Jusos sind für Waffenlieferungen, aber gegen 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr

Neustadt/WN. Die Jusos Nordoberpfalz starten optimistisch nach der Corona-Zeit, bestätigen ihren Vorsitzenden und geben sich kämpferisch.

Der neue Vorstand der Jusos Nordoberpfalz (hinten, von links): Jonas Dieplinger, Michael Dahlheim, Anna-Maria Stoklossa, Jannik Aha, Michael Kick, Noah Meißner, die SPD-Kreisvorsitzende Nicole Bäumler, Benjamin Meister und Benedikt Stark, sowie (vorne, von links) Simon Grajer und Juso-Bezirksvorsitzender Alexander Roth. Foto: Juso-Kreisverband

Die Nordoberpfälzer Jungsozialistinnen und -sozialisten trafen sich laut einer Mitteilung im AWO-Heim, um Neuwahlen abzuhalten und Anträge zu diskutieren. Der wiedergewählte Vorsitzende Michael Kick blickte nach den schwierigen Jahren der Verbandsarbeit während Corona optimistisch in die Zukunft.

Zweieinhalb Jahre Pause

Nach zweieinhalb Jahren traten die Jusos Nordoberpfalz wieder zu einer Konferenz zusammen, nachdem zwei zuvor geplante Termine aufgrund der Corona-Pandemie verschoben werden mussten. Michael Kick freute sich, dass es nun endlich geklappt habe. Grußworte sprachen Bürgermeister Sebastian Dippold, die SPD-Kreisvorsitzende Nicole Bäumler und Juso-Bezirksvorsitzender Alexander Roth.

“Mit Händen und Füßen”

Die Referentin Eleonore Dreßler, Markträtin in Floß, berichtete von der Hilfe für Geflüchtete in der Gemeinde. Schon seit 2015 engagierten sich Bürger und Bürgerinnen in der Marktgemeinde in der Geflüchtetenarbeit und versuchten, unkompliziert Hilfe zu leisten.

Während man sich über die verschiedenen Sprachen und Kulturen hinweg “mit Händen und
Füßen” und Übersetzungs-Apps zu helfen wisse, sei es mit den Ämtern und Behörden oft nicht so leicht. Die Jusos zeigten sich beeindruckt vom Engagement von Dreßler und der Flosser Bürgerschaft. Angesichts des russischen Angriffskriegs in der Ukraine kämen jetzt neue Herausforderungen auf die Hilfe zu.

Zwei neue Ortsgruppen

Michael Kick zeigte sich glücklich über die Erfolge der vergangenen Jahre. Unter anderem habe man Neugründungen von Ortsgruppen in Waldsassen und Kirchenthumbach verzeichnen können. Nun sei es Aufgabe des Unterbezirks, die neuen Mitglieder dort einzubinden und so die Strukturen nachhaltig zu stärken. Trotz der weiten Strecken, die in der Nordoberpfalz häufig zurückzulegen seien, zeigte sich Kick optimistisch, dafür Lösungen zu finden.

Michael Kick bestätigt

Bei den Wahlen wurde Michael Kick einstimmig in seinem Amt bestätigt. Als stellvertretende Vorsitzende wurde Vanessa Herzky (Weiden) und Oliver Löckler (Kirchenthumbach) gewählt. Außerdem gehören dem Vorstandsgremium Anna-Maria Stoklossa, Antonia Kurz, Benjamin Meister, Jannik Aha, Johanna Grillenbeck, Melis Simsek, Michael Dahlheim, Sarah Lehner, Theresia Stahl, Christina Schmid, Jonas Dieplinger, Julian Bäumler, Luisa Kaiser, Manuel Lippert, Noah Meißner und Benedikt Stark an.

Solidarisch mit der Ukraine

In der abschließenden Debatte zeigten sich die Jusos solidarisch mit der Ukraine und unterstützen die Waffenlieferungen der Bundesregierung. Das 100 Milliarden Euro Sondervermögen für die Bundeswehr lehne man dagegen ab, da man erst die Probleme im Beschaffungswesen beseitigen müsse, die nach 16 Jahren CDU/CSU-Führung im Verteidigungsministerium offenkundig seien.

In einem weiteren Antrag fordert man die Einführung des “Jedermannsrechts” nach skandinavischem Vorbild, das überall Campen in der Natur erlaube. Man fand dabei im sogenannten “Schwammerlparagraphen” der Bayerischen Verfassung bereits erste Ansätze und würde diese gerne ausweiten.

Gegen den Plastikmüll

Der dritte Antrag befasste sich mit der Plastikverschmutzung und zeigt Wege auf, wie diese reduziert werden könnte. So soll zum Beispiel ein Förderprogramm für moderne Recycling-Anlagen aufgelegt und ein Plastik-Fond zur Beseitigung der Umweltschäden eingerichtet werden. Alle drei Anträge fanden Zustimmung in der Konferenz.

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