Freie Wähler, SPD und Grüne fordern öffentliche Diskussion über neue Realschule

Erbendorf. Novum in der Landkreis-Politik: Erstmals trafen sich die Kreistagsfraktionen der Freien Wähler, SPD und der Grünen, um sich im Aribo-Hotel fraktionsübergreifend mit dem Thema Neuordnung der Realschullandschaft Waldsassen zu beschäftigen.

Ein Novum: Erstmals zu einer gemeinsamen Sitzung trafen sich die Tirschenreuther Kreistagsfraktionen von Freien Wählern, SPD und Grünen. Foto: Uli Roth

Die Fraktionssprecher fassten zu Beginn den aktuellen Sachstand zusammen. So sei vor wenigen Wochen der Presse zu entnehmen gewesen, dass die beiden Waldsassener Realschulen unter Beratung des Kemnather Realschuldirektors German Helgert an einem pädagogischen Konzept für eine gemeinsame Schule arbeiten. Der Kreistag sei aber darüber bisher nicht informiert worden.

“Konzept öffentlich machen”

Nachdem sich der Prozess der Zusammenlegung der Schulen nun schon circa zwei Jahre fast ohne Öffentlichkeitsbeteiligung hinziehe, fordern die drei Kreistagsfraktionen zunächst eine Einsichtnahme und Veröffentlichung des pädagogischen Konzepts zum Beispiel bei einer Kreistagssitzung. Daraus müsse dann von der Regierung der Oberpfalz ein abstraktes Raumprogramm erarbeitet werden, das die pädagogischen Notwendigkeiten für diese größere, circa 750 Schüler fassende Schule abbilde.

Erst danach, so die drei Fraktionen übereinstimmend, könne eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben werden. Darin müsse zur konkreten Umsetzung des pädagogischen Konzepts ein abstraktes Raumprogramm von einem unabhängigen Architekten gefertigt werden.

Mögliche Standorte prüfen

Dabei dürfe es keine Denkverbote oder Standorteinschränkungen geben. “Beide möglichen Standorte müssen geprüft und nötigenfalls auch über einen Neubau und dessen Standort öffentlich diskutiert werden”, hieß es. Alle drei Fraktionen erkennen den grundsätzlichen Handlungsbedarf und unterstützen die Überlegungen, unter dem Dach einer gemeinsamen staatlichen Realschule optimale und zukunftsfähige Lehr- und Lernbedingungen zu schaffen.

Regionale Wirtschaft berücksichtigen

„Für unsere Fraktionen sind dabei moderne pädagogische Konzepte und eine zeitgemäße Ausrichtung der zukünftigen Realschule an den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler, der Eltern, Lehrerinnen und Lehrer entscheidende Faktoren“, sagte FW-Fraktionssprecher Hans Klupp. Weil gerade die Realschulen in dem von Mittelstand und Handwerk geprägten Landkreis Tirschenreuth eine besondere Bedeutung hätten, müssten auch die Anforderungen der regionalen Wirtschaft berücksichtigt werden.

“Wie Realschule Kemnath”

Als Zielsetzung fordern die drei Fraktionen, dass sie bei der Suche nach dem idealen Standort eingebunden werden und dass es dazu eine breite öffentliche Debatte geben müsse. Alle Fraktionen waren der Meinung, dass eine neue Realschule im östlichen Landkreis genauso gut aufgestellt werden müsse wie die im Bau befindliche neue Realschule in Kemnath. Außerdem müsse man mit allen benachbarten Realschulen konkurrieren können. “Die Entscheidung ist sicher schwierig, aber wegweisend für die nächsten Jahrzehnte”, sagte SPD-Sprecher Uli Roth.

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