Gerd Lohmeyer fremdelt mit dem braven Gerstl: „Lieber Mutterwitz als Gendern“

Nabburg. Volksschauspieler Gerd Lohmeyer verbringt seine Kindheit und Jugend in Nabburg. Dort feiert er erste Theatererfolge in „Emil und die Detektive“. Nach der Schauspielschule in Berlin erobert das 158 Zentimeter große Talent Bühnen und Filmleinwände in ganz Deutschland. Mit dem Gerstl in „Dahoam“ beginnt er zu fremdeln.

Echo-Interview mit Gerd Lohmeyer auf der WG-Couch von „Dahoam is dahoam“. Foto: David Trott

Gerd Lohmeyers Vater ist Künstler und Architekt aus Hannover, seine Mutter Wirtstochter aus Würzburg. Beide verschlägt es nach dem Krieg auf unterschiedlichen Wegen nach Nabburg. Er selbst lebt mit seiner Frau Monika Manz in München und arbeitet seit 2009 am Set des Filmdorfs Lansing in Dachau. Da ist die Frage nach dem „Dahoam“ nicht so einfach zu beantworten.

„München kann ich am ehesten Dahoam nennen“, sagt Lohmeyer nach einigem Zögern. „Da bin ich jetzt, seit meine Tochter geboren ist.“ Wegen Luzie ist das Paar nach München gezogen. „Weil meine Frau hat gesagt, wenn Kind, dann München.“ Lange hat sich Monika gegen ein Kind gesträubt. Es würde nicht zum unsteten Schauspielerleben passen, „So ist es, woher wissen Sie das alles, hehehe?“

Warum nicht mehr Manz in „Dahoam“?

Wäre die Manz nicht auch bei „Dahoam“ die bessere Filmpartnerin gewesen, statt als zickige Schwester nur in einer Nebenrolle aufzutauchen? „Das ist nicht gesagt“, sagt er vorsichtig. „Spielen und Leben sind zwei Paar Schuhe.“ Aber für das Rollenprofil wäre sie infrage gekommen. Hat er das Engagement eingefädelt? „Nein.“ Würde ja naheliegen … „Überhaupt nicht. Nein, nein, das ist schon die Sache der Produktion und Redaktion.“ 

Sein Leben in Nabburg hat Lohmeyer bereits in Teil eins geschildert. Deshalb setzt Teil zwei bei der Eroberung der Schauspiel-Welt von Berlin aus ein, wo Lohmeyer nach dem Abitur ein Semester Germanistik, drei Semester Physik und Mathematik sowie Musikwissenschaft im Nebenfach studiert. „Ich habe erst gar nicht gewusst, was ich will“, beschreibt er diese Orientierungsphase. „Ich wollte alles, war ein guter Schüler, ich hatte das zweitbeste Abitur.“ Musik ist seine größte Leidenschaft. 

Heisenberg statt Goethe

Warum tauscht er dann Goethe gegen Heisenberg? „Nach einem Semester Geisteswissenschaften kam mir das alles so verschwommen vor“, begründet er den Wechsel zur Naturwissenschaft. „Witzigerweise weiß ich jetzt von Physik und vor allem Mathe nicht mehr viel, aber in diesem Semester Germanistik hatte ich tolle Vorlesungen und Professoren, das habe ich noch im Kopf.“ Der entscheidende Impuls für die Schauspielschule kommt von einem Kommilitonen vom Studententheater. 

„Der hat mir eines Tages die Aufnahmeformulare gebracht für die – heute heißt es UdK – Universität der Künste in Berlin, damals hieß es Max-Reinhardt-Schule.“ Seit sie Hochschulstatus hat, nennt sie sich offiziell Hochschule für Musik und darstellende Kunst (HfMudK). „Ich hab‘ im letzten Jahr schon viel gespielt – und einen meiner bekanntesten Filme gedreht, ,Morgens um 7 ist die Welt noch in Ordnung’, die Literaturverfilmung von Eric Malpass.“

Hätten Sie ihn erkannt: Gerd Lohmeyers erste Kinorolle in „Morgens um 7 ist die Welt noch in Ordnung“ von Eric Malpass. Foto: BR

Am Anfang zu viel Kindertheater

Was ihn zu Beginn seiner Theaterlaufbahn stört: „Dass ich zu viel ins Kindertheater gesteckt wurde.“ Die städtische Bühne Dortmund hatte zwar ein sehr gutes Kindertheater. „Das waren auch schöne Rollen, aber mir war’s einfach zu viel.“ Irgendwann würde das einen Schauspieler verderben: „Weil man dann immer laut ist, die feineren Seiten werden da nicht geschult.“ Dann müsse man eben etwas anderes machen.

Wie Joseph von Eichendorffs Taugenichts, den er 500-mal spielen sollte. „Das muss ich so erzählen …“, beginnt Lohmeyer die Genese dieser Rolle. „Am Staatsschauspiel Hannover gab es so was wie den Tag der offenen Tür, da hat mir Wolfgang Bauschmid, Chefdramaturg und Regisseur, angetragen, den Taugenichts zu lesen und dazu auch Geige zu spielen.“ Nachdem er aber nochmals in diese wunderbare Novelle eingetaucht sei, „habe ich vorgeschlagen, daraus eine kleine richtige Theaterproduktion zu machen – der Taugenichts, der erzählend seine Abenteuerreise spielt, und seine Muse, die ihn auf dem richtigen Gleis hält, damit er in ihren Armen landet“. 

Lohmeyer lernt die Schulen kennen

„Und dann hat’s auch dem Intendanten wahnsinnig gut gefallen. Und Lohmeyer hat das Stück anschließend 40-mal in Hannover an Vormittagen in Schulen gespielt. „Das war eine Abhärtung. Für mich war es ganz lustig, weil ich auf diese Weise Schulen kennengelernt habe.” Einer der Gründe, warum er seine Tochter auf eine Waldorf-Schule schickt. 

„Das Schlimmste sind Gesamtschulen, keine Konzentration, der Spaßmacher hat die besseren Karten.“ Die beiden besten Schulen, die er als Taugenichts erlebt: eben eine Waldorf-Schule und: „Die intelligenteste war eine katholische Mädchenschule“, ist Lohmeyer schon ein wenig überrascht. „Die haben Fragen gestellt, wirklich Literatur-bewusst, das ist gar nicht der Trend der Zeit gewesen.“

Gerd Lohmeyers Paraderolle als Joseph von Eichendorffs „Taugenichts“. Foto: Metropol Theater

Der Taugenichts als Anti-Gerstl

Der freiheitsliebende Müßiggänger Taugenichts als Anti-Gerstl? „Ja, ja, genau, so würde ich das sagen. So wird er auch eingeordnet.“ Lohmeyer hat einen starken Hang zur Lyrik. „Jetzt habe ich zum Beispiel bei einer Rilke-CD mitgewirkt.“ 1977 bringt ihn Kollege Hans-Jörg Tarantik, mit dem er schon in Dortmund zusammenspielte, zufällig mit Monika Manz zusammen. 

Daraus entsteht eine Liebesgeschichte und ein Theater-Trio samt WG im alten Reutehof bei Überlingen am Bodensee. Die drei machen dort, dann rund um den Bodensee Straßentheater. Manz hatte damit bereits Erfahrungen in New York gesammelt. Jetzt rollen sie dort einen Teppich der Träume aus: „Traums Teppich Theater“ (TTT)!

Nur nicht auf dem Teppich bleiben

Zu Beginn spielen sie auf einem Teppich, deshalb der Name. „Aber der Andrang war so groß, dass das asozial war, weil die Leute haben nicht zuschauen können.“ Sie bauen sich einen Anhänger nach eigener Konzeption, den man ausklappen kann. „Dann war es eine Bühne von fast 5 auf 6 Meter und eben erhöht.“ Als Lohmeyer 1981 das Angebot erhält, fest ins Freiburger Stadttheater-Ensemble zu gehen, findet man zunächst einen Kompromiss. 

„Wir zeigten dort das für den Sommer geplante TTT-Stück und führten es dann – wer braucht schon Ferien – am Bodensee erneut auf.“ 1983 ist der gemeinsame Weg dann dennoch zu Ende. Sie lösen sich auf, alles wird versteigert: Auch der Zylinder, der nach jeder Vorstellung durch die Reihen geht, kommt unter den Hammer. „Irgendwann schmort man da eben nur im eigenen Saft“, sagt Lohmeyer.

Gerd Lohmeyer mit seiner Frau Monika Manz, die in Lansing die Rolle der zickigen Schwester von Gerstls Ehefrau spielt. Foto: BR

Beziehung am Scheideweg

Auch die Beziehung steht an einem Scheideweg. Monika will keinen Nachwuchs, weil ihr Theater und Kind unvereinbar scheinen. Lohmeyer aber schon. Als er ein hoch bezahltes Engagement in Hannover antritt, lässt sich Monika vom Kinderwunsch überzeugen. Sie will aber unbedingt nach München. „So machen wir’s, habe ich gesagt und bin rauf nach Hannover und habe angekündigt, dass ich nicht verlängere.“ Sie heiraten, als sie im sechsten Monat schwanger ist. 1984 kommt Luzie Lohmeyer zur Welt.

Der Gerd spielt noch bis Weihnachten den Taugenichts an Schulen und hat Gastauftritte bei einigen Produktionen in der niedersächsischen Landeshauptstadt. „Danach war ich in München, wohin mich keine Sau gerufen hat.“ Vom Ersparten können sich die beiden eine Wohnung kaufen. „Alles, was ich gehabt habe, habe ich reingeschmissen, auch ein Erbe.“ Und bei Monika sei über ein Erbe noch ein bisschen mehr reingekommen. „Und dann konnten wir die bar bezahlen.“ 

Kein Job in München

Allerdings hatte Lohmeyer immer noch keinen Job in München. „Ich wusste, der Taugenichts ist gut.“ Also gibt er eine Probevorstellung und ein Theater beißt an. „Das war vier Wochen ausverkauft.“ Danach kam der Erfolg. „Da habe ich quer durch ganz Deutschland gespielt.“ Ein Freund aus Hannover, Wolfgang Gropper, inszeniert zu der Zeit am Volkstheater. „Der hat mir auch dort gleich wunderbare Rollen gegeben.“ 

Als dort allerdings Ruth Drechsler übernimmt, „die allseits beliebte“, ist erst einmal Schicht im Schacht. „Die mochte den Gropper und seine Leute nicht, und dann war ich auch schnell wieder draußen.“ Und dann hat man sich halt so durchgeschlagen …

Gerd Lohmeyer mit Werner Fritsch. Foto: BR

Der wunderbare Werner Fritsch

Was gefällt ihm eigentlich besser, Film oder Theater? „Das, was ich gerade mache, da stehe ich mit Leib und Seele dahinter.“ Beim gemeinsamen Proben zu „Mutter Sprache“ (Autor Werner Fritsch) streiten Gerd und Monika wie zwei alte Eheleute. „Da sind wir ja auch“, sagt er süffisant. Bei der Premiere ist das Leiden wieder vorbei. „Es lohnt sich.“ Lohmeyer führt Regie und liegt zwei Stunden als Mutter im Bett. Monika trägt als Tochter das Stück fast ganz allein. „Was wir jetzt sind, sind wir durch Reibung und den Willen, zusammenzubleiben“, sagt er. 

„Das hält lebendig“, plädiert er für Krieg und Frieden in der Partnerschaft. „Ich kenne andere Ehen, wo man nur schweigend nebeneinander sitzt.“ Das Stück hat auch etwas mit der Oberpfalz zu tun. „Das stammt von dem großartigen Dichter Werner Fritsch aus Waldsassen, der leider sehr wenig gespielt wird.“ Dabei sei er ein einmaliger Sprachkünstler. „Ich habe seinen Cherubim in Wunsiedel gespielt, auch ein Solo, und in München bis vor vier Jahren im Metropol.“ In Wunsiedel inszeniert Lohmeyer auch Fritsch’ Uraufführung „Jean Paul jetzt“, anschließend dessen wunderbares Stück „Es gibt keine Sünde im Süden des Herzens“. In Fritschs Film „Faust Sonnengesang“ und in dessen Hörspiel „Between Memory and Desire“ wirkt er mit. 

Als Gerstl Volksschauspieler 

Lohmeyers längste Rolle aber ist natürlich der Michael Gerstl. Damit kommt er im Wortsinn als Volksschauspieler beim breiten Publikum an. „Die Leute streiten darüber, was ist ein Volksschauspieler? Am ehesten doch in diesen Serien, wo eine hohe Einschaltquote ist.“ Er sei in „Dahoam“ sicher nicht Identifikationsfigur. „Ich war immer der Fremdling, der schräge Vogel.“ Wobei er sich in letzter Zeit zu arg in einen Gutmensch verwandelt habe: „Seitdem ich verheiratet bin, Händchen haltend, das gefällt mir gar nicht so.“ 

Seine liebste Folge in „Dahoam“ hat mit der angebeteten Bürgermeisterin Rosi zu tun. „Beim Brunner-Wirt ist gerade Starkbierprobe, er wird langsam betrunken, und dann packt der Gerstl aus, was er sonst untern Tisch kehrt und sagt jedem seine Meinung ins Gesicht, bis ausgerechnet er – der etepetete Gerstl – rausgeschmissen wird vom Wirt.“ Dort trifft er die Rosi und gesteht: „Du bist die Liebe meines Lebens. Das fand ich die schönste Folge, ist aber auch schon fünf Jahre her.“

Echo-Interview mit Gerd Lohmeyer. Foto: David Trott

Und der Gerstl als Rocker

Wobei man den braven Gerstl ja auch schon als Rocker erlebt hat. „Ja, das war für mich auch überraschend, ist vielleicht ein bisschen gagig.“ Weil er das Konzept nicht so ganz überzeugend findet, hat er sich selbst einen Lebenslauf dazu gebastelt: „Dass er mit neun Jahren seine Mutter verloren hat und ein bisschen auf die schiefe Bahn geraten ist – bis er sich dann mit irrsinnigem Fleiß und Disziplin in ein Beamtenleben eingearbeitet hat.“ So etwas müsse bei einer Figur, die man tagtäglich spielt, auch psychologisch passen.

Geärgert hat er sich über die Bevormundung als älterer Schauspieler während der Pandemie: „Hier war zwei Monate Vollsperrung. Und dann hieß es, die über 70-Jährigen dürfen noch nicht wiederkommen.“ So nicht. „Ich habe dann gesagt, Entschuldigung, für mich übernehme ich selber die Verantwortung.“ 

„Ich möchte noch andere Dinge machen“

Man spürt, dass Lohmeyer mit seiner Rolle zu fremdeln beginnt. Kann er sich vorstellen, hier sein ganzes Repertoire auszuschöpfen? „Nein, gar nicht, das ist eine vorgegebene Figur, die kann einem auch irgendwann zu eng werden.“ Seine Leistung bestehe darin, beide Seiten zusammenzubringen. Vielleicht gingen andere Leute damit anders um. „Das ist manchmal schwer und es gab schon auch viele Unruhen bezüglich der Rollenentwicklung.“ Will der Gerstl jetzt wieder raus aus der Beziehung, aus dem Händchenhalten?

„Nein, ich denke, ich sehe eher meine Beziehung zur Serie langsam zur Neige gehen“, sagt Lohmeyer. „Ich möchte noch andere Dinge machen.“ Er sei die ersten sechseinhalb Jahre als Gast gekommen – und nun schon seit über sechs Jahren im Hauptcast. „Ich hatte einmal über 120 Drehtage. Das Pensum pro Tag ist wesentlich höher als in jedem anderen Metier.“ Drei, vier Drehtage pro Woche. „Da ist man Tag und Nacht beschäftigt.“ Seine Musik, seine drei Ensembles: „Ich habe alles aufgegeben.“ Er möchte wieder mehr Theater machen.

Echo-Interview mit Gerd Lohmeyer auf der WG-Couch von „Dahoam is dahoam“. Foto: David Trott

Er hat den Tramitz geblitzt

Oder so amüsante Zwischenspiele wie im „Schuh des Manitu“, als er, ganz Gerstl, den es damals noch gar nicht gab, als penibler Western-Geschwindigkeitsmesser, den rasend reitenden Ranger alias Christian Tramitz blitzt. „Das war ein netter Dreh-Nachmittag, an den ich mich sehr gerne erinnere, nicht nur wegen unserer Produktion.“ In einem Hotel in Südspanien, wo zwei deutsche Produktionen untergebracht waren. „Die anderen haben ,Die Manns’ an der Küste von L.A. gedreht, das war so die edle Crew. Und wir 15 Kilometer weiter im Landesinneren für die Prärie – das war sehr lustig.“

Womit sich der Kreis schließt, wieder ein Karl May, den Schwester Sylvie so liebte, dass sie den kleinen Bruder fürs Geschwister-Theater als Hadschi Halef Omar verpflichtete. Wobei es heißt, man könne den „Schuh des Manitu“ gar nicht mehr drehen wegen der Woke-Diskussion. „Ich finde es wunderbar, dass Sie es ansprechen – mir steht es mittlerweile bis dahin.“ Zeigt er Unterkante, Oberlippe. „Ich bin da leicht am Platzen.“ 

Deutsche Blüten: Korrektes Gendern

Es gebe diese wunderbare deutsche Eigenschaft, alles vorschreiben zu wollen. „Die hat im preußischen Beamtentum, in der Nazi-Zeit, in der DDR schon grässliche Blüten getrieben.“ Dies werde derzeit wieder heftigst gepflegt in den Diskussionen ums „Gendern“ und „political Correctness“. 

„Meine große Hoffnung besteht nur darin, dass sich Sprache erst wirklich verändert, wenn sie durch die Mühle Mutterwitz und Maulfaulheit gegangen ist.“ Er hoffe da auf fruchtbare Barrieren. „Wir haben so viele Anglizismen in unserer Sprache. Könnte es da beim Gebrauch der Geschlechtswörter nicht eine Annäherung geben?“

In Michael Bully Herbigs „Schuh des Manitu“ blitztdingst Gerd Lohmeyer den rasenden Reiter Ranger alias Christian Tramitz (links) ganz in Gerstl-Manier. Foto: Cinema

Gerd Lohmeyers Vita

Gerd Lohmeyer wuchs in Nabburg auf. Von 1967 bis 1970 absolvierte er das Studium der darstellenden Künste an der HdK Berlin, der heutigen Universität der Künste Berlin. Noch während seiner Ausbildung spielte er 1968 eine Nebenrolle in der Literaturverfilmung von Eric Malpass gleichnamigen Roman „Morgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung“. Im Jahr 1970 folgte die Neuverfilmung des Klassikers „Die Feuerzangenbowle“ des Regisseurs Helmut Käutner, in der Lohmeyer ebenfalls in einer Nebenrolle zu sehen war.

Nach dem Studium konzentrierte er sich auf seine Karriere am Theater und war erst ab Ende der achtziger Jahre wieder häufiger im Fernsehen und im Kino zu sehen. Er hat bis heute in über 70 Filmen und Serien mitgewirkt, darunter in Tatort, Polizeiruf, Rosenheim Cops, Der Bulle von Tölz oder im Eberhofer-Krimi „Dampfnudelblues“. Zu den bekanntesten Fernsehserien zählen Ein Haus in der Toscana, Café Meineid, Das Amt und Lindenstraße. Er wirkte auch in den Kinofilmen „Der Schuh des Manitu“ von Michael „Bully“ Herbig und in „Kirschblüten – Hanami“ von Doris Dörrie mit.

Als Theater-Schauspieler war Lohmeyer seit 1970 in Dortmund, Freiburg, Garmisch (Unendliche Geschichte), Hannover, Kaiserslautern (Die Nervensäge), München (am Bayerischen Staatsschauspiel, an den Münchner Kammerspielen, dem Münchner Volkstheater und am Staatstheater am Gärtnerplatz u.v.a. in Der Mann von La Mancha), Passau (Der Großinquisitor), Stuttgart (Die Fledermaus), beim Nockherberg-Singspiel 2019 als Bayern-Dusel und natürlich in Nabburg (Aus dem Leben eines Taugenichts) sowie auf der Luisenburg (Jagdszenen aus Niederbayern) zu sehen.

Jochen Schölchs Inszenierung von „Die drei Leben der Lucie Cabrol“ am Metropoltheater München, bei der Lohmeyer mitwirkte, erhielt 2002 den Bayerischen Theaterpreis. Seit Ende der 90er-Jahre ist er auch als Theaterregisseur tätig, unter anderem am TamS Theater in München, an den Münchner Kammerspielen und bei den Freilichtspielen in Wunsiedel.

Unvergessen ist sein Auftritt als Bayern-Dusel im Singspiel „Auf dem Nockherberg 2019“ (Starkbieranstich). Seit 1992 gibt er selbst Schauspielunterricht und ist seit 1995 Dozent an der Bayerischen Theaterakademie. Seit Folge 358 im August 2009 ist er in „Dahoam is Dahoam“ als Michael Gerstl zu sehen.

Gerd Lohmeyer lebt mit seiner Frau, der Schauspielerin Monika Manz, in München.

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