Neujahrsempfang der Freien Wähler: Viele Mitglieder kamen, um sich zu vernetzen

Neustadt/WN. Nach einer längeren pandemiebedingten Pause hielt der Freie Wähler Bezirksverband Oberpfalz seinen Neujahrsempfang. Ausrichtender Kreisverband war in diesem Jahr Neustadt/WN, so eine Pressemitteilung des Verbands.

Julian Preidl, Bernhard Heinisch, Thomas Thumann, Tanja Schweiger, Gabriela Bäumler, Kerstin Radler und Martin Scharf (von links) berichteten beim Empfang über ihre Arbeit im Landtag und im Bezirkstag. Foto: Verena Obermeier

Die Kreisvorsitzende Gabriela Bäumler stellte den Landkreis und den Kreisverband kurz vor und erläuterte seine Geschichte. Seit 1985 gibt es den Freie Wähler-Kreisverband Neustadt/WN. Inzwischen seien die Freien Wähler mit neun von 60 Mitgliedern auch drittstärkste Fraktion im Kreistag. Der Kreisverband arbeitet eng mit seinen Nachbarn in Weiden und Tischenreuth zusammen. “Die Gesundheitsversorgung und damit die Kliniken Nordoberpfalz sind nur ein Thema, das alle drei Gebietskörperschaften beschäftigt und sie viel Geld kostet”, zitiert die Meldung Gabriela Bäumler.

Auch aus seiner Geschichte habe der Landkreis noch einiges aufzuarbeiten: Gegen Ende des 19. Jahrhundert siedelten sich laut Gabriela Bäumler im Landkreis mehrere Glasfabriken an, auch in Neustadt, an. Das war ein Segen, weil es Arbeit in die Region brachte, stellte sich später aber als Fluch heraus. “Nach dem Niedergang blieben die Altlasten, deren Beseitigung sehr viel Geld und Zeit kostet und kosten wird”, sagte die Kreisvorsitzende.

Sie blickte allerdings positiv in die Zukunft, denn nach einigen Jahren, in denen der Landkreis große Bevölkerungsverluste hinnehmen musste, befinde er sich im Aufschwung. Es gebe zukunftsträchtige Unternehmen, junge Familien blieben hier oder kehrten wieder in die nördliche Oberpfalz zurück, schloss Bäumler ihren Bericht.

Bedeutung der Freien Wähler für den Freistaat

Bezirksvorsitzende Tanja Schweiger freute sich, dass sich mit Bernhard Heinisch, Martin Scharf und Julian Preidl fast alle Mitglieder der FW-Landtagsfraktion aus der Oberpfalz eingefunden hatten. Mit Kulturreferentin Kerstin Radler und Bezirkstagsvizepräsident Thomas Thumann waren neben Tanja Schweiger selbst auch fast alle FW-Mandatsträger des Bezirkstags anwesend.

Die Bezirksvorsitzende hob in ihrer Ansprache die Bedeutung der Freien Wähler für den Freistaat Bayern hervor. In einer Zeit wachsender Unsicherheit stünden die Freien Wähler für wichtige Werte wie Freiheit, Eigenverantwortung und Sicherheit ein, sagte sie. Die Politik der Freien Wähler basiere auf gesundem Menschenverstand. Daher müssten Entscheidungen pragmatisch und zum Wohle der Menschen in Bayern getroffen werden. Dazu gehöre auch, Probleme offen anzusprechen.

Die Chefin des Landratsamtes Regensburg weiß, wovon sie spricht: “Wo soll das noch hinführen, wenn wir bald nur noch mit Bürokratismus und Verwaltung beschäftigt sind und niemand mehr da ist, der sich um unsere Kinder im Kindergarten oder in der Schule, um unsere Alten, Kranken und Behinderten kümmert”, sagte sie laut der Pressemeldung. Auch die aktuell laufenden Bauernproteste befürwortete Tanja Schweiger. Die Landwirtschaft sei ein Garant für die Nahrungsmittelversorgung und verdiene daher den Schutz der Politik.

Spontane Talk-Runde zum Schluss

Im Anschluss bat Schweiger die Mandatsträger auf die Bühne und veranstaltete eine spontane Talk-Runde zu deren Schwerpunktthemen. Julian Preidl betreut den Landkreis Neustadt/WN als Landtagsabgeordneter mit. Er ist der Jüngste in der Fraktion, sein besonderes Interesse gilt den Sozialen Medien. Das “Faxverbot” in bayerischen Behörden, das unlängst Digitalminister Fabian Mehring angekündigt hatte, nahm er zum Anlass, um kurz auf den Wandel in der Digitalisierung einzugehen.

Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von den Neustädter Nachtwächtern und den Musikern der Stadtkapelle Neustadt.

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