Ortskernerneuerung in Schwarzenbach größtenteils abgeschlossen

Schwarzenbach. Ortsplaner Klaus Stiefler zog eine positive Bilanz der Ortskernerneuerung. Die meisten Maßnahmen sind schon ganz oder teilweise abgeschlossen.

Der Bereich rund um die Bahnhofskreuzung ist einer der Schwerpunkte künftiger “städtebaulicher” Aktivitäten in Schwarzenbach. Foto: Bernhard Piegsa

Eine befriedigende Bilanz der Ortskernneugestaltung in den zurückliegenden neun Jahren zog Ortsplaner Klaus Stiefler in der Aprilsitzung des Schwarzenbacher Gemeinderats. Die weitaus meisten Maßnahmen, die im Zuge der vorbereitenden Untersuchungen von 2014 vorgemerkt worden seien, habe man ganz oder teilweise abgeschlossen. „Was hier geleistet wurde, wird in den umliegenden Gemeinden und bei der Regierung der Oberpfalz positiv wahrgenommen und anerkannt“, betonte der Architekt.

Einheitliche Ortsidentität wahren

In sechs „Handlungsfelder“ fasste Stiefler die möglichen Maßnahmen zusammen, die sich aus den bisherigen Erfahrungen für eine nun anstehende Aktualisierung der vorbereitenden Untersuchungen von 2014 ergeben. Der so entstehende „fortgeschriebene Rahmenplan“ solle als „Pflichtenheft für die nächsten Jahre“ wegweisend dienen. Auf dem Handlungsfeld „Ortsbild, Ortsgrundriss, Straße und Platzräume“ habe dabei die barrierefreie Neugestaltung der Bahnhofstraße und der Parksteiner Straße Vorrang. Um eine einheitliche „Ortsidentität“ zu wahren und einen „Ortskern aus einem Guss“ zu schaffen, sollte die Bahnhofstraße gestalterisch möglichst als Fortführung der Hauptstraße behandelt werden, riet Stiefler.

„Städtebauliches Gelenk“ zwischen den Ortsteilen

Für das Handlungsfeld „Verbindung der Ortsteile“ gehe es primär um die Umgestaltung des Verkehrsknotens Hauptstraße/Bahnhofstraße/Kreisstraße zu einem verbindend statt trennend wirkenden „städtebaulichen Gelenk“ zwischen den Ortsteilen beiderseits der Bahnstrecke. Attraktive „Park and Ride“- und „Bike and Ride“-Anlagen mit Ladestationen und Informationsangeboten über Gemeinde, Region und „NEW-Seenland“ sollten auf dem Bahnhofsareal entstehen, eine Machbarkeitsstudie könnte noch weitere Nutzungsoptionen erschließen. Ferner sollte die Siedlung durch neue Fuß- und Radwege besser an den Ortskern angebunden werden.

Parksteiner Straße, Schwarzenbachlauf und Schulumfeld sind für Klaus Stiefler Schwerpunkte des Handlungsfelds „Grün-Freiflächen und Gewässer“. In diesem Bereich solle insbesondere ein grüner „Dorfanger“ als multifunktionaler Treffpunkt entstehen, der Bachlauf zwischen Parksteiner und Dießfurter Straße solle ein „naturnahes“ Erscheinungsbild erhalten. „Viel zu tun“ gebe es auch für die Aufwertung des Sportplatzgeländes.

Leicht rückläufige Einwohnerzahl

Mit Blick auf das Handlungsfeld „Siedlungsentwicklung“ gelte es die demografischen Prognosen zu beachten, die auch für Schwarzenbach mit einer leicht rückläufigen Einwohnerzahl und einem wachsenden Anteil Über-65-Jähriger rechneten. „Zielvorstellung sollte aber sein, dass es nicht so kommt, sondern ein für alle Generationen und Lebensentwürfe attraktiver Wohnstandort Schwarzenbach sogar noch an Einwohnern zulegt“, wünschte sich Stiefler.

Weil es zunehmend schwierig werde, die Zustimmung der höheren Landesplanungsbehörde für „landschaftverbrauchende“ neue Baugebiete zu erhalten, solle im Sinne einer „innerörtlichen Nachverdichtung“ vorzugsweise auf einen Baulückenschluss innerhalb der bestehenden Siedlungsbereiche hingewirkt werden. Hierfür könnten die Grundeigentümer ihre Flächen auch im Wege der Erbpacht zur Verfügung stellen, was ihnen langfristige Pachteinnahmen sichere. Entsprechendes Potenzial sah Stiefler vornehmlich im Neubaugebiet westlich der Bahnlinie und südlich der Bahnhofstraße. Ein bedarfsgerechtes „Wohnraummanagement“ könnte auch in interkommunaler Zusammenarbeit erreicht werden: „Aber hier müssten die Ideen noch konkretisiert werden.“

Aufwertung des Dorfladens

Die weitere Aufwertung des Dorfladens durch Automatenverkaufsangebote und die Verbesserung der Außenverkaufs- und Außenbewirtschaftungsflächen auch für Freiluft-Sonderverkäufe oder als „Radlrastpunkt“ rückte der Ortsplaner in den Mittelpunkt des Handlungsfelds „Daseinsversorgung“. Das Handlungsfeld „Verkehr“ schließlich umfasse Projekte der verbesserten Straßen-, Wege- und ÖPNV-Anbindung, die im Zusammenhang mit den anderen Handlungsfeldern schon angesprochen worden seien. Eine, wenn überhaupt, wohl allenfalls auf lange Sicht zu verwirklichende Vision werde die aus dem Kreis der Einwohner als Lärmschutz angeregte Tieferlegung und Abdeckelung der Kreisstraße bleiben.

„Nichts Grundlegendes falsch gemacht“

Alles in allem, so Ortsplaner Klaus Stieflers Fazit in der Schwarzenbacher Gemeinderatssitzung, schaffe der fortgeschriebene Ortsentwicklungs-Rahmenplan nichts völlig Neues, sondern entwickele das Bisherige kontinuierlich weiter: „Das zeigt auch, dass wir bislang auf einem guten Weg waren, nichts Grundlegendes vergessen oder falsch gemacht haben.“ Wie es weitergehe, hänge freilich von der künftigen Ausgestaltung der Städtebauförderung ab: „Aber es gibt bisher keine Anzeichen für einen Rückbau der Förderkulisse, und das stimmt optimistisch.“ Auch zeige die Erfahrung der letzten Jahre, dass man immer wieder auf ergänzende Förderprogramme hoffen könne. Der Gemeinderat billigte Stieflers Ergebnisbericht „unter dem Vorbehalt der Rücksprache mit der Regierung der Oberpfalz, Sachgebiet Städtebauförderung“.

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