzigen Markts auf einem Grundstück im Gewerbegebiet Birkigt bauen. Dafür ist eine Änderung des Flächennutzungsplanes mit Bestandteil Landschaftsplan von Gewerbefläche auf Sondergebiet notwendig. Dazu bedarf es eines eigenen Bebauungsplanes. Da die Planung im Außenbereich der Stadt liegt, habe aber die Regierung der Oberpfalz ein gehöriges Wörtchen mitzureden.

Aldi-Neubau: Gibt es alternative Standorte? 

Seit längerem ist das Planungsbüro Bartsch aus Sinzing mit der Planung des Vorhabens beauftragt. Laut Bürgermeister Stefan Grillmeier sei die Stadt interessiert daran, das Vorhaben “so bald wie möglich” durchzuführen. 

Der Architekt, der per Video zur Sitzung zugeschaltet war, macht deutlich, dass die Regierung städtebaulich integrierte Standorte fordere: Dazu gehöre auch die Prüfung, ob nicht alternative Standorte im Stadtbereich in Frage kämen. “Alle Standorte im Innenstadtbereich und in den Randgebieten der Stadt sind untersucht worden. Die meisten sind ausgeschieden”, erklärt Bartsch. Lediglich das Gebiet an der Tirschenreuther Straße käme in Frage. Das liegt zwar in der Nähe des Stadtgebiets, sei aber schon anderweitig reserviert.

Eine weitere Forderung der Regierung sei die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. Eine Baxi-Haltestelle werde bereits geplant – Verhandlungen laufen, wie Grillmeier erklärt. Geplant sei auch ein Wegekonzept, um das Gebiet im Birkigt von der Wiesauer Straße und vom Fuß- und Radweg vom Kreislehrgarten erreichen zu können. 

Mietvertrag läuft aus – Zeit drängt 

Laut CSU-Fraktionssprecher Josef Schwägerl seien die meisten Grundstücke für alternative Bauplätze für Markt kein Eigentum der Stadt. Außerdem ist im Birkgit der Aldimarkt schon vorhanden. “Das sollte berücksichtigt werden”, sagt der Fraktionssprecher. Der Bürgermeister pflichtet ihm bei, dass andere Standorte in und um die Stadt kaum zu nutzen seien. “Der Mietvertrag für den Discounter läuft ab und Aldi muss bald ausziehen”, so Grillmeier. Das Unternehmen wolle den Vertrag nicht verlängern.

Wie Heribert Hegen aufmerksam macht, werde das Gebäude, in dem sich der Aldi aktuell befindet, im Internet schon zum Kauf angeboten. “Wir müssen verhindern, dass der Discounter die Stadt verlässt”. Den Behörden müsse man klar machen, dass Aldi bald bauen kann. 

Schnell zur Baugenehmigung 

Architekt Bartsch versichert, dass er alles versuchen werde, möglichst die Voraussetzungen für die Planänderungen und die Baugenehmigung für den geplanten Standort zu bekommen. Unbestritten, so seine Argumentation, sei das Versorgungsdefizit in Sachen Drogerie und auch im Lebensmittelbereich vorhanden und ein Ausbau noch möglich.

Das unterstreicht auch Grillmeier, der darauf verweist, dass die Verwaltungsgemeinschaft zirka 9.000 Einwohner habe und zudem mit Wiesau ein Mittelzentrum bilde, was die Regierung im Genehmigungsverfahren berücksichtigen sollte. „Wir werden jetzt in das Beteiligungsverfahren gehen“.

Dafür gibt der Stadtrat einstimmig sein grünes Licht.

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