Praxisnaher Unterricht: Thema Sehbehinderung selbst erleben

Waldthurn. Bettina Pichlmeier vom bayerischen Blindenbund war zur Wolfgang-Caspar-Printz Grundschule nach Waldthurn gekommen, um den Mädchen und Buben das Thema „Sehbehinderung“ näherzubringen.

Bettina Pichlmeier zeigt, wie sie als Sehbehinderte mit ihrem weißen Taststock mit einer Kunststoffkugel daran, sicher durch das Klassenzimmer kommt. Foto: Franz Völkl
Bettina Pichlmeier zeigt, wie sie als Sehbehinderte mit ihrem weißen Taststock mit einer Kunststoffkugel daran, sicher durch das Klassenzimmer kommt. Foto: Franz Völkl
Die Mädchen und Buben der Grundschule simulieren unter Anleitung von Bettina Pichlmeier (links) mit verschiedenen Brillen Sehbehinderungen. Foto: Franz Völkl
Die Mädchen und Buben der Grundschule simulieren unter Anleitung von Bettina Pichlmeier (links) mit verschiedenen Brillen Sehbehinderungen. Foto: Franz Völkl
Foto: Franz Völkl
Foto: Franz Völkl

Bettina Pichlmeier besuchte die dritte und vierte Klasse, erzählte von ihrer fast vollständigen Blindheit. Pichlmeier, die natürlich von einem Assistenten gefahren im Auto nach Waldthurn angereist war, erzählte, dass sie sehend geboren wurde, aber durch eine Erkrankung ihr Sehnerv stark gelitten hat. Auch, dass sie auf einem Auge noch minimal sehen kann, das andere Auge aber vollkommen blind ist.

Weißer Taststock hilft

Sie zeigte, wie sie mit ihrem weißen Taststock, mit einer Kunststoffkugel daran, sicher durch das Klassenzimmer kommt, sogar enge Stellen passierte sie. Außerdem erzählte sie, wie sie die Uhr abliest und dass sie auch Fahrrad fahren kann. Dazu braucht sie allerdings einen Tandempartner. Blinden-Punkte-Schrift (Braille) wurde an die Schultafel gemalt.

Brillen simulieren Sehbehinderung

Die Schüler durften ausprobieren, wie es ist, verschiedene Arten von Sehbehinderungen zu haben. Dafür konnten sie verschiedene Brillen aufsetzen und im Anschluss beschreiben, was sie dabei sahen und wie sie sich dabei fühlten. Nach dem Absetzen der Brille stellten sie fest, dass es toll ist, „eingeschränktes Sehen oder sogar Blindheit ausprobieren zu können“ – wirklich tauschen wollten sie aber nicht. Mit Seheinschränkung fühlten sich die Kinder schnell verunsichert, vermissten die schönen Farben und manchem wurde sogar ein wenig schwindelig.

Blindenhund und Blindenarmbinden

Die Hunderasse Labradoodle sei laut Pichlmeier besonders gut als Blindenhund eignet. Sie berichtete über die Anschaffungskosten und dass die Ausbildung lange dauert. „Ich selbst habe keinen Hund, der hätte es in der Wohnung bei ihr sicher nicht so schön und einfach zu wenig Auslauf“. Unterwegs ist Pichlmeier mit zwei Blindenarmbinden, je einer gelben mit drei schwarzen Punkten, so wird jeder, von jeder Seite, im Verkehr darauf aufmerksam, dass sie nichts sieht und dass man aufpassen muss.

„Die Informationen, die uns Frau Pichlmeier, die ursprünglich aus Altenstadt bei Vohenstrauß kommt, ergänzte unser Wissen zum Thema Auge und frischte es auf“, erklärte die dankbare Rektorin Carina Hartwig.

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