Cedrik Legat: Erst 19 und schon Metzgermeister

Waldsassen/Tirschenreuth. Für Cedrik Legat ist Metzger sein Traumberuf. Nach der Gesellenprüfung hat er in Landshut noch seinen Meister gemacht. Damit ist für den 19-Jährigen aber noch längst nicht Schluss.

Auf seinen Meisterbrief kann Cedrik schon stolz sein. Er musste aber auch ordentlich dafür büffeln. Foto: Claudia Legat

Gerade erst 19 Lenze alt und schon Metzgermeister. Cedrik Legat hat’s geschafft. Der Kondrauer hatte nach seiner Lehre in der Metzgerei Weiß in Pullenreuth und der Gesellenprüfung entschlossen, gleich weiterzumachen. Drei Monate musste er an der ersten bayerischen Fleischerschule in Landshut büffeln. “Puh. Das war echt knackig”, resümiert er. Auch am Wochenende, wenn er wieder daheim war, wurde gepaukt. Und: es hat sich gelohnt.

Warum Metzger?

Metzger? Nicht unbedingt der Traumberuf für Schulabsolventen. Für Cedrik schon. Er ist schon damit aufgewachsen. Seine Eltern betreiben sechs Edeka-Märkte in der Region. Und jeder hat auch eine eigene Fleischfachabteilung. Papa und Mama hatten ihm bei der Berufswahl aber völlig freie Hand gelassen. “Ich hätte auch Astronaut werden können”, lacht er. Aber für ihn stand von vornherein fest, im elterlichen Unternehmen mit anzupacken. Was er an dem Beruf so spannend findet? “Es ist hochinteressant, was man aus dem Rohprodukt Fleisch alles machen kann”, erzählt er. Und: er ist außerdem ein leidenschaftlicher Fleischesser. “Ab und zu mal Pasta ist aber auch okay”, schmunzelt er.

Meisterkurs in Landshut absolviert

Das Metzgerhandwerk tut sich bekanntermaßen schwer, Nachwuchs zu finden. Cedrik drückte mit gerade einmal zwölf Kommilitonen die Berufsschulbank in Sulzbach-Rosenberg. Im Meisterkurs in Landshut saßen 20 Leute. “Ein Viertel davon kam alleine aus Österreich”, erzählt er. Das Vierteljahr in der niederbayerischen Bezirkshauptstadt war kein Zuckerschlecken. “Von Anfang an mitmachen und lernen”. Das wurde den angehenden Meistern gleich zu Beginn klargemacht. Nicht zu Unrecht. “Es ist wahnsinnig viel Stoff, den man innerhalb kürzester Zeit vermittelt bekommt”, erzählt er. Doch die Schule kann er nur empfehlen, sie genießt einen hervorragenden Ruf. Kein Wunder: Hier sind Praktiker unterwegs. “Ein Anwalt hat zum Beispiel Arbeitsrecht unterrichtet.”

Ein “historisches” Buffet als Meisterstück

Auch ein Metzger muss – natürlich – sein Meisterstück abliefern. Cedrik und seine Kollegen mussten ein Buffet anrichten, mit Wurst- und Fleischschmankerl, das unter dem Motto “Landshuter Hochzeit” stand. Die Herausforderung dabei: Verwendet werden durften nur Produkte, die auch zu der Zeit zur Verfügung standen, als Georg, der Sohn des bayerischen Herzogs Ludwig, seine Hedwig ehelichte. Das war 1474. “Da mussten wir erst einmal vorher gründlich recherchieren”, erzählt der 19-Jährige. Tomaten oder Kartoffeln jedenfalls waren schon mal tabu. Beides war Ende des 15. Jahrhunderts hierzulande noch völlig unbekannt. Legat hatte sich schließlich für ein Rinderfilet mit einer Senf-Kräuter-Füllung und einer Entenbrust mit einer Füllung aus einem mit Rosinen verfeinerten Semmelknödelteig entschieden. Zudem tischte er noch eine mit Bacon ummantelte Schweinerolle, die mit einem Zwiebel-Käse-Brät gefüllt war, auf.

Cedrik macht noch den Betriebswirt IHK

Cedrik hat als Zweitjüngster seines Kurses den Meisterbrief in Empfang nehmen können. Doch für ihn ist längst noch nicht Schluss. Er wird den Betriebswirt IHK dranhängen. Diese Fortbildung dauert auch noch mal ein Vierteljahr. Und dann wird er für ein Jahr “Servus” sagen. Cedrik will sich bei einem anderen Einzelhandelsbetrieb umsehen, Eindrücke und Erfahrungen sammeln.

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