Keine Steinwüsten in den neuen Baugebieten
Altenstadt/WN. Steinwüsten in Vorgärten, Probleme mit Hundekot und Streusalz und der Zustand eines Rad- und Fußwegs sind den Altenstädter Bürgern ein Dorn im Auge. In der Bürgerversammlung konnten sie ihre Anliegen vorbringen.
Sie sind in vielen Wohngebieten, auch in Altenstadt, immer wieder zu sehen: Schotter- oder Kiesflächen mit wasserundurchlässigem Untergrund und spärlicher Bepflanzung. Kurz, Steinwüsten anstatt Grünflächen in den Vorgärten.
Die sind Robert Schultes ein Dorn im Auge und auch in der Siedlergemeinschaft Altenstadt schon häufig angesprochen worden. In der Bürgerversammlung stellte er deshalb die Frage, ob die Anlage solcher Vorgärten in Zukunft in der Gemeinde noch genehmigt werden solle.
Keine neuen Steinwüsten in Altenstadt
Der Bürgermeister Ernst Schicketanz antwortete mit einem klaren Nein: „In Neubaugebieten wie der Sauernlohe ist das künftig nicht mehr erlaubt.“ Das sei in der Gemeinde festgeschrieben worden.
Jedoch gäbe es ein Gesetz, wie zum Beispiel in Baden-Württemberg, mit dem sogar der Rückbau vorhandener Anlagen angeordnet werden könne, in Bayern nicht.
Probleme mit Hundekot
Robert Schultes sprach auch das Problem mit den Hinterlassenschaften von Hunden im Gemeindegebiet an. Dankenswerterweise habe die Gemeinde Schilder mit Sanktionen bei Zuwiderhandlungen aufgestellt.
„Wurden bisher Sanktionen gegen einen Hundebesitzer verhängt?“, wollte er wissen. Darauf hin bezeichnete der Rathauschef ein Bußgeldverfahren, das die Gemeinde gegen Hundehalter anstrengen könne, als schwierig. „Für ein solches Verfahren braucht es Zeugen. Daran fehlt es meistens“, bedauerte er. Deshalb sei seit Aufstellen der Schilder noch kein Bußgeld verhängt worden. Die Gemeinde werde dies aber tun, wenn ein Fehlverhalten eines Hundebesitzers bezeugt werden könne.
Sparsamer mit Streusalz umgehen
Weiter appellierte Schultes sowohl an die Gemeinde als auch an die Hausbesitzer, im Winter so weit als möglich sparsamer mit Streusalz umzugehen: „Ich habe das Gefühl, dass hier auch seitens der Gemeinde zu viel gesalzen wird“.
Dem widersprach der Bürgermeister:
Bei plötzlich einsetzender Glätte will jeder seine Straße eisfrei haben. Deshalb müssen wir häufig vorausschauend handeln und auch vor Einsetzen des Frostes salzen. Ernst Schicketanz
Auch sei für den Bauhof kürzlich ein neuer Salzstreuer angeschafft worden. Dieser könne mit elektronischer Steuerung das Streusalz gezielter einsetzen.
Fuß- und Radweg durch Rodungsarbeiten in Mitleidenschaft gezogen
Werner Spiesmacher bemängelte den derzeitigen Zustand des Rad- und Fußweges entlang der Bahn. Dieser führt zwischen dem ehemaligen Neustädter Bahnhof und dem Altenstädter Bahnhaltepunkt entlang. Er moniert: „Durch Rodungsarbeiten ist der Untergrund teilweise total aufgewühlt und kaum begehbar“.
Daraufhin erklärte Ernst Schicketanz, er habe nichts von den Rodungsarbeiten auf dem Grund der Deutschen Bahn gewusst. Zudem versprach er, dass sich die Gemeinde darum kümmern werde.
Anschließend stellte Herbert Reichl die Frage, warum das letzte Stück des Radweges zwischen Bürgerwald und Brücke in Meerbodenreuth nicht fertiggestellt werde. Zur Erklärung beleuchtete der Rathauschef ein Problem mit dem Wasser, das aus den angrenzenden Feldern käme.
Trotz angespannter Haushaltslage kein Stillstand in der Gemeinde
Dann machte der Bürgermeister die angespannte Haushaltssituation 2023 in seinem Rechenschaftsbericht deutlich. Dabei bedauerte er, dass in diesem Jahr weniger Maßnahmen in Angriff genommen werden konnten. Dennoch beschwichtigt er:
Das heißt aber nicht, dass es einen Stillstand gegeben hätte. Ernst Schicketanz
Zum Beweis ging er auf verschiedene Bauprojekte ein:
- Erschließungsarbeiten für den neuen Rewe-Markt in der Parksteiner Straße
- Umstellung der Feuerwehren auf digitale Alarmierung
- neu gestalteter Dorfplatz in Meerbodenreuth
- Erneuerung der Seilbahn auf dem Spielplatz in der Kapuzinerstraße
Die Gemeinde Altenstadt in Zahlen:
- Einwohnerzahl: 4.687 Personen (2022: 69 Einwohner mehr)
- Gesamtvolumen des Haushalts 2023: 16,538 Millionen Euro (2022: 19,386 Millionen Euro)
- Schuldenstand: 125.284 Euro
- Pro-Kopf-Verschuldung: 27 Euro (2022: 35 Euro)
- angemeldete Gewerbe: 415 Stück
- Beschäftigte: 1.926 Personen
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