Neuer Service: Arbeitsagentur eröffnet Beratungsbüro für Grenzpendler

Waldsassen. Die Firmen in der Region suchen händeringend Fachkräfte. Im neuen Waldsassener EURES-Büro können sich tschechische Grenzpendler über die Arbeitsbedingungen und Jobchancen in Deutschland informieren.

Der Weidener Agenturchef Thomas Würdinger (Zweiter von links) bedankte sich bei Bürgermeister Bernd Sommer (Zweiter von rechts) und Geschäftsleiter Martin Rosner (links) für die Unterstützung bei der Büro-Suche. Leiten wird das EURES-Büro Michael Braun (rechts). Foto: Theo Kurtz

Die Nordoberpfalz verliert an Menschen. Die Demografie schlägt in der Region unerbittlich zu. Die Aussichten für die Unternehmen sind nicht rosig. In zehn Jahren könnte die Zahl der Beschäftigten um bis zu 20 Prozent sinken. Dabei brummt die Wirtschaft, die Betriebe wachsen, wollen einstellen. Auf der Suche nach potenziellen Arbeitnehmern aus dem benachbarten Tschechien hat die Agentur für Arbeit in Weiden einen neuen Weg eingeschlagen. In Waldsassen wurde jetzt in zentraler Lage und mit Blick auf die Basilika ein EURES-Büro eröffnet. Kräftig unterstützt wurde die Agentur dabei von der Stadt selbst.

Räumlichkeit stand zur Verfügung

“Ich war damals gerade bei einer Tagung in Furth im Wald”, erinnert sich Bürgermeister Bernd Sommer, da ereilte ihn der Anruf des Weidener Agenturchefs Thomas Würdinger. Rasch und unbürokratisch wurde die Büro-Idee unter Dach und Fach gebracht. Passende Räumlichkeiten standen am Johannisplatz ja zur Verfügung. Die Kommune möchte in dem Gebäude sogar ein Servicezentrum installieren. Neben EURES haben sich schon die Beratungsstelle “Leben plus” des Bayerischen Roten Kreuzes und die Waldsassener Projektstelle des Transnationalen LEADER-Kooperationsprojekts Cisterscapes einquartiert.

Service für Arbeitgeber und Unternehmer

EURES steht für EURopean Employment Services. Es ist ein Programm der Europäischen Kommission zur Förderung der grenzüberschreitenden Mobilität auf den Arbeitsmärkten. Vor 30 Jahren wurde es aus der Taufe gehoben. Arbeitnehmer aus der EU können bei der Jobsuche im Ausland auf das EURES-Know how zurückgreifen. Das Angebot gilt umgekehrt natürlich auch für Unternehmen.

Michael Braun ist Ansprechpartner

Das Beratungsbüro in der Klosterstadt liegt nur einen Steinwurf von der Hauptverbindungsstraße zwischen Cheb und Mitterteich entfernt. Ansprechpartner ist Michael Braun. Er selbst spricht Tschechisch, hat es zwei Jahre lang an den Universitäten in Regensburg und Passau gepaukt. Die Sprache der Nachbarn zu beherrschen, hilft Barrieren abzubauen. Immer am Donnerstag von 8 bis 17 Uhr beantwortet Braun Grenzpendlern Fragen unter anderem zu Arbeits- und Lebensbedingungen in Deutschland. Mittlerweile kommt fast jeder neunte sozialversicherungspflichtige Beschäftigte im Landkreis Tirschenreuth aus der Tschechischen Republik. Damit sind die Nordoberpfälzer im gesamten ostbayerischen und sächsischen Grenzraum die absolute Nummer eins.

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