Ein Herz für wilde Streuner-Katzen

Neustadt/WN. Streuner-Katzen haben in der Regel ein erschwertes Leben, meist leiden sie an Krankheiten. Der Landkreis unterstützt deshalb seit dem Frühjahr die Kastration von herrenlosen Katzen.

Jeder Katzenhalter sollte seine Katze kastrieren lassen. Bild: Tierarztpraxis Küke Döllnitz

Nichtkastrierte Katzen bekommen bis zu dreimal im Jahr Nachwuchs, der sich bereits nach wenigen Monaten wieder fortpflanzen kann. So kann innerhalb kurzer Zeit eine Population geradewegs „explodieren“. Die wild lebenden Kätzchen verenden oft qualvoll an Krankheiten wie Katzenschnupfen, erfrieren, werden überfahren oder landen im Tierheim.

Wenn sie die ersten Monate überleben, vermehren sie sich bald wieder und werden so ein weiteres Glied in der unheilvollen Kette. Diesen Kreislauf möchte der Landkreis Neustadt/WN wirksam durchbrechen. Er unterstützt deshalb seit dem Frühjahr die Kastration von herrenlosen Katzen. Seitdem wurden bereits 49 Kater und 67 Katzen entsprechend tierärztlich behandelt und die dafür angefallenen fast 13.000 Euro vom Landkreis übernommen.

Viele Tierfreunde im Landkreis

Pro Kastration eines Katers werden bis zu 95 Euro an die Tierarztpraxis überwiesen, die etwas aufwändigere Operation einer weiblichen Katze kann bis zu 125 Euro kosten. Diese Zahl repräsentiert nicht nur die enorme erreichte Verbesserung für die Lebensbedingungen vieler herrenloser Katzen im Landkreis. Außerdem zeigt es auch, wie viele Tierfreunde es im Landkreis gibt, die Großes leisten, bis diese Tiere erst in der Tierarztpraxis angekommen sind.

„Diese Menschen verdienen große Achtung für die vielen Stunden ihrer Freizeit, die sie aus Mitgefühl investieren, um die notleidenden Katzen zu beobachten, zu füttern, einzufangen, zu transportieren und in der Zeit nach der Operation liebevoll zu versorgen“, so Dr. Corinna Kett vom Veterinäramt Neustadt/WN, die sich federführend um das Projekt einsetzt.

Appell an alle Katzenhalter

Ihr großes Dankeschön geht auch an die unterstützenden Tierarztpraxen. Die wildlebenden Patienten, die oft mit Begleiterkrankungen und einem durch ihr hartes Leben geschwächten Immunsystem in die Praxis gebracht werden, bedürfen dann einer intensiveren Versorgung, als dies bei gesunden Patienten aus behüteter Umgebung der Fall wäre. Daneben richtet sich ihr Appell auch an alle Katzenhalter, alle Tiere mit Freigang – egal ob Kater oder Katze – unbedingt kastrieren zu lassen

Der Kreisausschuss hatte im März auf Antrag der Kreistagsfraktion der Jungen Union (JU) beschlossen, für die Kastration wildlebender Katzen ein jährliches Budget von 8.500 Euro zur Verfügung zu stellen. Das Projekt wurde so rege genutzt, dass diese Mittel bereits im Sommer aufgebraucht waren. Um es nicht bereits im ersten Jahr abrupt wieder abreißen zu lassen, wurden die Mittel aufgestockt.

Nun wurde erneut im Kreisausschuss darüber beraten, wie es weitergehen soll. Der Beschluss lautete, dass für das Projekt 12.500 Euro im nächsten Haushalt bereitgestellt werden.

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