Kirchenthumbach ein „Kraftort“ der Klimawende?

Kirchenthumbach. Solarparks: Umgangssprachlich „elektrisiert“ das Thema viele Kirchenthumbacher. In interessierten Kreisen herrscht Goldgräberstimmung. Eine vierte Photovoltaik-Freiflächenanlage soll entstehen, eine weitere ist in der Vorplanung.

Solarboom in Kirchenthumbach. Auf bisher landwirtschaftlich genutzten Privatgrundstücken plant der Investor „Vollgrün“ in der Gemarkung Sassenreuth bei Pfaffenstetten ein Sonnenkraftwerk mit knapp 10 Hektar Modulfläche. Foto: Robert Dotzauer

Mit einer Machbarkeitsstudie lenkte der Marktgemeinderat schon 2021 den zu erwartenden Antragsboom für PV-Freiflächen in geordnete Bahnen. Eine kluge Entscheidung mit Vorreiterrolle. Um einem Heißlaufen beim Antragsverfahren vorzubeugen, beschloss der Rat in Anwendung des Gutachtens, im Gemeindegebiet Schritt für Schritt Baurecht in geordneten Zeitabständen für insgesamt 50 Hektar Solarfläche zu schaffen.

Viertes Sonnenkraftwerk in Planung

Orientierungshilfe bietet ein Grundsatzbeschluss des Marktrates, in den Jahren 2022 und 2023 jeweils zwei PV-Großanlagen mit jeweils zirka 10 Hektar Größe zu genehmigen. Eine Vorgabe, die mit einem Aufstellungsbeschluss für ein viertes Sonnenkraftwerk im Gemeindebereich und Vorplanungen für ein PV-Freiflächenprojekt bei Oberaichamühle in der Gemarkung Thurndorf erreicht scheint.

„Solarpark Sassenreuth“ heißt der Arbeitstitel, mit dem der Projektträger Vollgrün GmbH aus Regensburg und die Marktgemeinde in ein weiteres Bauleitverfahren einsteigen. Die Billigung des Vorentwurfs und die Aufstellung des sogenannten vorhabenbezogenen Bebauungsplanes einschließlich der Änderung des Flächennutzungsplanes im Parallelverfahren beschloss das Gremium einstimmig. Als nächster Schritt folgt die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit mit Anhörung der Behörden und der Träger öffentlicher Belange.

10 Hektar Modulfläche sollen entstehen

Das Sondergebiet planen die Landschaftsarchitekten Neidl + Neidl aus Sulzbach-Rosenberg. Entstehen sollen auf drei privaten Grundstücken in der Gemarkung Sassenreuth nahe Pfaffenstetten auf 11,86 Hektar und auf bisher landwirtschaftlich genutzter Fläche knapp 10 Hektar Modulfläche. Die Ständerung ist auf maximal drei Meter Höhe ausgerichtet. Der Antragsteller trägt die Kosten des Verfahrens und der späteren Erschließung. Die Energieeinspeisung der geplanten Großanlage soll über eine noch festzulegende Übergabestation außerhalb des Geltungsbereiches erfolgen.

Mit der Genehmigung des Durchführungsvertrages für den Bebauungsplan „Solarpark Höflas“ fasste der Rat auch den Feststellungsbeschluss zur Änderung des Flächennutzungsplanes und den Satzungsbeschluss zum Sonderbauleitplan für das Höflaser PV-Freiflächen-Projekt. Mit ihrem Einverständnis zum Durchführungsvertrag verbinden zweiter Bürgermeister Ewald Plößner als Sitzungsleiter und die Marktgemeinderäte die Hoffnung, dass am Kirchenthumbacher PV-Boom auch die Marktgemeinde und die Bürgerschaft partizipiert. Dem Vernehmen nach sollen Regelungen außerhalb der Durchführungsverträge eine Gewinnbeteiligung sicherstellen.

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