Gate-House fliegt über Truppenübungsplatz-Zaun

Grafenwöhr. Das hölzerne Wachhäuschen, das Jahrzehnte das Gate 1 zum Truppenübungsplatz geprägt hat, ist in den Lagerbereich zurückgekehrt. Fest verzurrt auf einer Luftverladepalette „schwebte“ das Häuschen wieder auf die andere Seite des Zauns.

Das alte Wachhäuschen vom Gate 1 auf dem  „Rückflug“ ins Lager. Command Sergeant Major Mark Morgan (von links) dankt Chris Irwin, den Arbeitern der Bauabteilung und Hausmeister Thomas Bernhard für die Sicherung des Relikts alter Zeiten. Bild: Gerald Morgenstern

Im Garten von Fotomeister Erich Spahn fristete das Wachhäuschen, das er vorher x-mal fotografierte, seit 1990 seinen Ruhestand als Gartenlaube und Lagerraum. Edith Spahn sicherte auf Anfrage spontan die Rückgabe des von ihrem verstorbenen Mann einst gesicherten Relikts alter Zeiten zu.

“Rückflug” für das Gatehäuschen

Thomas Bernhard, der im Garten der Spahns den Hausmeisterservice verrichtet, bereitete die Abbauarbeiten vor. Die Gartenlaube stand direkt mit dem Rücken am Lagerzaun, es galt Bäume und Büsche zu entfernen. Zivile Mitarbeiter der US-Garnison öffneten kurzerhand zwei Felder des grünen Metallzauns.

Gute Standfestigkeit und Stabilität zeigte die über 60 Jahre alte Holzbude beim Verzurren auf eine Luftverladepalette, auf der sonst Munition oder auch Geschütze am Fallschirm vom Himmel schweben. Auf den Zinken eines Laders trat das Wachhäuschen quasi den Rückflug an.

Begeistert von der Aktion war Mark Morgan, der neue Command Sergeant Major des 7. US-Armee Ausbildungskommandos (7th ATC). Er dankte allen Helfern und besonders Chris Irwin, der die Arbeiten organisierte. Als begabter Bastler wird Irwin von der Protokollabteilung des 7th ATC die Restaurierung der Holzbude vornehmen und wieder den Originalzustand herstellen.

Modellhäuschen als Dank

Chris Irwin fertigte auch das kleine Holzmodell des alten Gate 1 an. Mit einem Strauß Blumen und herzlichen Worten überreichten Sergeant Major Morgan und Barbara Buchfelder von der Protokollabteilung das Modell an die agile Seniorin als kleines Dankeschön. Edith Spahn (94) war sehr gespannt, wo denn das Häuschen, das immer im Blickfeld ihres Fotogeschäfts stand, landen wird.

Nach der derzeitigen Planung soll das Schildhäuschen nach der Restaurierung direkt gegenüber des Wasserturms und des Forsthaus seinen Platz finden. Dort stand ursprünglich das steinerne Wachgebäude, das im April 1945 ein Opfer der Bombenangriffe wurde. Mit einer Fotoreihe soll das sich stets im Laufe der über 110-jährigen Geschichte wandelnde Bild der Wache 1 auch dokumentiert werden.

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