Markt Falkenberg: Attraktiv für Familien und Bauherren

Falkenberg/Speinshart. Wo will der Markt Falkenberg hin? In einer Klausurtagung setzte der Marktgemeinderat Schwerpunkte, die trotz des finanziell zunehmend herausfordernden Umfeldes angepackt werden sollen.

Burg Falkenberg mit Zoigl-Denkmal. Foto: OberpfalzECHO/Ann-Marie Zell

Mit 930 Einwohnern ist der Markt Falkenberg zwar die kleinste Kommune im Landkreis, doch die Herausforderungen sind trotzdem groß. Aus diesem Grund lud Bürgermeister Matthias Grundler seine Markträte zur Klausurtagung in ungewohnter Umgebung ins Kloster Speinshart ein.

Einen Tag nahmen sich die Kommunalpolitiker Zeit, über die anstehenden Aufgaben zu beraten und Prioritäten zu setzen. Zentrales Thema war, wie in vielen anderen Kommunen auch, die zunehmend angespannte finanzielle Lage nach erheblichen Kostensteigerungen in den Bereichen Energie, Bau und Personal. Auch die wirtschaftliche Entwicklung im Allgemeinen spiele mittelfristig für die Kommunen eine große Rolle, da der größte Teil der Einnahmen aus Gewerbesteuer und dem Anteil an der Lohnsteuer stammt.

Glasfaserausbau bis 2027

Zu den Pflichtaufgaben gehöre es, die begonnene Sanierung der Wasserversorgung
abzuschließen und voranzutreiben. Entsprechend beginnen noch im März die Arbeiten
in der Tirschenreuther Straße und im Gumpener Weg. Wie auch zuvor werde man hier
konsequent den weiteren Glasfaserausbau vorbereiten und die sogenannten
Speedpipes verlegen. Voraussichtlich bis spätestens 2027 erfolge dann der Ausbau aller
Gebiete mit Glasfaser, so der Zeitplan der Netzbetreiber und der Kommune.

Zudem beschäftigte sich das Gremium intensiv mit Leerstandbeseitigung, dem
Schaffen von Wohnraum und der Frage, wie neues Bauland aktiviert werden kann.
Bürgermeister Grundler betonte, dass man beides wolle, leerstehende Häuser wieder
mit Leben füllen und den Raum für Neubauten schaffen. Der Bedarf sei aus Sicht der
Kommune eindeutig vorhanden, auch wenn die Rahmenbedingungen für Bauherren
zuletzt schwieriger geworden sind.

Kinderbauzuschuss: 5000 Euro pro Kind

Mit der starken Erhöhung des kommunalen Städtebauförderprogramms (die maximale Förderhöhe wurde zum 1. Januar von 30.000 auf 80.000 Euro angehoben), der Modernisierung der Gestaltungsvorschriften im Ortskern und dem Einführen des Kinderbauzuschusses von bis zu 5.000 Euro pro Kind seit Herbst 2023 unterstütze man Bauherren und Familien so stark wie nie zuvor.

Auch die Ersatzbeschaffung eines Feuerwehreinsatzfahrzeuges für die Falkenberger
Wehr sowie der angestoßene Feuerwehrbedarfsplan, der sich in der Endabstimmung
befinde, bewegen die Gemeinde.

Klarer Schwerpunkt: Kinderbetreuung

Großen Raum nimmt auch die Kinderbetreuung im Ort ein. „Bei den Kindern legen wir
einen klaren Schwerpunkt“, bekräftigte der Bürgermeister. So sei man froh mit der
Kinderkrippe „Waldnaabzwerge“ und dem Ausbau der Betreuungszeiten im Kindergarten
St. Rita (ab dem Kindergartenjahr 2024/2025 werden Öffnungszeiten bis 15.30 Uhr
angeboten) den jungen Familien ein passendes Angebot machen zu können.

Mehr Kinder in der Betreuung und längere Buchungszeiten bedeuten, dass die Gemeinde
wesentlich mehr Geld in die Hand nehmen müsse als in früheren Jahren. Intensiv
arbeite man derzeit an einer Lösung für die künftige Raumsituation der Kinderkrippe, die
später einmal zwei Gruppen haben soll. Favorisiert wird hier ein Neubau, auch um den
planerischen Vorgaben der Fachbehörden gerecht werden zu können.

Auch ist man mit der Leiterin der Grundschule, Inge Dick, und weiteren Akteuren in intensivem Austausch, möglichst schon zum Schuljahreswechsel 2024/2025 eine Mittagsbetreuung für die Falkenberger Schüler anbieten zu können. „Die Rückmeldungen sprechen hier eine klare Sprache, der Bedarf steigt“, macht Matthias Grundler klar.

Neugestaltung Graf-Schulenburg-Weg

Auch im Bereich des Städtebaus setze man einen Schwerpunkt in Richtung Familien, so
habe die Neugestaltung der „Droht“ Vorrang vor anderen Projekten, wie zum Beispiel
dem Umbau des sogenannten „Kleberkellers“ oder der Neugestaltung des Graf-Schulenburg-Weges. Derzeit laufe eine umfangreiche Bürgerbeteiligung, durch die schon viele wertvolle Ideen eingebracht wurden. Klar sei hier auch, dass der Hochwasserschutz
eine wichtige Rolle spiele und auf jeden Fall beachtet werde.

„Wir müssen uns auf gewisse Bereiche konzentrieren, weil nicht alles, was wünschenswert ist, finanziell machbar ist“, schwor der Bürgermeister die Räte auf die kommenden Jahre ein.

In Klausur: Der Marktgemeinderat Falkenberg tagte im Kloster Speinshart. Foto: Markt Falkenberg

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